Sonntag, 1. Juni 2014

[Rezension] Æthersturm

Titel: Æthersturm
Originaltitel: /
Autor/in: Susanne Gerdom
Reihe: Ætherwelt #2
Preis: 16,95€
Seiten: 400
Verlag: ueberreuter
Erscheinungdatum: 7. April 2014
ISBN-13: 978-3764170127
Die Aetherwelt steht kurz vor einem Krieg. Die Kaiserin ist von den Gegnern der sogenannten Engel festgesetzt worden und nun soll auch ihre Tochter Mizzi gefangengenommen werden. Mit letzter Kraft rettet sich diese in die Kanalisation. Dort sammeln die Alliierten der Engel um die junge Kato von Mayenburg und den Halbengel Jenö ihre Kräfte, um die unwürdige Sklaverei der Elementarwesen durch die Menschen ein für alle Mal zu beenden. Jenö, Kato und Mizzi treiben die Kreigswirren an jeweils andere Orte der Kaiserstadt Wien. Und jeder von ihnen macht dabei Entdeckungen, die bis dato jenseits ihrer Vorstellungskraft lagen.

 
Während der Krieg in "Æthermagie" eher im Hintergrund blieb, bricht er nun vollkommen über die Leser herein. Die Engel stehen vor den Toren Wiens, das Militär plant in aller Stille einen Putsch und die Zeit ist vollkommen aus den Fugen geraten. Die Thematik ist somit eine etwas andere, doch spannend ist der Abschluss der Dilogie in gleichem Maße, wie sein Vorgänger.

Auch bei diesem Cover kann ich wie zuvor nicht meckern. Zwar gefällt mir optisch Band 1 besser, doch auch "Æthersturm" ist aussagekräftig, passend und vor allem etwas Neues.

Die Charaktere im ersten Band habe ich in den höchsten Tönen gelobt und auch hier überzeugen sie wieder durch ihre Authentizität.
Anders als im Vorgänger wird hier zwar nach wie vor aus Katos Sicht erzählt, diesmal aber auch aus der Mizzis und Jenös. Mizzi kennt man bereits, sie ist die Tochter des Kaisers und Kato in vielen Dingen sehr ähnlich. Diese Ähnlichkeit lässt einen an der ein oder anderen Stelle oft durcheinanderkommen, da Mizzi sich manchmal nicht sonderlich abhebt. Kato war mir hier wesentlich lieber.
Jenö ist halb Mensch, halb Engel, von beiden Seiten verachtet und unerwünscht und lebt auf sich allein gestellt in der Kanalisation. Er trifft durch gewisse Umstände auf den Zeitmeister, der sofort ein außergewöhnlich großes Interesse an dem Jungen zeigt. Jenös Sicht hat mir recht gut gefallen, zwar war er als Person nicht unbedingt mein Fall, aber man fiebert gespannt mit, was es mit dem Jungen auf sich hat.
Vermisst habe ich allerdings Jewgenij, der mir in Band 1 sehr ans Herz gewachsen ist. Er tritt hier eher in den Hintergrund, tritt nur noch passiv in Erscheinung. Durch diesen Wermutstropfen haben die Charaktere in meinen Augen ein wenig von ihrem Glanz eingebüßt, bewegen sich aber immer noch auf einem hohen Level.
Erneut sind sie nicht leicht zu durchschauen und so manche Überraschung erwartet den Leser.


Wieder wirft die Autorin ihre Leser ins kalte Wasser, direkt hinein in die Sicht, des bis dato unbekannten Jenö. Das Lesegefühl vom ersten Band ist somit sofort wieder da, auch wenn man die Welt der Geschichte nun schon kennt. Erneut ergeben die Geschehnisse erst nach und nach ein verständliches Gesamtbild. Eine Story voller Rätsel, Intrigen, falschen Vermutungen und augenscheinlich ausweglosen Situationen.
In Wien herrscht Ausnahmezustand, die Engel drohen die Stadt einzunehmen, die Regierung ist am Ende und der Korridor des Zeitmeisters ist kurz davor, zu kollabieren. Das hätte verheerende Folgen, nicht nur für Wien, sondern die ganze Welt. Der Einzige, der die Situation retten kann, ist Zeitmeister Tietz, doch dieser ist spurlos verschwunden. Doch nicht nur das, die Vermutung keimt auf, dass der Wissenschaftler für die Regierung arbeitet und eine Waffe erschafft, die die Engel für immer zerstören könnte. Hat er die ganze Zeit ein falsches Spiel gespielt?
Auch in der Welt der Strotter, in der Kanalisation, macht sich der Krieg bemerkbar. Mehr und mehr Flüchtlinge versammeln sich in der unterirdischen Stadt, darunter auch Mizzi, die kaiserliche Hoheit. Es wird Zeit, dass auch sie in den Krieg eingreifen.
Die Geschichte ist spannend wie gewohnt, aber unterscheidet sich sehr vom ersten Band. Mir hat Band 1 besser gefallen, die magische Welt des Æthers, das Brünnlfeld, Katos Geschichte...
Hier stehen andere Dinge im Vordergrund, die mir zwar auch gefallen haben, aber nicht an meine Begeisterung für den ersten Teil heranreichen können.
Trotzdem bleibt "Æthersturm" als runder Abschluss der Geschichte in Erinnerung, der alle ungeklärten Fragen beantwortet, neue Erkenntnisse bietet und durch die vielen Wendungen und Überraschungen zu einem rasanten Pageturner wird.

Ich muss gestehen, dass ich nicht ganz so gefesselt war, wie letztes Mal. Das liegt hauptsächlich an den Sichten, da ich mit Mizzi und Jenö bei weitem nicht so viel anfangen konnte, wie mit Kato und Jewgenij. Der Spannungsbogen macht das zwar großteils wieder wett, aber zu 100% mitgerissen war ich nicht. Aber 90% sind ja auch nicht schlecht ;) Der Aufbau der Geschichte, die Sprache und das Setting waren aber wieder erstklassig.

4,0 Punkte
Susanne Gerdom, 1958 geboren, ist am Niederrhein in Rheinhausen aufgewachsen, wo sie auch zur Schule ging. Nach einer Buchhandelslehre beschäftigte sie sich mit dem Theater und verbrachte einige Jahre als Schauspielerin und Regisseurin in Düsseldorf. Später begann sie, Fantasy und Science Fiction zu schreiben. Sie lebt und arbeitet seit 2008 wieder am linken Niederrhein.
www.susannegerdom.de

2 Kommentare:

  1. Huhu Wonder,
    das klingt ja schon mal gut. Tolle Rezi. ;) Ich bin heute mit dem Buch angefangen und bisher kann ich dir nur zustimmen. Ich bin gespannt, wie sich die Story noch entwickelt.
    LG Mandy

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  2. Ich hoffe, es gefällt dir auch weiterhin so gut =)

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