Sonntag, 29. März 2015

[Kurzmeinung] Love Letters to the Dead

http://www.randomhouse.de/content/edition/covervoila_hires/Dellaira_ALove_Letters_to_the_Dead_157079.jpgTitel: Love Letters to the Dead
Originaltitel: Love Letters to the Dead
Autor/in:
Ava Dellaira
Reihe: /
Preis: 17,99€
Seiten: 416
Verlag: cbt
Erscheinungsdatum:
23. 02. 2015
ISBN-13: 978-3570163146
Leseprobe
Eine Geschichte voller Liebe und Weisheit: Das beeindruckendste Jugendbuch des Jahres

Es beginnt mit einem Brief. Laurel soll für ihren Englischunterricht an eine verstorbene Persönlichkeit schreiben. Sie wählt Kurt Cobain, den Lieblingssänger ihrer Schwester May, die ebenfalls viel zu früh starb. Aus dem ersten Brief wird eine lange Unterhaltung mit toten Berühmtheiten wie Janis Joplin, Amy Winehouse und Heath Ledger. Denn die Toten verstehen Laurel besser als die Lebenden. Laurel erzählt ihnen von der neuen Schule, ihren neuen Freunden und Sky, ihrer großen Liebe. Doch erst, als sie die Wahrheit über sich und ihre Schwester May offenbart, findet sie den Weg zurück ins Leben und kann einen letzten Brief an May schreiben …



Trotz der passenden Kurzbeschreibung, kann man definitiv nicht einschätzen, was genau einen in diesem Buch wirklich erwartet. Gefühlsachterbahnen, dunkle Emotionen und verdrängte Ängste prasseln geballt auf den Leser ein und entführen einen direkt hinein in die einsame Welt von Laurel, voller Schuldgefühle und dem verzweifelten Versuch, wieder Fuß im Leben zu fassen.
Das komplette Buch besteht nur aus einer Aneinanderreihung Laurels diverser Briefe, die sie an alle möglichen verstorbenen Berühmtheiten richtet. Was als simple Schulaufgabe begann, wird schnell zu Laurels einzigem Ventil ihrer Gefühle. Zwar findet sie an ihrer neuen Schule so einige Freunde und sogar ihre erste Liebe, doch vollkommen öffnen kann sie sich ihnen nicht. Sie beginnt sich eine Maske zu erschaffen, die erschreckende Ähnlichkeiten zu ihrer Schwester May aufweist, zu der Laurel schon immer aufgeblickt hat. Doch nun ist May tot, und Laurel fühlt sich dafür verantwortlich.
"Love Letters to the Dead" begleitet Laurel auf dem Weg der Verarbeitung des herzzerreißenden Schicksalsschlages. Ein Weg voller Höhen und Tiefen, Glück und Hoffnung, aber auch Verzweiflung und Hilflosigkeit.  Das Buch ist rein auf seine emotionale Tiefe ausgelegt. Wer auf große, dramatische Storys, explosionsartige Höhepunkte oder ähnliches hofft, ist hier schlecht bedient. Wer sich allerdings in einen wahren Strudel der Gefühle begeben möchte, ist hier genau richtig.
Was dem Buch allerdings einen kleinen Dämpfer verpasst, sind die recht einseitigen Charaktere, die zwar jeder für sich sehr unterschiedlich sind, aber eben doch eines gemeinsam haben: möglichst extrem zu sein. Für meinen Geschmack etwas zu geballte Extravaganz.



3,6 Punkte

Ava Dellaira
© Tom Dellaira
Ava Dellaira ist Absolventin des Iowa Writers’ Workshop, an dem sie als Truman Capote Stipendiatin teilnahm. Sie wuchs in Albuquerque, New Mexiko auf. Ihren Bachelor machte sie an der Universität von Chicago. Sie glaubt, dass Love Letters to the Dead seinen Anfang nahm, als sie das zweite Mal in ihrem Leben ein Album kaufte –, Nirvanas In Utero – es sich in Schleife anhörte und dabei ihr Tagebuch vollschrieb. Heute lebt Ava Dellaira in Santa Monica, ist in der Filmbranche tätig und arbeitet an ihrem zweiten Roman.

1 Kommentar:

  1. Das Buch ist ja bei ganz vielen echt schlecht oder nur mittelmäßig angekommen. Dir scheint es ja aber doch ganz gut gefallen zu haben. Die Rezension macht definitv Mut, mal einen zweiten Blick auf den Roman zu wagen. Ob ich ihn mir allerdings demnächst kaufen werde ist noch fragwürdig. Danke dennoch für den Tipp!

    Liebste Grüße,
    Nazurka

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