Sonntag, 1. November 2015

[Rezension] Nacht ohne Sterne

http://www.randomhouse.de/content/edition/covervoila_hires/Schwartz_GNacht_ohne_Sterne_158082.jpgTitel: Nacht ohne Sterne
Originaltitel: /
Autor/in:
Gesa Schwartz
Reihe: /
Preis:  18,99€
Seiten: 544
Verlag: cbt
Erscheinungsdatum: 28. September 2015
ISBN-13:  978-3-570-16320-7
Leseprobe
Die 16-jährige Naya ist Tochter einer Elfe und eines Menschen. Ein Mischwesen, das keine Magie zu beherrschen scheint und sich weder der geheimnisvollen Elfenwelt New Yorks noch der Welt der Menschen gänzlich zugehörig fühlt. Ihr bester Freund Jaron ist ein Lichtelf, der New York vor den Machenschaften der Dunkelelfen bewahren soll. Doch dann wird Naya mitten hinein gezogen in den jahrhundertealten Krieg zwischen den beiden Völkern. Und als sie den Dunkelelf Vidar kennenlernt, wird all ihr bisheriges Wissen auf den Kopf gestellt. Welche Ziele verfolgt Jaron, welche Geheimnisse verbirgt Vidar? Wem kann sie trauen? Naya muss auf ihr Herz hören, doch das ist leichter gesagt als getan ...




Wie oft schon sind sie uns begegnet, die gespaltenen Lager der Feen, das Licht gegen die Dunkelheit. Und doch ist „Nacht ohne Sterne“ so ganz anders, als alles, was ihr bisher über Feen gelesen habt. Denn nicht immer ist das Licht voller Wärme und Geborgenheit. Vielmehr besteht es aus eisiger Kälte, Hass und Wut, gegenüber den Elfen der Dunkelheit, den Bharassar, die vor so vielen Jahren einen folgenschweren Fehler begingen. Seither liegt das Volk in einem nicht enden wollenden Krieg, getrennt nur durch eine bröckelnde Barriere, vom einstigen König des Lichts erschaffen.
Nur eine kann die Grenze erneuern, und somit verhindern, dass das Dunkel erneut über das Licht hereinbricht: Naya, die Erbin Lyrions. Doch ist sie überhaupt bereit, dafür ihr Leben aufs Spiel zu setzen? Sie, von jeher zwischen den Welten gefangen, ein Halbblut, das in der Welt der Menschen lebt und doch nirgendwo Zuhause ist?
Stets hat Naya sich von ihrem Herzen leiten lassen. Doch dieses wird wie magisch von der Dunkelheit angezogen. Und von Vidar, dem Krieger der Schatten, der es gestohlen hat. Macht ihre Liebe sie blind? Ist ihre Faszination für die Dunkelheit der Untergang für die Welt der Elfen? Kann Jaron, ihr Freund aus Kindertagen und Kämpfer des Lichts sie vor sich selbst retten?
Ein uralter Kampf, der die Grenzen zwischen Gut und Böse, Feuer und Eis, Licht und Dunkel verschwimmen lässt und so den Leser in Atem hält. Die knisternde Spannung, die verwischenden Grenzen wischen Schwarz und Weiß und die grausame Schönheit der Gefahr machen dieses Buch zu etwas ganz besonderem.
Die Autorin lässt eine völlig neue Welt entstehen  und richtet den Blick ihrer Leser in eine Richtung, die man sonst nie auch nur in Erwägung zieht. Wie auch Naya ist man stets hin und hergerissen zwischen dem Wunsch, Vertrauen zu können und der Angst die ganze Hoffnung auf den falschen Weg gesetzt zu haben.
Eine komplexe und tiefgehende Geschichte voller Emotionen, grenzenloser Liebe, Freundschaft und tiefreichendem Hass.
Warum nur vier von fünf Punkten? Ich bin kein Fan von stundenlangen Schlachtszenen und hätte hier auch mit 50 Seiten weniger leben können. So bin ich auf der Zielgeraden doch immer wieder etwas mit den Gedanken abgeschweift und konnte das Buch nicht zu 100% genießen, wie noch zu Beginn, wo mich die Dunkelheit genauso sehr angezogen hat wie Naya.


Gesa Schwartz
© Nadja & Polichronis Moutevelidis
Gesa Schwartz wurde 1980 in Stade geboren. Sie hat Deutsche Philologie, Philosophie und Deutsch als Fremdsprache studiert. Nach ihrem Abschluss begab sie sich auf eine einjährige Reise durch Europa auf den Spuren der alten Geschichtenerzähler. Für ihr Debüt „Grim. Das Siegel des Feuers“ erhielt sie 2011 den Deutschen Phantastik Preis in der Sparte Bestes deutschsprachiges Romandebüt. Zurzeit lebt sie in der Nähe von Hamburg in einem Zirkuswagen.