Dienstag, 24. Juni 2014

[Rezension] Winter - Erbe der Finsternis

Titel: Winter - Erbe der Finsternis
Originaltitel: Winter
Autor/in: Asia Greenhorn
Reihe: #1
Preis: 14,99€
Seiten: 432
Verlag: Bastei Lübbe
Erscheinungdatum: 12. Oktober 2012
ISBN-13: 978-3833901584
Leseprobe
Die 16-jährige Winter Starr ist schon ihr Leben lang mit ihrer Großmutter dauernd umhergezogen. Gerade hat sie sich in London eingelebt und eine Freundin gefunden, da erkrankt ihre Großmutter schwer. Und Winter wird zu einer Pflegefamilie in eine walisische Kleinstadt geschickt. In der neuen Schule trifft sie auf den geheimnisvollen Rhys, vor dem ihr Pflegebruder Gareth sie jedoch warnt. Ist er nur eifersüchtig, oder ist Rhys tatsächlich gefährlich? Winter kann sich ihrer Gefühle nicht erwehren, und ihm scheint es ähnlich zu gehen. Nicht einmal sein dunkelstes Geheimnis kann ihre Liebe noch erschüttern. Doch damit begibt sie sich in allergrößte Gefahr ...


"Winter - Erbe der Finsternis" entpuppt sich als sehr flache und wenig originelle Geschichte. Mädchen kommt an neue Schule in einer Kleinstadt, mysteriöser Junge mit seltsamen Augen, oh Schreck, er ist ein Vampir!
Hetzjagd, da Mädchen etwas Besonderes ist, unsterbliche Liebe etc etc. Kein Witz. Für mich eine ziemliche Enttäuschung.

Das traumhafte Cover verleitet geradezu, das Buch zu kaufen. Als Opfer schöner Cover landete das Buch natürlich auch in meinem Regal. Ohne Frage eines der schönsten Cover, die es gibt, zudem passend zum Inhalt gewählt, wie auch der Titel.

Die Charaktere blieben durchweg sehr unscheinbar, blass und wenig markant, mit Ausnahme von Winter.
Sie ist sympathisch, wenn auch eine ziemlich typische Hauptfigur. Ruhig, zurückhaltend, irgendwie anders, natürlich nett, hübsch und intelligent. Trotz aller Klischeehaftigkeit kommt man mit ihr gut zurecht.
Was die anderen Figuren angeht bleibt allerdings unendlich viel Luft nach oben. Viele wichtige Figuren lernt man wenig, um nicht zu sagen überhaupt nicht, kennen. Sie verfolgen lediglich ihre Rolle in der Geschichte, tragen ihren Teil zur Handlung bei und das war es auch schon.
Problem hierbei: Da man so gar nichts über die Figuren und deren Hintergründe erfährt, kommt man schnell durcheinander, vergisst Beziehungen und die Position in der Story, sodass man leider schnell den Überblick verliert. Die Beziehungen und Verstrickungen der Figuren untereinander sind leider ein Schlüsselpunkt der Geschichte, in der es vor Intrigen, Hinterhalten und Machtspielen nur so wimmelt. Gute Charaktere sind also ein Muss!
Hier bleiben leider alle Figuren bis zum Ende sehr schwach. Rhys ist noch stereotypischer als Winter, ihr neuer Quasi-Bruder Gareth lässt den eifersüchtigen Macho raushängen. Dreiecks-Liebe a la Bella-Edward-Jacob lässt grüßen.
Ansonsten sind die Figuren so unscheinbar, dass man sich kaum an die Namen erinnern kann.
Hier hätte, aufgrund der Thematik, wesentlich mehr Tiefe vorhanden sein müssen.


Nachdem ihre Großmutter überraschend ins Krankenhaus gebracht wurde, wird Winter ins kleine waliser Dorft Cae Mafus verfrachtet. Zunächst nur vorübergehend, doch ihre Großmutter erwacht lange Zeit nicht aus dem Koma und auch später ist sie nicht mehr die Alte.
Winter ist gezwungen, ihre neue Familie zu akzeptieren und sich ihrem Schicksal zu fügen. Ein harter Schlag für das junge Mädchen, das sehr an ihrer Großmutter und ihrem Leben in London hängt. Doch Cae Mafus ist nicht das ruhige Örtchen, für das sie es gehalten hat.
Wenige Zeit nach ihrer Ankunft beginnen Bewohner zu verschwinden und auch Winter selbst wird Opfer eines Angriffs. Etwas Merkwürdiges geht vor sich und der mysteriöse Rhys, zu dem Winter sich unbeschreiblich hingezogen fühlt, scheint etwas damit zu tun zu haben. Winter wird das Gefühl nicht los, dass auch sie selbst eine Rolle spielt, doch alle scheinen mehr darüber zu wissen, als sie selbst.
Die Geschichte wäre durch all die Verstrickungen und Intrigen absolut spannend, wenn man denn den Überblick behalten könnte. Es gibt Räte, Familien, Vampire, Menschen, hier eine Gruppe, dort jene, mit diesem und jenem Zusammenhang und Hintergrund... Er steht mit ihm in Kontakt, sie mit ihr, dann wieder andersherum, er ist gut, sie ist böse, dann doch wieder nicht... Es herrscht ein heilloses Durcheinander, da die Autorin merklich Spannung aufbauen wollte, indem sie nicht sofort verrät, wer auf welcher Seite steht und warum Winter eigentlich so besonders ist.
Hierbei wird es aber so verworren, dass man gar nicht mehr hinterherkommt, wer jetzt eigentlich welche Rolle spielt und wie die einzelnen Gruppen untereinander zusammenhängen. Ein nicht zu entwirrendes Handlungsknäul entsteht, das aber eine Frage leider dennoch zu leicht beantworten lässt: Wer der Verräter ist. Auch wenn man nicht einmal mehr weiß, wer wie was eigentlich verraten hat, die Person hat man schnell herausgefiltert.
Somit für mich leider eine Enttäuschung, da zu viele Dinge einfach nicht passen, die bei einem solchen Buch nicht schiefgehen sollten.

Der Schreibstil wirkt sehr flach und einfach, aber nicht auf die lockere, flüssige Art, sondern eben wirklich flach. Der Geschichte fehlt es an Tiefe, es wird zu wenig Hintergrundinfo geliefert, die Verstrickungen zu wenig erläutert.
Positiv anzumerken sind allerdings zahlreiche wirklich gut beschriebene Szenen, die jede für sich sehr spannend sind, aber eben kein stimmiges Komplettpaket ergeben.

2,1 Punkte

Asia Greenhorn wuchs in einer winzigen Stadt in Wales auf, inmitten des Snowdonia National Park. Heute lebt sie gemeinsam mit ihrer treuen Siam-Katze Crumb in Mailand.

Montag, 23. Juni 2014

[Neu im Regal] Of Neptune & Sommerprickeln

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Titel: Of Neptune
Originaltitel:
/
Autor/in: Anna Banks
Reihe:
Syrena Legacy #3
Preis: 13,10€
Seiten: 330
Verlag: Feiwel & Friends
Erscheinungdatum:
13. Mai 2014
ISBN-13:
978-1250039606

Emma, who is half human and half Syrena, and her Syrena love, Galen, need time together. Alone. Away from the kingdoms of Poseidon and Triton. Emma's grandfather, the Poseidon king, suggests the two visit a small town called Neptune. Neptune is home to both Syrena and Half Breeds alike. But Emma and Galen didn't sign up to be peacemakers between the ocean and the land-dwelling, freshwater Syrena. They didn't bargain for meeting a charming Half Breed named Reed, who can barely disguise his feelings for Emma. And they especially didn't expect to find themselves in the middle of a power struggle that threatens not only their love, but their ocean kingdoms. In this stunning conclusion to her bestselling Syrena Legacy, Anna Banks thrills fans with more action and romance than ever.
 
 
http://www.fischerverlage.de/media/fs/15/u1_978-3-596-19696-8.jpgTitel: Sommerprickeln
Originaltitel:
Spring Fever
Autor/in: Mary Kay Andrews
Reihe: /

Preis: 9,99€
Seiten: 528
Verlag: Fischer
Erscheinungdatum:
14. Juni 2013
ISBN-13:
978-3596196968
Leseprobe
Annajane und Pauline sind beste Freundinnen seit ihrer Kindheit. Nun sind sie zu Gast auf einer Hochzeit – der Hochzeit von Annajanes Exmann Mason und der reizenden Celia. Annajane redet sich ein, dass ihr das überhaupt nichts ausmacht. Schließlich ist sie über Mason hinweg und hat neue Pläne: Gemeinsam mit ihrem neuen Verlobten Shane will sie sich ein Leben weit weg von der beschaulichen Kleinstadt am See aufbauen, in der sie aufgewachsen ist.

Doch ihre beste Freundin Pauline kennt Annajane besser. Sie weiß, dass ihre Freundin immer noch an ihren Bruder Mason denkt und Celia nicht die Richtige für ihn ist. Verbirgt Celia etwas vor den anderen? Warum wollte sie Mason so überstürzt heiraten?

Als sich dann die Ereignisse überschlagen und die Gerüchteküche brodelt, wird den drei Frauen klar, dass dieser Sommer ihr ganzes Leben verändern wird …
 

Sonntag, 22. Juni 2014

[Rezension] Sommer im Herzen

http://www.fischerverlage.de/media/fs/15/u1_978-3-10-402911-5.jpgTitel: Sommer im Herzen
Originaltitel: Ladies Night
Autor/in: Mary Kay Andrews
Reihe: /
Preis: 9,99€
Seiten: 640
Verlag: Fischer
Erscheinungdatum: 19. Mai 2014
ISBN-13: 978-3596198412
Ein Mann, vier Frauen und eine Bar direkt am Strand: der perfekte Sommerroman – große Liebe inklusive

Grace Stanton ist eine erfolgreiche Lifestyle-Bloggerin. Als sie jedoch ihren Ehemann dabei erwischt, wie er sie mit ihrer Assistentin betrügt, gehen die Pferde mit ihr durch: Sie fährt seinen teuren, heißgeliebten Sportwagen in den Swimmingpool. Kurze Zeit später passt ihr Haustürschlüssel nicht mehr, ihre Kreditkarten sind gesperrt und auch der Zugang zu ihrem Blog ist gelöscht. Sie reicht die Scheidung ein, doch der Richter verdonnert sie erst einmal zu einer Trennungsbewältigungstherapie. Das hat ihr gerade noch gefehlt!
Am Anfang denkt Grace noch, dass sie mit den anderen vier Teilnehmern absolut nichts gemeinsam hat. Doch dann verhält sich die Therapeutin so seltsam, dass die fünf beschließen, ihre eigene Gruppensitzung jeden Mittwochabend in der „Sandbox“ abzuhalten. Dabei stellen sie schnell fest, dass sie doch mehr verbindet, als sie dachten. Können sie ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen und zusammen einen neuen Weg ins Leben finden?


 

Nach "Die Sommerfrauen" ist "Sommer im Herzen" der zweite Roman der Autorin, den ich gelesen habe. Und erneut konnte sie mich mit ihrer einzigartigen, sommerlichen Atmosphäre, ihren vielschichtigen Charakteren und ihrer packenden Art zu erzählen vollkommen überzeugen. Das dritte Sommerbuch "Sommerprickeln" wurde sofort bestellt.

Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber wenn ich die Cover dieser Sommer-Bücher sehe, flammt bei mir sofort Urlaubsfeeling auf. Man verspürt direkt den Wunsch, es sich am Strand gemütlich zu machen und zu lesen. Und sollte der Strand mal nicht zur Verfügung stehen.... Dieses Buch wird einem auch so das Gefühl vermitteln, im Urlaub zu sein.

Mary Kay Andrews schafft es jedes Mal, ihre Leser an ihre Figuren zu binden. Dabei überlädt sie diese nicht mit sympathischen Charakterzügen oder klischeehaft bewundernswerten Eigenschaften, sondern erschafft schlichtweg durch und durch authentische Charaktere mit Ecken und Kanten, Fehlern und Stärken, wie man sie an jeder Ecke trifft.
Unauffällig lernt man die einzelnen Figuren näher kennen, baut langsam eine Enge Verbindung zu ihnen auf, sodass man am Ende des Buches stets das Gefühl hat, sich von guten Freunden verabschieden zu müssen.
Protagonistin Grace ist das Paradebeispiel einer perfekten Hauptfigur. Sie ist sympathisch, nett, freundlich, aber nicht zu perfekt. Der Betrug ihres Ehemannes lässt sie vollkommen ausflippen und zu Aktionen hinreißen, die man sich im Traum nicht vorstellen kann. Ihre Trauer und Verzweiflung kann man gut nachfühlen, doch auch ihre Tapferkeit und ihre Hoffnung auf bessere Zeiten sind stets greifbar.
Gemeinsam mit Grace geht man den Weg durch die schwere und nervenaufreibende Trennung, leidet und wächst mit ihr.
Auch die übrigen Charaktere sind fast in gleichem Maße gelungen. Bei den Therapiesitzungen trifft man auf die verschiedensten Frauen, die alle eines gemeinsam haben: Eine harte Trennung, Betrug und Probleme vor Gericht. Doch auch einer darf nicht fehlen, der Hahn im Korb Wyatt. Als einziger Mann fühlt er sich zunächst sehr unwohl doch schon bald fügt er sich in die Frauengruppe ein und fühlt sich zunehmend zu Grace hingezogen.
Diese aufkeimende Liebe hat mir zunächst Sorgen bereitet, etwas überstürzt und an den Haaren herbeigezogen zu sein, doch die gefühlvolle Entwicklung und die romantischen Szenen hätten besser nicht sein können. Somit auch in diesem Punkt absolut gelungen.
Zu bemängeln gäbe es hier wirklich nur Kleinigkeiten, etwas mehr Tiefe hier und dort, aber das ist wirklich Meckern auf hohem Niveau.


Grace erwischt ihren Ehemann und Geschäftspartner mit ihrer Assistentin. In der Garage. Nackt. Ein Schock für die Bloggerin, die daraufhin vollkommen den Kopf verliert, auf J'aimee losgeht und den Wagen ihres Mannes im Pool versenkt. Womit sie nicht gerechnet hat: Aus Rache verwehrt er ihr den Zutritt zu ihrem Haus, ändert das Passwort ihres Blogs, reißt das komplette Unternehmen an sich und Grace steht mit nichts da.
In ihrer Not zieht sie zunächst zu ihrer Mutter, doch es sieht nicht gut aus. Ihr Richter ist verbitterter Frauenhasser und die Chancen, ihren Blog und ihr Vermögen wiederzubekommen stehen schlecht. Zudem wird sie verdonnert, eine Therapie zu absolvieren, doch diese gestaltet sich ganz anders als erwartet. Die Therapeutin verhält sich mehr als seltsam und schon bald wird klar, dass alle in der Gruppe etwas gemeinsam haben: Richter Stackpole. Die Sache stinkt zum Himmel und während sich die Frauen (und Wyatt) immer wieder in der "Sandbox", dem Lokal von Grace' Mutter treffen, versuchen sie der Sache auf den Grund zu gehen.
Die komplette Geschichte ist von Anfang an vollkommen packend und trotz des eigentlich traurigen Themas fehlt es auch nicht an Humor und Spannung. Auch die Renovierung eines alten Häuschens, das Grace durch Zufall entdeckt, sorgt für Begeisterung und fast wahnhaftes Lesen. Die Geschichte von Grace hält einen vollkommen gefangen, doch auch auf Wyatt und seine eigene Scheidung wird näher eingegangen. Durch die Sichtwechsel kommt noch zusätzlich Fahrt in das Buch und auch die Zusammenhänge zwischen ihrer Therapeutin und dem Richter sorgen dafür, dass das Buch zum Pageturner wird.
Das perfekte Buch für den Sommer, egal, ob man auf der Terrasse, am Strand oder am Pool liegt. Mit diesem Buch liegt man richtig.

Mit ihrer fantastischen Erzählweise entführt Mary Kay Andrews immer wieder in ihre Geschichten, die trotz teilweise ernster Themen, locker, leicht, erfrischend und perfekt zum Entspannen sind.
Szenerie und Figuren sind liebevoll ausgearbeitet und durch und durch greifbar. Ihre Wortwahl ist unaufgeregt und ruhig, und dennoch erzeugt sie Spannung und Dramatik.

4,8 Punkte



Mary Kay AndrewsMary Kay Andrews wuchs in Florida, USA, auf. Sie studierte Journalismus in Georgia und arbeitete dann einige Jahre als Redakteurin. Inzwischen hat sie mehrere Romane veröffentlicht und leitet Seminare für Kreatives Schreiben. Andrews lebt mit ihrer Familie in Atlanta. Im Sommer aber zieht es sie zu ihrem liebevoll restaurierten Ferienhaus auf Tybee Island, einer wunderschönen Insel vor der Küste Georgias. Ihre in Deutschland erschienenen Romane ›Die Sommerfrauen‹, ›Sommerprickeln‹ und ›Weihnachtsglitzern‹ sind große Bestseller.

Samstag, 21. Juni 2014

[Rezension] Achtung: Braut!

CoverTitel: Achtung: Braut!
Originaltitel: /
Autor/in: Annika Bühnemann
Reihe: /
Preis: 4,99€
Seiten: 208
Verlag: Feelings
Erscheinungdatum: 2. Mai 2014
ASIN: B00JFPHEU0
Leseprobe
Ein charmanter Roman über eine gestresste Braut und die Frage, ob Liebe sogar Hochzeitsplanungen überstehen kann

Es soll der schönste Tag ihres Lebens werden, doch bei den Hochzeitsvorbereitungen von Emma und Daniel klappt nichts, wie es soll: die Schwiegereltern stellen sich quer, der Fotograf fällt aus und das Kleid passt nicht. Dabei will Emma, dass alles perfekt ist und steigert sich so in die Planung hinein, dass sie nicht nur ihre Traumhochzeit damit gefährdet...


 
 
Ich liebe Hochzeiten, je kitschiger und aufwändiger, desto besser. Aber "Vorsicht: Braut!" schreckt sogar mich ab und ich kann nur hoffen, dass ich niemals, wirklich niemals, so werde wie Emma während der Planung. Ein Buch, das die Schattenseiten des vermeintlich schönsten Tages im Leben aufzeigt und mir persönlich ein bisschen den Zauber verdorben hat.

Das Cover passt zum Inhalt wie die Faust aufs Auge und ist dazu noch originell und sehr ansprechend. Auch der Titel wurde perfekt gewählt. Die äußere Erscheinung ist absolut makellos!

Kommen wir zum größten Manko des Buches. Emma! Eine überforderte junge Braut, die sich wahrlich in einen "Brautzilla" verwandelt, wie ihr Verlobter Daniel sie (nicht gerade liebevoll) nennt.
Verbissen versucht sie innerhalb von vier Wochen die Planung eines ganzen Jahres umzusetzen und verprellt dabei durchweg alle ihre Mitmenschen. Als Leser kann man wirklich nur schockiert die Augen aufreißen und den Kopf schütteln. Dass so etwas passiert ist ja durch die Kurzbeschreibung klar, allerdings hätte ich hier eine dennoch liebenswerte und eher mitleiderregende Protagonistin erwartet, als dieses Monster.
Wirklich, ich meine es todernst wenn ich sage, dass ich meinen Zukünftigen innigst bitte, mich sofort vom Dach zu werfen, sollte ich mich jemals so verhalten.
Daniel ist nämlich häufig kurz davor, doch ich finde, er ist wirklich sehr tolerant und verständnisvoll Emma gegenüber. An seiner Stelle wäre ich wesentlich schneller ausgerastet, doch auch bei ihm kommt dieser Punkt, was eigentlich so gar nicht zu dem ruhigen und ausgeglichenen Daniel passt.
Die Nebenfiguren sind reichlich klischeehaft, und leider nur teilweise dennoch sehr sympathisch. Klischees erwartet man bei so einem Buch, das ist ja der Witz des Ganzen, aber besonders die zukünftigen Schwiegereltern sind etwas übers Ziel hinausgeschossen.
Andere Charaktere hingegen bringen angenehme Abwechslung in die Story, wie beispielsweise Emmas beste Freundin oder ihre Mutter. So wird ab und zu der Wahnsinn Emmas etwas in den Hintergrund gerückt, was die Story bitter nötig hat.


Emma und Daniel sind überglücklich. Sie werden nächsten Sommer heiraten! Wäre da nicht das Problem, dass sie an ihrem Wunschtermin in ihrem Traumschloss keinen Termin mehr bekommen. Aber es MUSS dieser Tag sein. Und DIESE Location. Emma ist durch nichts umzustimmen und so entschließen die beiden, oder eher Emma, schon in vier Wochen zu heiraten, um diesen Traum zu erfüllen.
Doch Emma ist nicht bereit aufgrund des Zeitmangels irgendwelche Abstriche zu machen. Sie stürzt sich Hals über Kopf in die Planung, und dreht langsam aber sicher komplett durch. Sie kauft ein Kleid, das viel zu klein ist, nur weil es ihr absolutes Traumkleid ist. Woraufhin sie nichts mehr isst und verbissen Sport treibt. Sie wirft mehr Geld zum Fenster raus, als sie eigentlich zur Verfügung hat, sie ist Schuld daran, dass ihr Fotograf im Krankenhaus landet und jeder, der sich ihr in den Weg stellt, wird kurzerhand überrannt. So auch Daniel, der gar nicht weiß, wo ihm der Kopf steht und seine zukünftige Frau gar nicht wiedererkennt.
Ihm wird alles zu viel, es kommt immer häufiger zum Streit und irgendwann hält er es einfach nicht mehr aus. Steht die Hochzeit auf der Kippe?
Wer sich hier ein durch und durch humorvolles Buch erhofft, wird leider enttäuscht. Beschreiben kann man es nur als eines: abschreckend! Emma macht einem regelrecht Angst. Kein Witz. Seite für Seite wird sie immer wahnsinniger und ich hätte mir Daniel zu Liebe fast ein anderes Ende gewünscht.
Aufgrund dessen konnte mich das Buch nicht vollends überzeugen, da mir ein wenig der Humor fehlt, der dem Ganzen etwas den Ernst nimmt. So war das Planungschaos teilweise wirklich etwas zu viel.
Von der Grundidee her gefällt es mir aber nach wie vor und wer nicht in nächster Zeit heiratet oder kitschige Mädchenvorstellungen von Hochzeiten hat, wird bestimmt Freude daran haben.

Der Schreibstil ist sehr schlicht, aber bringt es auf den Punkt. Das Buch lässt sich locker und flüssig weglesen, wie es sich für richtige ChickLit gehört. Wie gesagt war mir manches too much und etwas mehr Humor wäre schön, ansonsten gibt es am Stil aber nichts zu meckern.

2,9 Punkte



© Karlis Kalnins
Einen Kaffee, einen Stift und ein Notizbuch - mehr braucht Annika Bühnemann nicht, um glücklich zu sein. Da ein Notizbuch allein aber nicht die Miete bezahlt, hat die 1987 geborene Optimistin zunächst Business Administration studiert und einen "ordentlichen" Beruf ergriffen, bevor sie zum Schreiben kam. Mit ihren lustigen Liebesgeschichten will sie anderen Frauen Mut machen, Träume umzusetzen und für das eigene Glück zu kämpfen.