Titel: Ewiglich die Liebe
Originaltitel: Evertrue
Autor/in: Brodi Ashton
Reihe: Ewiglich #3
Preis: 17,95€
Seiten: 384
Verlag: Oetinger
Erscheinungdatum: 1. Mai 2014
ISBN-13: 978-3789130427
Große Gefühle: das dramatische Finale der „Ewiglich“-Trilogie. Nikki hat
einen hohen Preis zahlen müssen, um Jack zu retten: der Ewigliche Cole
hat sich durch eine List ihres Herzens bemächtigt. Noch immer sieht er
in ihr seine Persephone, die Herrscherin der Unterwelt. Während Nikki
und Jack alles daran setzen, das Herz zurückzugewinnen, bereiten Cole
und seine Freunde sich darauf vor, den Kampf um die Herrschaft des
Ewigseits zu gewinnen. Nikki erkennt, dass sie nur eine Chance hat, die
Ewiglichen zu vernichten: Sie muss Coles Persephone werden. Der dritte
Band der großartigen "Ewiglich"-Trilogie über die Macht der Liebe.
Nachdem die ersten beiden Bände der Trilogie mir super gefallen haben, bin ich von dem Finale wirklich enttäuscht. Die Charaktere verhalten sich merkwürdig und unglaubhaft, der komplette Plot scheint ziellos im Zickzack zu verlaufen und die Dialoge triefen nur so vor kitschigen Liebesschwüren. Leider ein schwaches Ende für eine Reihe, die so toll angefangen hat.
Was wirklich perfekt ist, sind die Titel.Sehnsucht, Hoffnung, Liebe. Genau darum geht es in den Büchern. Die geringfügige Änderung der Cover ist im Gegensatz dazu eher nicht mein Fall, besonders, da die Blüten im Vergleich zum Granatapfel eigentlich nicht wirklich einen Bezug zur Story haben. (Oder irre ich mich da?)
Optisch ist jedes Cover für sich schön, aber drei mal das Gleiche finde ich persönlich langweilig.
Jetzt kommt allerdings die erste Enttäuschung. Beginnen wir mit der größten: Cole.
Was Cole bisher so besonders gemacht hat, war die Tatsache, dass er einfach wirklich ein Bad Boy war. Kein "Ich mutiere zum verweichlichten Schmusetyp und bin eigentlich ein Held"-Bad Boy, sondern ein waschechter Arsch. Genau das hat mich so fasziniert. Und jetzt? Lassen wir ihn doch kurz sein Gedächtnis verlieren, damit auch aus ihm noch ein sabbelnder guter und durch und durch lieber Kerl wird. Warum? Musste das sein? Erfolgreich die beste Figur ruiniert.
Zweite Figur. Jack. Bisher wirklich süß, authentisch, ein Kerl, in den man sich wirklich verlieben kann. Jetzt? Unerklärliche Wutausbrüche, (die so spät erklärt werden, dass sie einem so lange tierisch auf die Nerven gehen), schmalzige Liebeserklärungen, die absolut keinem Mann je über die Lippen kommen würden und die selbst mir zu kitschig sind und eine grimmige Ausstrahlung, die an einen kleinen, trotzigen Gnom erinnert.
Dritte Figur. Nikki. Bisher unheimlich sympathisch, hier allerdings ein wenig langweilig geraten. Rückblickend gesehen. Sie ist geschwächt, verständlich. Kann selbst nicht alles allein schaffen, logisch. Aber was macht sie eigentlich selbst? Die Arbeit erledigen die anderen für sie.
Und das wars eigentlich auch schon an Figuren. Diesmal wurde Nikkis Familie erfolgreich aus dem Weg geräumt, so simpel, dass es fast schon lächerlich ist. Andere Figuren tauchen schnell mal kurz auf, wenn sie gerade von Nöten sind. Verräter werden zu Verbündeten, dann doch wieder andersrum etc etc. Nach dem hohen Niveau der Vorgänger frage ich mich: Was war hier los?!

Die Charaktere waren leider nicht einmal das größte Manko, nein, das war die Story selbst!
Cole hat Nikki in eine Falle gelockt, weshalb sie dabei ist, sich in eine Ewigliche zu verwandeln. Eine Verwandlung, die Nikki unter keinen Umständen zulassen kann, denn nichts will sie weniger, als sich von einem Menschen nähren zu müssen. Doch auch die Alternative, die Königin des Ewigseits zu werden, kommt für sie nicht in Frage. Was nun? Nikki hat eine gloreiche Idee: Lass uns einfach das Ewigseits zerstören!
Da denke ich mir nur, joa, simpel. Zerstöre mal eine ganze Dimension. Und das ist im Endeffekt nicht einmal schwer. Hier ein wenig gegoogelt, dort ein bisschen nachgeforscht, hier und da ein paar gelegene Zufälle und schwups, ist das Ding erledigt. Und das war es im Großen und Ganzen an Handlung.
Bis allerdings ein wenig Schwung in die Sache kommt dauert es erst einmal geschlagene 150 Seiten, dann kommt allmählich etwas Spannung auf. Aber ich hatte konstant das Gefühl, dass die Autorin eigentlich gar nicht wusste, wie ihre Geschichte eigentlich enden soll.So frei nach dem Motto: Oh, das muss ich noch lösen. Simpelste Lösung hinklatschen. Oh, das auch noch. Schnell erledigen.
Hier reihen sich 100 Puzzleteilchen aneinander, die jedes für sich NICHT schlecht sind, aber einfach kein stimmiges Gesamtbild ergeben. Und dann wird auch noch der große Showdown in fünf Sätzen abgehandelt.
Hinzu kommen zahlreiche Ungereimtheiten. Wer hat bitte Kreditkarten, Geld etc dabei, aber seinen Pass nicht? Wozu erfährt man so viele von Coles Erinnerungen, wenn man sie schlussendlich für NICHTS braucht? Oder auch nur kleine Details wie: Er sagt zwei Worte: Die Königin war da. 1 2 3 4?
Ich will hier nicht nur Negatives äußern, es gab durchaus ein paar gute Szenen, die mich wirklich fesseln konnten, aber im Gesamtbild gibt es einfach zu viele Kritikpunkte, zu viele Dinge, die besser gemacht hätten werden können.
Bei den beiden Vorgängern habe ich besonders die authentische Ausdrucksweise der Autorin gelobt. Wer hat also bitte diese grausigen Dialoge verfasst? Hat Jack zu viel Rosamunde Pilcher konsumiert? Ich habe ja absolut nichts gegen ein wenig unrealistischen Kitsch, aber bei dieser Schleimspur kann man sich nur wundern, dass einem das Buch nicht aus der Hand fällt.
Was aber für mich wirklich am Schlimmsten war, war die nicht durchdachte Story. Für mich war das Ende einfach nicht stimmig. Leider.
 |
© Opiefoto |
Brodi Ashton studierte Journalismus an der Universität Utah und erwarb
einen Master im Fach Internationale Beziehungen an der London School of
Economics. Sie ist Mutter von zwei Söhnen, lebt mit ihrer Familie in
Utah und erzählt über sich, ihr Leben und das Abenteuer, Autorin zu
sein, in ihrem Blog brodiashton.blogspot.com. Die romantische und
zutiefst berührende Trilogie »Ewiglich« ist ihre erste
Buchveröffentlichung für junge Erwachsene. Die Geschichte ist von der
griechischen Mythologie um Persephone, Tochter des Zeus und der Demeter,
inspiriert, jedoch in einer modernen Highschool angesiedelt.