Donnerstag, 31. Oktober 2013

[Rezension] Watersong - Wiegenlied

http://www.randomhouse.de/content/edition/covervoila_hires/Hocking_AWatersong_2_-Wiegenlied_134391.jpgTitel: Wiegenlied
Originaltitel: Lullaby
Autor/in: Amanda Hocking
Reihe: Watersong #2
Preis: 16,99€
Seiten: 320
Verlag: cbt
Erscheinungdatum: 26. August 2013
ISBN-13: 978-3570161609
Leseprobe

Der Fluch der Sirenen kennt keine Erlösung

Sie sind schön. Sie sind stark. Und gefährlich ... Penn, Lexi und Thea ziehen alle Blicke auf sich – sie aber haben nur Augen für Gemma. Immer tiefer ziehen die geheimnisvollen Fremden Gemma in ihren betörenden Bann. Doch dahinter lauert eine Welt, die faszinierender, abgründiger und tödlicher ist als alles, was Gemma je erlebt hat ...

Gemma hat sich den verführerischen Sirenen angeschlossen – und ist nun selbst eine von ihnen. Verzweifelt wehrt sie sich gegen ihre dunkle Seite, ihren tödlichen Hunger, den Sog des Meeres. Aber je länger sie mit ihren neuen »Schwestern« zusammenlebt, desto schwerer fällt es ihr, dieser faszinierenden, abgründigen Welt zu widerstehen. Als es Harper, Daniel und ihrer großen Liebe Alex gelingt, Gemma aufzuspüren, entscheidet sie sich zur gemeinsamen Flucht. Doch es ist nur eine Frage der Zeit, bis Lexi, Thea und Penn sie finden werden. Und wenn Gemma es bis dahin nicht geschafft hat, den Fluch der Sirenen zu brechen, erwartet sie bittere Rache ...



Nach dem super gelungenen ersten Band "Sternenlied" habe ich die Fortsetzung sehnsüchtig erwartet. Leider war sie für mich eine ziemliche Enttäuschung. Insgesamt fehlt es mir deutlich an Tiefgang und Spannung und von dem Ende fühle ich mich ehrlich gesagt etwas...veräppelt.
 
Auch dieses Cover ist wieder ein wahrer Hingucker, keine Frage. Die Gischt ist leicht hervorgehoben und somit ein tolles Highlight. Im Vergleich zum schimmernden Einband des ersten Buches ist dieser hier matt gehalten.

Wie in Band 1 wird abwechselnd aus Gemmas und Harpers Sicht erzählt. Die Perspektivenwechseln bieten reichlich Abwechslung und beleuchten die Geschichte von allen Seiten.
Die Charaktere selbst gefallen mir allerdings bei weitem nicht so gut, wie im Vorgänger! Sie haben an Tiefe verloren, wirken sehr flach und leider sogar langweilig. Lediglich Gemma, Harper und Daniel bringen etwas Licht ins Dunkel des Charakterwaldes. Und eine positive Überraschung ist auch anzumerken: Thea.
Die rothaarige Sirene, die bisher eher im Hintergrund stand, tritt nun nach vorne und zeigt, dass die Sirenen nicht alle so schreckliche und rücksichtslose Monster sind wie Penn und Lexi.
Ansonsten bin ich aber wirklich auf ganzer Linie enttäuscht. Wo sind die sonst so lebendigen Figuren der Autorin geblieben? Die vielseitigen und abwechslunsgreichen Charaktere? In diesem Band leider absolute Fehlanzeige.

 
Gemma ist mit den Sirenen gegangen, um ihre Familie und Freunde zu schützen.
Ihr neues Leben als Sirene entpuppt sich als qualvoller und schwieriger, als sie es sich vorgestellt hat. Durch ihre Weigerung zu Schwimmen oder gar zu essen steht Gemma kurz vor dem Verfall. Immer stärker wird der Drang, sich ihrem neuen Ich hinzugeben, doch Gemma will kein Monster sein. Ein stetiger Kampf gegen sich selbst beginnt...
Währendessen versuchen Harper, Alex und Daniel verzweifelt eine Spur von Gemma zu finden, um sie aus den Fängen der Sirenen zu befreien. Sie setzen alle Hebel in Bewegung, um sie zu finden und zu retten.
Das war auch schon die komplette Handlung des Buches. Wirkliche spannende Ereignisse gibt es nicht. Es ist eine ständige Aneinanderreihung von Gemmas Kampf gegen ihre böse Seite und Harpers Suche nach ihr.
Die dann durch einen Traum von Harper erfolgreich ist.

+++SPOILER+++

Ab hier wird es außerdem zunehmend unlogisch. Gemma flieht mit ihren Freunden nach Hause. Natürlich, das ist ja auch der letzte Ort, an dem die Sirenen sie suchen werden. Und, oh Wunder, die Sirenen tauchen sogar plötzlich dort auf! Dann folgt etwas Action und dann das Ende: Gemma darf einfach zu Hause bleiben, ihr Leben leben wie es ihr passt, weil Penn neugierig ist, warum Alex und Daniel nicht auf ihren Gesang reagieren.
Meiner Meinung nach entwickelt sich der Kampf viel zu schnell von "Woooaah ich werde euch alle töten" zu "Friede-Freude-Eierkuchen". Ich finde es passt einfach nicht.

Amanda Hockings Schreibstil ist zwar immer sehr einfach gehalten, jedoch scheint er mir hier deutlich weniger bildhaft zu sein. Die Geschichte wollte einfach nicht so recht zum Leben erwachen, die Worte blieben schlichtweg Worte auf Papier. Ich habe schon deutlich besseres von der Autorin gelesen und bin wirklich ziemlich enttäuscht.
3,0 Punkte


Amanda Hocking
© Mariah Paaverud Chimera Studios
Amanda Hocking, geboren 1984, lebt in Austin, Minnesota. Sie wurde im Zeitraum von Dezember 2010 bis März 2011 mit ihren selbst verlegten Romanen überraschend zur Auflagen- und Dollar-Millionärin. Inzwischen hat die ehemalige Altenpflegerin Filmrechte für eine ihrer Trilogien verkauft und mit dem US-Verlag St Martin's Press Verträge über mehrbändige Jugendbuchreihen abgeschlossen. Hocking gilt als derzeit erfolgreichste selbst verlegte Schriftstellerin der Welt.