Dienstag, 31. Dezember 2013

[Rezension] Sternenseelen - Solange die Nacht uns trennt

http://www.randomhouse.de/content/edition/covervoila_hires/Pflieger_KSternenseelen_II_136363.jpgTitel: Solange die Nacht uns trennt
Originaltitel: /
Autor/in: Kerstin Pflieger
Reihe: Sternenseelen #2
Preis: 12,99€
Seiten: 352
Verlag: Goldmann Verlag
Erscheinungdatum: 18. November 2013
ISBN-13: 978-3442477067
Leseprobe
Wird ihre Liebe bestehen können, auch wenn die Sterne sie nicht füreinander bestimmt haben?

Lilly ist so glücklich wie nie zuvor. Obwohl Raphael eine Sternenseele ist und erst nachts sein wahres Wesen zeigt, hat sie sich in ihn verliebt. Doch plötzlich taucht eine Sternenbestie in der Stadt auf und greift Lilly an. Lilly stirbt und wird selbst zur Sternenseele. Sie erfährt, dass ihr in ihrem neuen Leben nicht Raphael, sondern der mysteriöse Mikael als Seelenverwandter bestimmt ist. Zudem treibt die Sternenbestie weiterhin ihr Unwesen. Wird Lilly ihre Liebe zu Raphael durch diese schwierigen Zeiten retten können?



Der Anfang des Buches ist sehr vielversprechend, bei Weitem nicht so schleppend wie im ersten Band "Wenn die Nacht beginnt". Schnell kommt Spannung auf, die Gefahr kommt immer näher und die Sternenseelen scheinen machtlos. Dieser Part der Story ist wirklich super, allerdings steht ihm ein negativer Handlungsstrang gegenüber: Die Dreiecks-, bzw sogar Vierecks-Beziehung der Protagonisten. Für meinen Geschmack wirklich too much, ich hätte mich stellenweise wirklich aufregen können.
Schon das Cover des ersten Bandes war mir persönlich zu nichtssagend. Das jetzt einfach nur die Farbe geändert wurde finde ich wirklich langweilig, auch wenn das im Moment der absolute Trend zu sein scheint.
Während Lilly im ersten Band oft unsympathisch wirkte und Raphael mein Favorit war, haben sie nun die Rollen getauscht. Lilly wirkt sehr viel reifer und hat ihr oberflächliches Denken abgelegt. Die Welt, in die sie hineingeraten ist, hat sie schnell vernünftiger werden lassen und auch besonnener, denn sie weiß, dass sie vorsichtig sein muss und ihr impulsives Verhalten fehl am Platz ist.
Raphael hingegen glänzt in diesem Band nur durch eines: Seine enorme Eifersucht, Sturheit und ständiges Schmollen. Er wirkt wie ein trotziges Kind, macht Lilly ständig Vorwürfe und gibt ihr die Schuld dafür, dass nicht er sondern Mikael ihr Zwillingsstern ist.Vollkommen unverständlich, denn Lilly liebt Raphael nach wie vor und wählt ihn, nicht ihren Seelenverwandten. Raphael ist derjenige, der dem Ganzen im Wege steht. Und dann auch noch selbst genau das tut, was er Lilly vorwirft...
Positiv sind auf jeden Fall die neuen Figuren! Die "Stargazer" eine weitere Gruppe von Sternenseelen, die als Band um die Welt reist, taucht auf, denn eine gefährliche Sternenbestie treibt ihr Unwesen und muss um jeden Preis aufgehalten werden.
Zwar lernt man nur Mikael etwas näher kennen (der wirklich, wirklich umwerfend ist), doch auch die anderen fügen sich in ein beeindruckendes Gesamtbild.
Zudem verschafft die Autorin der ein oder anderen bereits bekannten Figur äußerst interessante Wendungen, sodass die Figuren langsam aber sicher zum Leben erwachen.
 
Das Auftauchen der Stargazer an Lillys Privatschule sorgt vor allem in den weiblichen Reihen für Aufsehen. Die Mitglieder der berühmten Band sind neue Schüler, aber auch Sternenseelen, auf der Jagd nach einer der gefährlichsten Sternenbestien aller Zeiten.
Es ist bekannt, das diese etwas im Schilde führt, doch was genau, weiß niemand. Einer ihrer Handlanger ermordet die Ballettlehrerin und ihr nächstes Ziel ist ausgerechnet Lilly! Ein heimtückischer Angriff gelingt und Lilly stirbt, erwacht jedoch kurz darauf als Sternenseele.
Für Raphael ist das natürlich eine Katastrophe und auch Lilly kommt nicht so gut damit zu recht, wie sie immer dachte. Die Erfüllung ihres Wunsches entpuppt sich als Albtraum, denn ihr Zwillingsstern ist nicht etwa Raphael, sonder Mikael der Sänger der Stargazer. Raphael rastet aus, macht Lilly Vorwürfe, verlässt sie, meidet ihre Gesellschaft, obwohl Lilly fest entschlossen ist, Raphael nicht aufzugeben.
Genau dieses Liebesdrama verpasst der guten und spannenden Story einen Dämpfer. Das Verhalten von Lilly und Raphael wird nach einer Weile wirklich nervig, die ständigen Vorwürfe wiederholen sich alle paar Seiten und beginnen langweilig zu werden.
Zum Glück bietet die verrückte Sternenbestie den absolut nötigen Kontrast und bringt etwas Schwung in die Schmalz-Story, sodass man dennoch auf seine Kosten kommt.
Das Ende ist spannend und nicht vorhersehbar, allerdings wurden mir manche Probleme zu leicht aus dem Weg geräumt, sodass das ganze Drama im Nachhinein wirklich überflüssig war.

Auch hier wird wieder schnell deutlich, dass Kerstin Pfliegers Schreibstil sehr speziell ist. Der Satzbau und die Wortwahl sind definitiv nicht für Leser geeignet, die ein Buch eher überfliegen, als es zu lesen.
Mir gefällt die Originalität aber sehr gut und nach wenigen Seiten findet man auch schnell in einen angenehmen Lesefluss.
Besonders gefällt mir, dass die Autorin es schafft, aus schon hundertmal da gewesenen Stories trotzdem etwas ganz Eigenes zu erschaffen.

3,2 Punkte



Kerstin Pflieger
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Kerstin Pflieger lernte schon früh durch Reisen an die Küsten Europas, Afrikas und Asiens unterschiedliche Kulturen und Denkweisen kennen und entdeckte so auch ihre Liebe zum Schreiben. Nach dem Abitur studierte sie Biologie in Heidelberg und arbeitet unter anderem für ein Institut zur biologischen Stechmückenbekämpfung. Für ihren Roman »Die Alchemie der Unsterblichkeit« wurde sie in der Kategorie »Bestes deutschsprachiges Debut« mit dem Deutschen Phantastik Preis ausgezeichnet. Kerstin Pflieger lebt mit ihren Hunden im Landkreis Heilbronn.