"Wie es ist, eine Figur sterben zu lassen"
Eine Figur sterben lassen – ja, nein, vielleicht? Muss ich das
entscheiden??
Eine Figur sterben zu lassen ist immer schockierend, selbst wenn man es
von Anfang an geplant hat. Man hat Monate mit ihr verbracht, kennt über das
Geschriebene hinaus ihre Vergangenheit und hat sich daran gewöhnt, sie zu
denken und zu fühlen. Dann ist sie von einem Satz auf den nächsten
unwiederbringlich verschwunden.
In einigen meiner vorherigen Romane überließ ich es der Deutung des Lesers,
ob eine Figur überlebt oder stirbt. Ich mag es, bei einer so schwerwiegenden
Entscheidung verschiedene Wahrheiten gelten zu lassen. „Noir“ ist mehr als alle
anderen meiner Bücher eine Geschichte über die Grauzone zwischen empfundener
und tatsächlicher Wahrheit. Daher bewegen sich auch die Todesfälle in der
Drehtür von Traum und Realität, sind Faktum und Symbol gleichermaßen. Nur ein
Todesfall ist (für mich) ganz gewiss, und es war auch der, der mir am meisten
wehtat. Er ereignet sich auf Seite 31.
Jenny-Mai Nuyen im September 2012
Titel: Noir
Autor/in: Jenny-Mai Nuyen
Preis: 14,95€
Seiten: 384
Verlag: Rowohlt Polaris
Erscheinungdatum: 1. Oktober 2012
ISBN 3862520285
Nino Sorokin ist dabei, als der Unfall geschieht. Seine Eltern sterben,
ihm bleibt eine besondere Gabe: Er sieht den Tod eines jeden Menschen
voraus. Auch den eigenen. Von nun an ist er besessen von der Frage, wie
man das Schicksal überlisten kann. Er weiß, er wird nur 24 Jahre alt –
und sein Geburtstag rückt immer näher. Ein Wettlauf gegen die Zeit
beginnt. Ninos Suche führt ihn zu einem geheimen Zirkel von Mentoren,
die Seelen sammeln. Und er begeht den größten Frevel, den der Zirkel
kennt: Er verliebt sich in eine der Seelenlosen. In die geheimnisvolle
Noir, die bereits auf der Schwelle zum Jenseits steht ...
Hier macht die Tour morgen Halt: