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Montag, 13. April 2015

[Rezension] Captured

Captured
Titel: Captured
Originaltitel: Dark of the Moon
Autor/in: Ciobhan Curham
Reihe: Shipwrecked #2
Preis: 12,99€
Seiten: 272
Verlag: Planet Girl
Erscheinungsdatum: 9. März 2015
ISBN-13: 978-3522503990
Leseprobe
Gefangen auf einer einsamen Insel – noch immer ist das grausame Realität für Grace und ihre Freunde. Als sie plötzlich auf ein verstecktes Boot stoßen, können sie es kaum fassen. Sie sind gerettet! Doch anstatt aufs offene Meer hinaus treibt es sie immer wieder zu der Insel zurück. Die Freunde schöpfen neue Hoffnung, als sie an einer der Buchten auf eine Gruppe Jugendlicher treffen. Sie versprechen ihnen zwar, sie nach der großen Neumondparty von der Insel zu bringen, doch Grace fühlt, dass etwas nicht mit rechten Dingen zugeht und sie vorsichtig sein müssen. Vor allem die Anführerin verhält sich irgendwie verdächtig. Ist sie etwa die Frau aus Graces Albträumen? Wenn ja, wird sie sie bestimmt nicht einfach so gehen lassen ...


 
Nachdem ich "Captured" beendet habe, dachte ich nur eines. Was ist denn hier passiert? "Shipwrecked" war wirklich der Hammer, spannend und schaurig schön, aber die Fortsetzung kann damit bei Weitem nicht mithalten. Keine Spannung, lahme Dialoge, unsympathische und plötzlich verblödete Charaktere... Nein, das war leider nichts.

Wenigstens das Cover ist besser als Band 1. Durch die kräftigeren Farben wirkt es noch einladender und lässt einen geradezu dahinschmelzen. Die Kapitel sind leider recht kurz, was mich persönlich oft etwas gestört hat.

Die Charaktere waren schon in "Shipwrecked" nicht unbedingt der Hammer. Was man allerdings hier vorgesetzt bekommt, kann man schon kaum noch Charaktere schimpfen. Zum einen verschwimmen die Figuren alle zu einem Matsch. Durch komplett fehlende Rückblicke weiß man kaum noch, wer jetzt eigentlich wer ist, wer gerade mit wem Zoff hat und warum.
Und authentischer wird das Ganze erst recht nicht. Grace ist nach wie vor eine absolut makellose Protagonistin, die mangels Ecken und Kanten einfach nicht überzeugt. Was jedoch viel schlimmer ist, ist die Tatsache, dass sie nun nicht nur ohne Charakter daher kommt, sondern auch ohne Hirn. Wie oft sagt sie sich selbst wie dumm ihre Aktionen sind und tut es dann doch? Am laufenden Band. Manchmal verhält sie sich so unüberlegt (wobei, nicht wirklich, sie denkt ja schließlich darüber nach, dass es dumm ist), dass es fast schon wehtut.
Mit den übrigen Figuren verhält es sich leider nicht besser. Cruz steigt voll in das Grace-Schema mit ein und bekommt als Sahnehäubchen noch jede Menge Kitsch und Schmalz obendrauf.
Herumreißen können es hingegen die neuen Figuren, auf die unsere Tänzer auf der anderen Seite der Insel stoßen. Hier kommt ein wenig Abwechslung und frischer Wind ins Spiel, sowie etwas weniger einseitige Charaktereigenschaften und platte Klischees.


Nach wie vor sitzen Grace, Cruz, Belle und Floh auf der Insel fest. Auch das Boot, dass sie entdeckt haben und mit dem sie endlich den schaurigen Ort verlassen wollten, bringt ihnen keine Rettung. Unerklärlicherweise treibt das Boot immer wieder auf die Insel zu. Doch was sie auf der anderen Seite finden verschlägt ihnen den Atem. Am Strand treffen sie auf eine junge Engländerin, die ihnen von den kleinen Ferienhäuschen erzählt, die sich nur wenige Meter vom Strand entfernt befinden. Vollkommen geschockt, dass sie doch nicht so alleine sind, wie sie dachten, machen die Teenager sich auf den Weg zu Ruby, der die Lodge gehört. Und dort treffen sie sogar auf den Rest ihrer Gruppe, der es ebenfalls nicht geschafft hat, der Insel zu entkommen.
Leider hat Ruby nicht vor, sie sofort gehen zu lassen. Von der Außenwelt abgeschnitten bleibt ihnen ohnehin nichts anderes übrig, als auf Rubys nächste Gäste zu warten, die schon in Kürze eintreffen sollen. Doch etwas an Ruby erscheint Grace mehr als merkwürdig. Hat sie etwas mit Hortense zu tun?

Was war ich von Band 1 begeistert! Und jetzt das hier. Das Buch hat mich wirklich sprachlos zurückgelassen. Keine Spannung, keine atemberaubenden Enthüllung, keine Wendungen, die einen die Nägel abkauen lassen. Nur Kapitel für Kapitel an kleinen Teenie-Dramen, Verdächtigungen und Naivität. Und das Ende erst! Das hat der Story dann wirklich den Rest gegeben. Was kann schlimmer sein, als wenn man am Ende dasitzt und sich nur denkt: "Ernsthaft? Deswegen habe ich das jetzt gelesen?" Genau, Nichts.
Leider weit, weit, weeeeit unter meinen Erwartungen.

Flüssig und schlicht ist der Schreibstil nach wie vor. Was ich jedoch beim Vorgänger so toll fand, die genialen Kulissen, der Nervenkitzel, die stets präsente Düsternis... Von alldem ist kaum noch etwas übrig. Höchstens vielleicht die Kulisse. Sehr schade!



1,9 Punkte


Siobhan Curham ist eine mehrfach ausgezeichnete englische Autorin. Für Dear Dylan erhielt sie 2010 beispielsweise den „Young Minds Book Award“. Neben ihrer Autorentätigkeit leitet sie außerdem Schreibworkshops und ist sehr aktiv in ihrem Online-Forum für junge Autoren.

Sonntag, 31. August 2014

[Rezension] Shipwrecked

Titel: Shipwrecked
Originaltitel: Shipwrecked
Autor/in:
Siobhan Curham
Reihe: #1
Preis: 12,99€
Seiten: 304
Verlag: Planet Girl
Erscheinungsdatum: 13. August 2014
ISBN-13: 978-3522503969
Ein Traum geht in Erfüllung: Grace und ihre Freunde von der LA-Dance-Academy werden die Sommerferien auf einem Kreuzfahrtschiff im Südpazifik verbringen, um dort in einer Show aufzutreten. Doch plötzlich zieht während der Überfahrt ein Unwetter auf und lässt das Boot kentern. Die Tanzcrew kann sich mit letzter Kraft auf eine einsame Insel retten. Völlig auf sich allein gestellt kämpfen sie ums nackte Überleben. Dabei spaltet sich die Gruppe jedoch in zwei Lager. Zudem geschehen mysteriöse Ereignisse und ein seltsames Amulett taucht wie eine Warnung aus dem Nichts auf: Die Gestrandeten sind nicht allein! Vor allem Grace fühlt sich verfolgt und ist sicher, dass die Insel ein düsteres Geheimnis birgt ...



Voodoo-Grusel auf einer kleinen, verlassenen Insel, mitten im Pazifik. "Shipwrecked" bietet eine wundervolle Kulisse, Spannung, Nervenkitzel und vielfältige Charaktere. Zwar gibt es das ein oder andere zu bemängeln, aber die Reihe beginnt sehr vielversprechend!

Ein seltener Fall von Deutsch besiegt Original! Ich liebe unser Cover, besonders im Vergleich zum englischen, das für mich eher wie ein Kinderbuch aussieht, als wie ein Jugendthriller.

Die kleine Gruppe der Tanzschule besteht wirklich aus bunt gemischten Figuren.
Im Fokus steht Hauptfigur Grace, ein eher ruhiges und zurückhaltendes Mädchen, das mir persönlich zu wenig Ecken und Kanten hat. Klar soll sie die unbestrittene Sympathieträgerin sein, aber mit ihrer fehlerfreien Art, ihrem selbstlosen Handeln und ihrem augenscheinlich makellosen Verhalten wirkt sie auf mich eher unscheinbar und etwas langweilig.
Anders sieht es hier schon mit den übrigen Figuren aus. Hier findet man durchweg alles, von der Oberzicke, über den Macho bis hin zum schwulen Gruppenclown. Doch auch hier ist es wieder etwas zu viel des Guten. Die einzelnen Figuren bekommen ihre zwei, drei Eigenschaften zugewiesen, die bis zum geht nicht mehr breit getreten werden.
Authentizität ist hier eher nicht zu finden, doch von der Grundidee her hat man hier eine spannende Gruppe vor sich. Die fehlende Vielschichtigkeit ist zwar schade, tut dem Lesespaß aber keinen allzu großen Abbruch.


Für die Abendshows auf einem Kreuzfahrtschiff wurden einige wenige Schüler der LA-Dance-Academy ausgewählt, um allabendlich eine grandiose Tanzshow abzuliefern. Darunter auch Grace, die es kaum erwarten kann, für eine Weile von zu Hause wegzukommen, auch wenn es ihr nicht leicht fällt, ihre Mutter allein zu lassen.
Die Reise beginnt für sie auch schon alles andere als prickelnd, denn ihre beste Freundin seit Kindertagen, Jenna,  lässt sie links liegen und klebt fortan an der einst so verhassten Oberzicke. Und auch ihr Freund Todd geht ihr gehörig auf die Nerven, Grace ist sich schon gar nicht mehr sicher, ob sie mit ihrer Beziehung glücklich ist.
Doch leider bleibt es nicht dabei. Schon auf ihrem Weg zum Schiff geraten sie in ein Unwetter und die Gruppe kann sich in dem beschädigten Boot gerade noch so an Land einer einsamen Insel retten, wo sie von da an ausharren und auf Hilfe hoffen.
Die ohnehin angespannte Stimmung in der Gruppe droht immer öfter zu kippen und als die ersehnte Rettung auf sich warten lässt, gehen die Nerven immer häufiger mit ihnen durch. Aber wer ist wirklich für die Totenköpfe in den Bäumen verantwortlich? Wer spielt so ein grausames Spiel mit ihnen? Grace bezweifelt, dass es einer ihrer Mitschüler ist, denn sie hört eine unheimliche Stimme, die versucht, sie in den Dschungel zu locken. Grace wehrt sich dagegen, doch dann verschwindet eine von ihnen spurlos und die Stimme ist ihr einziger Anhaltspunkt...
Ich muss sagen, anfangs war ich etwas enttäuscht, was hauptsächlich an den vollkommen klischeehaften Figuren und den typischen Problemchen der Protagonistin lag. Aber zum Glück lässt die erhoffte Spannung nicht lange auf sich warten, und die eher mangelhaften Charakterzüge der Figuren treten in den Hintergrund. Spätestens ab der Hälfte kommt man gar nicht mehr von dem Buch los und klebt nur so an den Seiten! Gruselige Dinge passieren auf der Insel, es wird immer und immer schauriger, bis man beim Showdown einfach nur noch Gänsehaut hat. Das Ende ist zufriedenstellend, ohne gewaltigen Cliffhanger, jagt einem aber trotzdem Schauer über den Rücken und bietet viel Raum für Spekulationen über die Fortsetzung.

Authentische Charaktere und tiefergehende zwischenmenschliche Beziehungen sind wahrlich nicht die Stärken der Autorin. Umso gekonnter lässt sie malerische Kulissen entstehen, punktet mit tollen Ideen und Wendungen und vor allem mit ihrem feinen Sinn für Nervenkitzel. Ihr Stil ist flüssig und schlicht, typisch Jugendbuch.


3,6 Punkte

Siobhan Curham ist eine mehrfach ausgezeichnete englische Autorin. Für Dear Dylan erhielt sie 2010 beispielsweise den „Young Minds Book Award“. Neben ihrer Autorentätigkeit leitet sie außerdem Schreibworkshops und ist sehr aktiv in ihrem Online-Forum für junge Autoren.