Donnerstag, 25. Juli 2013

[Rezension] Silber - Das erste Buch der Träume

http://www.fischerverlage.de/media/fs/15/u1_978-3-8414-2105-0.jpgTitel: Das erste Buch der Träume
Originaltitel: /
Autor/in: Kerstin Gier
Reihe: Silber #1
Preis: 18,99€
Seiten: 416
Verlag: Fischer FJB
Erscheinungdatum: 18. Juni 2013
ISBN 978-3841421050
Wertung: 3,7/5
Leseprobe
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Geheimnisvolle Türen mit Eidechsenknäufen, sprechende Steinfiguren und ein wildgewordenes Kindermädchen mit einem Beil … Liv Silbers Träume sind in der letzten Zeit ziemlich unheimlich. Besonders einer von ihnen beschäftigt sie sehr. In diesem Traum war sie auf einem Friedhof, bei Nacht, und hat vier Jungs bei einem düsteren magischen Ritual beobachtet.
Zumindest die Jungs stellen aber eine ganz reale Verbindung zu Livs Leben dar, denn Grayson und seine drei besten Freunde gibt es wirklich. Seit kurzem geht Liv auf dieselbe Schule wie die vier. Eigentlich sind sie ganz nett.
Wirklich unheimlich – noch viel unheimlicher als jeder Friedhof bei Nacht – ist jedoch, dass die Jungs Dinge über sie wissen, die sie tagsüber nie preisgegeben hat – wohl aber im Traum. Kann das wirklich sein? Wie sie das hinbekommen, ist ihr absolut rätselhaft, aber einem guten Rätsel konnte Liv noch nie widerstehen …




"Silber" kommt mir trotz der 400 Seiten eher vor wie eine Kurzgeschichte. Es passiert recht wenig, wichtige Abschnitte werden sehr kurzgefasst, andere sind jedoch sehr langwierig. Ich weiß nicht so recht, was ich von dem Buch halten soll, denn obwohl mir die Idee dahinter sehr gefallen hat und ich es gerne gelesen habe, konnte es mich doch nicht vollkommen fesseln und überzeugen.
 
Die vielen Details und der geschickte Einsatz der Farben machen das Cover zu einem wahren Hingucker. Auch die Innengestaltung ist wunderschön, zarte Blumenranken umrahmen die Worte.

Protagonistin Liv erinnert mich persönlich wirklich sehr an Gwendolyn aus "Rubinrot". Nicht unbedingt schlecht, da beide sehr angenehme, witzige Figuren sind, die einen mit ihrem Charme sofort um den kleinen Finger wickeln, aber ich hätte gerne auch mal etwas anderes von der Autorin gelesen.
Nichts desto trotz ist Liv wirklich super gelungen, überzeugt durch ihre humorvolle, kluge und geradlinige Art und sorgt für so manches Lachen.
Auch ihre Schwester Mia steht ihr da in nichts nach, sie ist definitiv das Salz in der Suppe und ihre direkte und ehrliche Art macht sie zu einer absolut hinreißenden kleinen Schwester.
Die übrigen Figuren waren leider nicht ganz so stark, besonders die vier Jungs Grayson, Henry, Jasper und Arthur blieben für meinen Geschmack viel zu blass, sodass ich sie auch zu Ende nicht wirklich unterscheiden konnte. In meiner Vorstellung sahen sie einfach alle gleich aus.
Auch die restlichen Charaktere hätten etwas mehr Farbe gut vertragen können. Zudem haben mir leider einige Figuren wirklich überhaupt nicht gefallen, so zum Beispiel Livs und Mias Kindermädchen Lottie, die mir einfach nur unsympathisch war und ehrlich gesagt auch einen ganz schön dämlichen Eindruck machte.

 
Die Geschichte ist in ihren Grundzügen absolut genial!
Liv und Mia ziehen (mal wieder) um, dieses Mal nach London, wo ihre Mutter schon mit einer Überraschung auf sie wartet: Sie hat einen neuen Freund und in nur wenigen Tagen werden sie auch schon zu ihm ziehen!
Die Begeisterung seitens ihrer Töchter und auch seitens der Kinder ihres neuen Partners halten sich stark in Grenzen.
Besonders, da es sich bei dessen Sohn um Grayson handelt, einen der beliebtesten Jungen der Schule. Doch dann begegnet Liv ihm in einem ihrer Träume, wo er mit seinen drei Freunden ein seltsames Ritual durchführt. Doch das unheimlichste daran ist, dass die Jungen sich anscheinend an alles, was in Livs Traum passierte erinnern können. Liv wird hineingezogen in ein unheimliches Spiel mit dem Feuer, doch Liv liebt Geheimnisse und Rätsel und kann nicht widerstehen.
Was mir leider nicht gefallen hat, war das recht wenig zu passieren scheint. Als ich die Hälfte des Buches hinter mir hatte, kam es mir vor, als hätte ich noch nicht einmal die Einleitung hinter mich gebracht.
Und auch später, als man den Träumen dann endlich auf den Grund geht und ein wenig Licht ins Dunkel gebracht wird, nimmt die Geschichte nicht so recht an Fahrt auf.
Auch der Höhepunkt des Buches hat mir nicht so gut gefallen. Es kam einfach keine Spannung auf und die "dramatischen" Ereignisse ließen mich recht kalt.
Ebenso die Liebesgeschichte, die mich absolut nicht berührt hat und deren Entwicklung ich auch nicht wirklich nachvollziehen kann.
Was hingegen super gelungen ist, sind die Blogeinträge von Secrecy, die sich regelmäßig über die Geheimnisse ihrer Mitschüler auslässt und erstaunlich viel zu wissen scheint. Ich habe da schon einen leisen Verdacht, um wen es sich dabei handelt ;)
Wie gewohnt ist Kerstin Giers Schreibstil locker, flüssig und witzig und lässt sich somit super lesen.
Ihr unverkennbarer Humor sorgt für so manches Lächeln und beschert einige lustige Lesestunden.


3,7 Punkte
Kerstin Gier Kerstin Gier, Jahrgang 1966, hat als mehr oder weniger arbeitslose Diplompädagogin 1995 ihr erstes Buch veröffentlicht. Mit riesigem Erfolg: Ihre Romane wie die »Müttermafia« oder »Auf der anderen Seite ist das Gras viel grüner« sind längst Kult und auf allen Bestenlisten zu finden, genauso wie »Rubinrot«, »Saphirblau« und »Smaragdgrün«, die auch international zu Bestsellern wurden. Im März 2013 kam mit »Rubinrot« bereits die zweite Verfilmung eines ihrer Bücher mit Starbesetzung in die Kinos. »Silber - Das erste Buch der Träume« ist der Auftakt zu ihrer neuen phantastischen Trilogie. Die Autorin lebt mit ihrer Familie und zwei Katzen in der Nähe von Köln.

Mittwoch, 24. Juli 2013

[Buchkommentar] Tintentod

http://ecx.images-amazon.com/images/I/81BKfuX2gYL._SL1408_.jpgTitel: Titnentod
Originaltitel: /
Autor/in: Cornelia Funke
Reihe:  Tintenwelt-Trilogie #3
Preis: 22,90€
Seiten: 768
Verlag: Dressler
Erscheinungdatum: 28. September 2007
ISBN 978-3791504766
Leseprobe
War die andere Welt ebenso gewesen? Warum erinnerte er sich kaum? Hatte das Leben dort aus demselben betörenden Gemisch bestanden: aus Dunkelheit und Licht, aus Grausamkeit und Schönheit ... so viel Schönheit, dass sie ihn manchmal fast betrunken machte?

Wie glücklich war Meggie, endlich mit ihren Eltern Mo und Resa in der Tintenwelt zu leben! Doch seit der Natternkopf an der Macht ist, liegt ein Schatten über dem einst so prächtigen Ombra. In der Dunkelheit, wenn Meggie auf Farid wartet, schleicht sich ihr Vater als Räuber in den Wald, um den Natternkopf aufzuhalten. Jedes Mal, wenn er zurückkehrt, gleicht er seiner Rolle mehr. Und Staubfinger kann ihm nicht helfen, denn die Weißen Frauen haben ihn mitgenommen ...




Buchkommentare enthalten Spoiler!!!

"Tintentod" hat mir zwar noch nie so gut gefallen wie "Tintenblut", aber jetzt, Jahre nachdem ich es zuletzt gelesen habe, gefällt es mir viel, viel besser als früher!
Gefühle spielen hier doch eine sehr große Rolle, und die konnte ich wohl als 12-jährige nicht halb so gut verstehen, wie heute ;)
So sehe ich nun zum Beispiel die Beziehung zwischen Meggie und Farid vollkommen anders, kann nachvollziehen, wie sie langsam Gefühle für Doria entwickelt, während Farid ihr immer weniger wichtig wird. Früher war Farid für mich der Traumtyp, aber sorry, er verhält sich total bescheuert Meggie gegenüber.
Auch Resa kann ich nun besser verstehen. Ich weiß noch, wie sauer ich damals war, als sie zu Orpheus ging, um ihn zu bitten, Mo, Meggie und sich selbst zurück zu schreiben. Ihre Angst um Mo und ihre Kinder ist nun viel verständlicher und ich kann ihre Handlung vollkommen nachvollziehen, und auch, wie sehr Mo sie (und Meggie) mit ihrem Verhalten verletzt. Ich würde sterben vor Angst um Mo, wenn ich Resa wäre!
Dass Staubfinger von den Toten zurückkehrt, hat mich total gefreut, wie sehr er sich verändert hat, war mir früher herzlich egal, solange er nur wieder da ist. Dieses mal hat es mich allerdings schon ein wenig gestört. Er ist einfach nicht mehr wirklich Staubfinger, genauso wie Mo nicht mehr Mo ist.
Wer mir aber viel besser gefällt, sind Violante, der Natternkopf und Orpheus! Violante war mir persönlich immer viel zu langweilig, erst jetzt merke ich, wie komplex ihre Figur eigentlich ist. Und den Natternkopf und Orpheus finde ich wesentlich furchteinflösender als zuvor. (Was vielleicht daran liegt, dass ich endlich nicht mehr das Bild meines bescheuerten ehemaligen Reli-Lehrers vor Augen habe, wenn von Orpheus die Rede ist).
Wen ich nach wie vor hasse wie die Pest ist Violantes dämlicher Sohn, auch wenn er für das gute Ende sorgt. (Okay, ich mag eh keine Kinder, aber aaaaaaaaah)
Was ich schade finde, ist das die Elster eigentlich ein bisschen unspektakulär aus dem Weg geräumt wird...
Ansonsten gefällt mir die Story eigentlich besser, als in den Vorgängern. Sie ist so voller toller Ideen und das Setting ist einfach ein Traum! Vor allem die Nester in den Bäumen und die Burg im See haben es mir total angetan =)
Allerdings hätte ich jetzt so gerne noch ein paar Antworten auf Fragen, die nicht beantwortet wurden. Was war wirklich zwischen Resa und Staubfinger? Was geschah mit dem Hänfling? Gab es erneut Krieg? Wie veränderte sich Ombra nach dem Tod des Natternkopfes? Hat Orpheus überlebt? Was ist mit den Kreaturen geschehen, die er herbeigelesen hat?
Es gibt noch sooooo viel was ich gerne wissen würde, aber da ist wohl leider die eigene Fantasie gefragt ;)

Sonntag, 21. Juli 2013

[Neu im Regal] So wie Kupfer und Gold

http://www.randomhouse.de/content/edition/covervoila_hires/Nickerson_JKupferGold_135648.jpgTitel: So wie Kupfer und Gold
Originaltitel: Strands of Bronze and Gold
Autor/in: Jane Nickerson
Reihe: #1
Preis: 16,99€
Seiten: 448
Verlag: cbt
Erscheinungdatum: 23. September 2013
ISBN-13: 978-3570162682
Üppige Gewänder, prächtige Sprache und atemberaubender Plot

Boston, 1855. Sophia ist 17, als sie nach dem Tod ihres Vaters als Waise dasteht. Da erhält sie einen Brief von ihrem Paten Bernard de Cressac, der sie auf seine Plantage in Mississippi einlädt. In Wyndriven Abbey angekommen, zieht der attraktive Gentleman und sein luxuriöser Lebensstil die junge Frau in seinen Bann. Doch je näher sich die beiden kommen, desto mehr spürt Sophia, dass Bernard eine dunkle Seite hat. Als ihr schließlich immer wieder junge, schöne Frauen mit rotem Haar erscheinen – die ihr selbst sehr ähnlich sehen-, wird Sophia misstrauisch. Sie erfährt, dass Cressac bereits mehrfach verheiratet war und alle Ehefrauen unter mysteriösen Umständen ums Leben kamen ... Ist Sophia die Nächste? Oder kann sie das Netz, das Cressac um sie gesponnen hat, rechtzeitig zerreißen?