Sonntag, 30. September 2012

Blogtour: "Noir" von Jenny-Mai Nuyen [Tag 9]



"Wie es ist, eine Figur sterben zu lassen"

 

Eine Figur sterben lassen – ja, nein, vielleicht? Muss ich das entscheiden??
Eine Figur sterben zu lassen ist immer schockierend, selbst wenn man es von Anfang an geplant hat. Man hat Monate mit ihr verbracht, kennt über das Geschriebene hinaus ihre Vergangenheit und hat sich daran gewöhnt, sie zu denken und zu fühlen. Dann ist sie von einem Satz auf den nächsten unwiederbringlich verschwunden.
In einigen meiner vorherigen Romane überließ ich es der Deutung des Lesers, ob eine Figur überlebt oder stirbt. Ich mag es, bei einer so schwerwiegenden Entscheidung verschiedene Wahrheiten gelten zu lassen. „Noir“ ist mehr als alle anderen meiner Bücher eine Geschichte über die Grauzone zwischen empfundener und tatsächlicher Wahrheit. Daher bewegen sich auch die Todesfälle in der Drehtür von Traum und Realität, sind Faktum und Symbol gleichermaßen. Nur ein Todesfall ist (für mich) ganz gewiss, und es war auch der, der mir am meisten wehtat. Er ereignet sich auf Seite 31.

Jenny-Mai Nuyen im September 2012
 

  

Titel: Noir
Autor/in: Jenny-Mai Nuyen
Preis: 14,95€ 
Seiten: 384
Verlag: Rowohlt Polaris
Erscheinungdatum: 1. Oktober 2012
ISBN 3862520285
Nino Sorokin ist dabei, als der Unfall geschieht. Seine Eltern sterben, ihm bleibt eine besondere Gabe: Er sieht den Tod eines jeden ­Menschen voraus. Auch den eigenen. Von nun an ist er besessen von der Frage, wie man das Schicksal überlisten kann. Er weiß, er wird nur 24 Jahre alt – und sein Geburtstag rückt immer näher. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt. Ninos Suche führt ihn zu einem geheimen Zirkel von Mentoren, die Seelen sammeln. Und er begeht den größten Frevel, den der Zirkel kennt: Er verliebt sich in eine der Seelenlosen. In die geheimnisvolle Noir, die bereits auf der Schwelle zum Jenseits steht ...
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Hier macht die Tour morgen Halt:

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Samstag, 29. September 2012

[Neu im Regal] Verräter der Magie + Die Prophezeiung der Seraphim

http://m3.paperblog.com/i/42/422752/verrater-der-magie-L-uZQg3R.jpeg
Titel: Verräter der Magie
Originaltitel: /
Autor/in:
Rebecca Wild
Reihe: 
#1
Preis:
9,99€
Seiten:
320
Verlag:
Ravensburger
Erscheinungdatum: 1. August 2012
ISBN
3473584177
Sie sind eine schrille WG: Wassernymphe Elly, Vampir Nick und Kira, das Feenwesen, die mit der hilfsbereiten Sorte Fee aus den Märchen so gar nichts gemein hat. Und obwohl sie - die Paranormalen - keinem Menschen je etwas zuleide taten, werden sie von der Regierung in Reservaten gefangen gehalten, denn die Menschen haben Angst vor ihren ungewöhnlichen Mitbürgern. Drahtzieher der Panikmache sind machthungrige Magiere, und in den schlimmsten von ihnen verliebt sich Kira. … 


https://www.morebooks.de/assets/product_images/9783453267/big/7448970/die-prophezeiung-der-seraphim.jpg?locale=gbTitel: Die Prophezeiung der Seraphim
Originaltitel: /
Autor/in: Mascha Vassena
Reihe:  /
Preis: 14,99€
Seiten: 416
Verlag: Heyne
Erscheinungdatum: 1. Oktober 2012
ISBN 3453267494
Gefallene Engel, die erste große Liebe und ein unvergessliches Abenteuer

Paris im Jahr 1789: Frankreich schwebt in höchster Gefahr. Der König ist schwach, und Hunger und Unzufriedenheit treiben das Volk auf die Straßen. Doch hinter der Revolution steckt noch etwas viel Gefährlicheres: Erzengel Cal, der Anführer der Seraphim, plant, mithilfe Ludwigs XVI. die Menschen zu unterjochen. Cal aber hat nicht mit der temperamentvollen Julie und ihrem Zwillingsbruder Ruben gerechnet. Als seine verschollen geglaubten Kinder sind sie die Einzigen, die ihn aufhalten können. Die Jagd auf die ungleichen Geschwister beginnt …

Samstag, 22. September 2012

[Rezension] Die Besessene

http://www.dtv.de/_cover/640/die_besessene-9783423760614.jpgTitel: Die Besessene
Originaltitel: Poison Heart
Autor/in: S. B. Hayes
Reihe: /
Preis: 14,95€ 
Seiten: 420
Verlag: dtv
Erscheinungdatum: 1. September 2012
ISBN 3423760613
Wertung: 2,5/5
Leseprobe 
Wer ist die geheimnisvolle Genevieve, die wie aus dem Nichts in Katys Leben tritt und alles an sich reißen will, was Katy etwas bedeutet? Die sich kleidet wie Katy, deren beste Freundinnen umgarnt und selbst vor Katys Freund Merlin nicht haltmacht? Schnell ist klar: Genevieve scheint besessen von dem Gedanken, Katys Leben zu zerstören. Doch während Genevieve offenbar bestens über Katy Bescheid weiß, hat diese nicht die leiseste Ahnung, mit wem sie es zu tun hat. Sie beginnt nachzuforschen und stößt auf eine Wahrheit, die ihr Leben schlagartig verändert ...




   
"Die Besessene" wird als Thriller beworben, Spannung baut sich jedoch nicht wirklich auf. Viel eher zeichnet sich das Buch durch Mitleid, aber auch Missverstehen gegenüber der Protagonistin Katy aus. Genevieve macht ihr das Leben zur Hölle, aber anstatt sich Hilfe zu suchen, versucht Katy sich alleine zu helfen, was mir in dieser Situation ziemlich unlogisch erscheint.

Die Farben des Covers passen leider überhaupt nicht zusammen. Der düstere Hintergrund und dann das knallige Grün des Titels und an der Seite beißt sich extrem. Noch dazu sieht man eindeutig, dass das Gesicht einfach auf den Körper gesetzt wurde, die Proportionen sehen sehr unnatürlich aus. Das englische Cover gefällt mir wesentlich besser.

Die Hauptperson Katy ist recht sympathisch, nur leider kann ich ihre Handlungen oft nicht nachvollziehen.
Ihren Hass auf Genevieve, die ihr ganzes Leben an sich reißt und sie nachahmt wo es nur geht, ist durchaus verständlich. Man leidet mit ihr, vorallem da niemand zu verstehen scheint, wie schlecht es ihr geht. Ihr ganzes Leben wird auf den Kopf gestellt und droht auseinander zu brechen, weswegen sie natürlich vollkommen durch den Wind ist. Genau das ist der Grund, weshalb ich nicht verstehen kann, dass Katy sich nicht längst Hilfe von Lehrern o.ä. gesucht hat. Stattdessen stellt sie selbst Nachforschungen an, wer Genevieve überhaupt ist.
Genevieve ist von Anfang an unsympathisch und ziemlich beängstigend. Auch hier verstehe ich Katys Verhalten nicht, denn auch wenn sie große Angst vor Gen hat, lässt sie sich doch immer wieder darauf ein, mit ihr allein zu sein.
Katys Freundinnen verdienen es gar nicht als solche bezeichnet zu werden. Anstatt Katy zu fragen, was denn mit ihr los ist und ein wenig Verständnis zu zeigen, machen sie ihr ständig nur Vorwürfe, unhöflich zu Genevieve zu sein.
Auch ihr Freund Merlin und ihre Mutter scheinen Katys Gefühle nicht im Geringsten zu kümmern. Einzig ihr Nachbar und langer Freund bietet Katy seine Unterstützung an.
Alles in allem sind die Charaktere zu unsympathisch, blass oder unglaubwürdig, als dass man eine Beziehung zu ihnen aufbauen könnte.

 
Katys Leben gerät vollkommen aus den Fugen als Genevieve auftaucht. Das Mädchen scheint sie nachzuahmen wo es nur geht und sie regelrecht zu verfolgen. Sie weiß mehr über Katy als irgendjemand anderes und versucht ihr Leben an sich zu reißen, Katys festen Freund und ihre Freundinnen inklusive. Aber warum hasst Genevieve sie so?
Katy versucht herauszufinden, was eigentlich los ist, und bald schon wächst in ihr der Gedanke, dass Genevieve eine Hexe sein könnte. Auf der Suche nach Informationen über Gens Vergangenheit macht sie grausame Entdeckungen.
Spannung kommt nicht wirklich auf, man wartet eher sehnsüchtig darauf, dass das Buch endlich endet, da die Stimmung sehr drückend ist. Die Auflösung ist allerdings sehr überstürzt, um nicht sogar zu sagen unglaubwürdig. Vieles passt nicht zu den Details, die man vorher erfahren hat, oder wirkt einfach zu weit hergeholt. Das liegt zum Teil aber auch daran, dass man Katys Hexen-Vermutung ab einem gewissen Punkt wirklich für wahrscheinlich hält, wohingegen das Ende dann doch sehr "harmlos" ist.
Trotzdem wirkt es einfach nicht stimmig, es wird nicht greifbar und irgendetwas scheint zu fehlen.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr verworren und man muss sehr genau lesen, um alle Sätze zu verstehen. Der Satzbau wirkt teilweise sehr verdreht, wenn man sich erst einmal daran gewöhnt hat, lässt sich das Buch aber gut und flüssig lesen.
Drückende Stimmung und Angst bringt die Autorin gut rüber, nur mit der Auflösung der ganzen Story hapert es etwas. Es wirkt fast, als hätte die Autorin selbst nicht gewusst, auf was sie eigentlich hinaus will.


2,5 Punkte




http://agentmilburn.files.wordpress.com/2011/11/s-b-hayes1.jpg
via
S.B.Hayes wurde in Liverpool geboren. Bereits in ihrer Kindheit kaufte sie sich von ihrem Taschengeld Notizbücher, die sie mit Gedichten füllte. Später studierte sie Englisch und arbeitete in verschiedenen Positionen im Öffentlichen Dienst, doch das Erfinden von Kurzgeschichten lag ihr immer näher, als Formulare auf den Weg zu bringen. S.B. Hayes hat drei Söhne und lebt in Crosby, Liverpool. ›Die Besessene‹ ist ihr erster Roman.
Vielen Dank an dtv für das Rezensionsexemplar

[Rezension] Mondglas

Titel: Mondglas
Originaltitel: Moonglass
Autor/in: Jessi Kirby
Reihe: /
Preis: 12,95€ 
Seiten: 288
Verlag: Thienemann
Erscheinungdatum: 27. August 2012
ISBN 3522201647
Wertung: 4,3/5
Leseprobe 
Als Anna klein war, suchte sie regelmäßig zusammen mit ihrer Mutter Corinne am Strand nach Meerglas - glatt geschliffen, schimmernd, farbenprächtig. Die schönsten Stücke fanden sie in Vollmondnächten und nannten sie "Mondglas".So auch den roten Anhänger, den Anna seit dem Tod ihrer Mutter trägt. Nach vielen Jahren ziehen Anna und ihr Vater zurück an den Ort, wo ihre Eltern sich kennenlernten. Nie hat ihr Vater von dieser glücklichen Zeit erzählt. Und nie hat er erzählt, wie Corinne starb. Mithilfe von Tyler, der das Meer ebenso liebt wie Anna, macht sie sich auf die Suche nach dem so lange verborgenen Geheimnis ihrer Familie.




 
Anders als zunächst erwartet, enthält dieses Buch keine Fantasy-Elemente. Es handelt sich um eine durch und durch realistische Geschichte, die mir sehr gut gefallen hat.
Anna ist sehr sympathisch und authentisch, die Umgebung ist ein Traum und die Geschichte ist spannend, fesselnd und bewegend.

Das Cover strahlt eine ansprechende Mischung aus Schönheit und Geheimnissen aus. Anna, die aufs Meer hinaus blickt, über ihr der Vollmond. Das Cover passt perfekt zum Inhalt und ist noch dazu wirklich wunderschön! 

Anna gehört wohl zu den authentischsten Protagonistinnen, die es gibt.
Als sie sieben Jahre alt war, hat sie unter tragischen Umständen ihre Mutter verloren. Noch heute verfolgen sie die Bilder jener Nacht und die Vergangenheit lässt sie einfach nicht los. Dadurch ist sie oft betrübt und nur im Meer oder beim Laufen kann sie die düsteren Gedanken für eine Weile vergessen.
Ansonsten ist Anna ein sehr lebensfrohes Mädchen, das versucht, das Beste aus ihrer Situation zu machen. Sie ist sehr freundlich, aber zurückhaltend und braucht eine Weile, um mit Fremden warm zu werden. Dabei ist sie aber nicht übertrieben schüchtern, sondern ein angenehmes Mittelmaß. Dadurch, dass Anna wirklich ein vollkommen normales Mädchen ist und ihr Charakter in keiner Weise überzogen ist, wird sie zu einer Protagonistin, mit der man sich super identifizieren kann.
Besonders amüsant ist ihr Verhalten, als sie auf den attraktiven Tyler trifft. Anders als üblich wickelt sie ihn nicht sofort um den kleinen Finger, sondern muss sich zunächst richtig ins Zeug legen, um ihm zu imponieren.
Tyler selbst ist ein wirklich netter Kerl, der seine Ecken und Kanten hat, ansonsten aber recht undurchsichtig bleibt. Wirklich viel erfährt man über ihn nicht.
Die übrigen Charaktere sind alle sehr gut ausgearbeitet und vielschichtig. Sie wirken authentisch und greifbar und man schließt sie alle schnell ins Herz.

 
Gemeinsam mit ihrem Vater verlässt Anna ihre Heimat, worüber sie nicht sehr glücklich ist. Sie muss sowohl ihre Freunde und ihre gewohnte Umgebung, als auch die Orte, die sie mit ihrer toten Mutter verbinden, zurücklassen.
Ihr neues Zuhause befindet sich an dem Ort, wo ihre Eltern sich kennenlernten. Anna erfährt immer mehr über die Vergangenheit, die sie schließlich einzuholen beginnt. Als Leser erfährt man nur nach und nach, was damals passiert ist, als Annas Mutter starb.
Die Geschichte dreht sich hauptsächlich um Annas Alltag, ihre Ankunft in ihrer neuen Heimat, wie sie langsam Anschluss findet und sich in den attraktiven Tyler verliebt. Das eigentliche Thema des Buches baut sich unterschwellig auf, um gegen Ende plötzlich über den Leser hereinzubrechen. Das Buch fesselt von Anfang an und man treibt durch die Geschichte, ohne dass einem bewusst ist, worauf das alles hinauslaufen wird.
Man merkt nicht einmal, wie der Spannungsbogen sich aufbaut, man ist so in die Geschichte von Anna vertieft, dass man gar nichts anderes mehr wahrnimmt.
Auch wenn der Großteil des Buches "nur" aus Annas normalem Alltag besteht, lässt einen das Buch doch nicht mehr los. Ohne dass man es merkt, versinkt man komplett in Annas Welt. Das gesamte Ausmaß der Geschichte erkennt man erst, wenn man das Buch beendet hat. Es ist bewegend ohne aufdringlich zu sein, romantisch ohne kitschig zu wirken, und spannend ohne aufgesetzte Dramatik.

Der Schreibstil der Autorin ist fesselnd und wunderschön. Ihre Beschreibungen wirken real und magisch und sie schafft es, den Leser komplett in ihren Bann zu ziehen. Ihre Ausdruckweise hat mir sehr gefallen. Sie ist teilweise sehr blumig, jedoch ohne unnatürlich zu wirken.


4,3 Punkte

via
Jessi Kirby lebt mit ihrem Mann und zwei Kindern in Orange Country, Kalifornien. Auf die Idee für ihren Debütroman Mondglas kam sie durch ihr kleines, historisches Landhaus am Strand. Bevor sie zu schreiben anfing, arbeitete sie als Mittelschul-Bibliothekarin.
Vielen Dank an den Thienemann Verlag für das Rezensionsexemplar