Sonntag, 31. August 2014

[Rezension] Shipwrecked

Titel: Shipwrecked
Originaltitel: Shipwrecked
Autor/in:
Siobhan Curham
Reihe: #1
Preis: 12,99€
Seiten: 304
Verlag: Planet Girl
Erscheinungsdatum: 13. August 2014
ISBN-13: 978-3522503969
Ein Traum geht in Erfüllung: Grace und ihre Freunde von der LA-Dance-Academy werden die Sommerferien auf einem Kreuzfahrtschiff im Südpazifik verbringen, um dort in einer Show aufzutreten. Doch plötzlich zieht während der Überfahrt ein Unwetter auf und lässt das Boot kentern. Die Tanzcrew kann sich mit letzter Kraft auf eine einsame Insel retten. Völlig auf sich allein gestellt kämpfen sie ums nackte Überleben. Dabei spaltet sich die Gruppe jedoch in zwei Lager. Zudem geschehen mysteriöse Ereignisse und ein seltsames Amulett taucht wie eine Warnung aus dem Nichts auf: Die Gestrandeten sind nicht allein! Vor allem Grace fühlt sich verfolgt und ist sicher, dass die Insel ein düsteres Geheimnis birgt ...



Voodoo-Grusel auf einer kleinen, verlassenen Insel, mitten im Pazifik. "Shipwrecked" bietet eine wundervolle Kulisse, Spannung, Nervenkitzel und vielfältige Charaktere. Zwar gibt es das ein oder andere zu bemängeln, aber die Reihe beginnt sehr vielversprechend!

Ein seltener Fall von Deutsch besiegt Original! Ich liebe unser Cover, besonders im Vergleich zum englischen, das für mich eher wie ein Kinderbuch aussieht, als wie ein Jugendthriller.

Die kleine Gruppe der Tanzschule besteht wirklich aus bunt gemischten Figuren.
Im Fokus steht Hauptfigur Grace, ein eher ruhiges und zurückhaltendes Mädchen, das mir persönlich zu wenig Ecken und Kanten hat. Klar soll sie die unbestrittene Sympathieträgerin sein, aber mit ihrer fehlerfreien Art, ihrem selbstlosen Handeln und ihrem augenscheinlich makellosen Verhalten wirkt sie auf mich eher unscheinbar und etwas langweilig.
Anders sieht es hier schon mit den übrigen Figuren aus. Hier findet man durchweg alles, von der Oberzicke, über den Macho bis hin zum schwulen Gruppenclown. Doch auch hier ist es wieder etwas zu viel des Guten. Die einzelnen Figuren bekommen ihre zwei, drei Eigenschaften zugewiesen, die bis zum geht nicht mehr breit getreten werden.
Authentizität ist hier eher nicht zu finden, doch von der Grundidee her hat man hier eine spannende Gruppe vor sich. Die fehlende Vielschichtigkeit ist zwar schade, tut dem Lesespaß aber keinen allzu großen Abbruch.


Für die Abendshows auf einem Kreuzfahrtschiff wurden einige wenige Schüler der LA-Dance-Academy ausgewählt, um allabendlich eine grandiose Tanzshow abzuliefern. Darunter auch Grace, die es kaum erwarten kann, für eine Weile von zu Hause wegzukommen, auch wenn es ihr nicht leicht fällt, ihre Mutter allein zu lassen.
Die Reise beginnt für sie auch schon alles andere als prickelnd, denn ihre beste Freundin seit Kindertagen, Jenna,  lässt sie links liegen und klebt fortan an der einst so verhassten Oberzicke. Und auch ihr Freund Todd geht ihr gehörig auf die Nerven, Grace ist sich schon gar nicht mehr sicher, ob sie mit ihrer Beziehung glücklich ist.
Doch leider bleibt es nicht dabei. Schon auf ihrem Weg zum Schiff geraten sie in ein Unwetter und die Gruppe kann sich in dem beschädigten Boot gerade noch so an Land einer einsamen Insel retten, wo sie von da an ausharren und auf Hilfe hoffen.
Die ohnehin angespannte Stimmung in der Gruppe droht immer öfter zu kippen und als die ersehnte Rettung auf sich warten lässt, gehen die Nerven immer häufiger mit ihnen durch. Aber wer ist wirklich für die Totenköpfe in den Bäumen verantwortlich? Wer spielt so ein grausames Spiel mit ihnen? Grace bezweifelt, dass es einer ihrer Mitschüler ist, denn sie hört eine unheimliche Stimme, die versucht, sie in den Dschungel zu locken. Grace wehrt sich dagegen, doch dann verschwindet eine von ihnen spurlos und die Stimme ist ihr einziger Anhaltspunkt...
Ich muss sagen, anfangs war ich etwas enttäuscht, was hauptsächlich an den vollkommen klischeehaften Figuren und den typischen Problemchen der Protagonistin lag. Aber zum Glück lässt die erhoffte Spannung nicht lange auf sich warten, und die eher mangelhaften Charakterzüge der Figuren treten in den Hintergrund. Spätestens ab der Hälfte kommt man gar nicht mehr von dem Buch los und klebt nur so an den Seiten! Gruselige Dinge passieren auf der Insel, es wird immer und immer schauriger, bis man beim Showdown einfach nur noch Gänsehaut hat. Das Ende ist zufriedenstellend, ohne gewaltigen Cliffhanger, jagt einem aber trotzdem Schauer über den Rücken und bietet viel Raum für Spekulationen über die Fortsetzung.

Authentische Charaktere und tiefergehende zwischenmenschliche Beziehungen sind wahrlich nicht die Stärken der Autorin. Umso gekonnter lässt sie malerische Kulissen entstehen, punktet mit tollen Ideen und Wendungen und vor allem mit ihrem feinen Sinn für Nervenkitzel. Ihr Stil ist flüssig und schlicht, typisch Jugendbuch.


3,6 Punkte

Siobhan Curham ist eine mehrfach ausgezeichnete englische Autorin. Für Dear Dylan erhielt sie 2010 beispielsweise den „Young Minds Book Award“. Neben ihrer Autorentätigkeit leitet sie außerdem Schreibworkshops und ist sehr aktiv in ihrem Online-Forum für junge Autoren.

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