Mittwoch, 12. August 2015

[Rezension] Die Welt ist kein Ozean

http://www.randomhouse.de/content/edition/covervoila_hires/Hennig_von_Lange_AWelt_ist_kein_Ozean_159536.jpgTitel: Die Welt ist kein Ozean
Originaltitel: /
Autor/in:
Alexa Hennig von Lange
Reihe: /
Preis: 14,99€
Seiten: 352
Verlag: cbt
Erscheinungsdatum: 27. Juli 2015
ISBN-13:  978-3570162965
Leseprobe
Ausgerechnet in einer psychiatrischen Klinik für Jugendliche will die 16-jährige Franzi ihr Schulpraktikum machen. Sie stellt sich das abenteuerlich und besonders vor – muss aber schnell erkennen, dass sie eine Welt betritt, in der die Normalität außer Kraft gesetzt ist. Hier trifft sie auf den 18-jährigen Tucker – und Tucker trifft sie voll ins Herz. Nach einem traumatischen Erlebnis spricht er nicht mehr. Tief in sich zurückgezogen, dreht er im Schwimmbad seine Runden, am liebsten unter Wasser, wo ihn keiner erreichen kann. Behutsam versucht Franzi, Kontakt mit ihm aufzunehmen. Als ihr das gelingt, steht sie vor einer schweren Entscheidung: Soll sie wie geplant für eine Zeit ins Ausland gehen? Oder dem Herzen folgen, das gerade erst wieder zu sprechen begonnen hat?


 

Im neuen Roman von Alexa Hennig von Lange begegnet man auch Sina und Noah, den Hauptfiguren aus " Ach wie gut, dass niemand weiß...", wieder. Hier dreht sich nun allerdings alles um die kleine Schwester Franziska.
Man erfährt hier, in wie weit sich die Familie verändert hat, man bekommt einige Hinweise auf die Geschehnisse zwischen Sina und Noah, jedoch bracht man das vorherige Buch nicht zu kennen, da sie ansonsten nicht zusammenhängen. Schade fand ich jedoch sofort, wie Franziska sich verändert hat. Der Diätdrill ihrer Mutter war erfolgreich und nun ist auch Franzi super in Form und natürlich außerordentlich hübsch. Nur der Kleidungsstil lässt noch auf die einstige kleine Rebellin schließen. Ich finde es ziemlich enttäuschend, dass Franzi nun auch so den Ansprüchen der Gesellschaft angepasst wurde, wo doch gerade ihre Anti-Haltung zu all den Trends sie so liebenswert gemacht hat.
Sei es wie es ist, Franzi hat sich nun eben verändert und geht ihrer eigenen Wege. Um ihrem überbehüteten Leben endlich zu entkommen und ein wenig Luft des realen Lebens zu schnuppern beschließt sie deshalb, in einer Klinik ein Praktikum zu machen. Definitiv das richtige für das großherzige Mädchen, doch dann trifft sie auf Tucker, der ihr sofort den Atem raubt.
Und dann geht es leider auch schon los. Ich war (als eine unter wenigen) wirklich begeistert von "Ach wie gut, dass niemand weiß..." und fand auch die Lovestory nicht zu kitschig, wie die meisten anderen. Aber in "Die Welt ist kein Ozean" kann ich mich den Stimmen von damals leider nur anschließen. Franzi driftet oft ins Schwärmen ab, was sie nicht selten als ziemlich naives Dummchen dastehen lässt. Klar ist es süß, wie Tucker Vertrauen zu ihr fasst und sich endlich öffnet, aber Franzis Schwärmerei liegt wohl doch eher an ihren Mamagefühlen, die einfach schnell geweckt werden. Dass daraus dann die große Liebe entstehen soll... Na ich weiß nicht so recht. Auch Tuckers so plötzliche Fortschritte kamen mir etwas weit hergeholt vor. Dass er durch Franzi zurück an die Oberfläche kommt schön und gut, aber nach so einem langen Trauma innerhalb von wenigen Tagen quasi geheilt zu sein? Lässt mich ebenfalls zweifeln.
Das Thema hat mich somit leider nicht gerade überzeugen können, auch wenn die Idee an sich wirklich schön war. Mir war es zu unrealistisch.
Dennoch ist das Buch gut geschrieben und beinhaltet einige wirklich schöne Szenen. Trotzdem würde ich eher zu "Ach wie gut, dass niemand weiß.." raten, und wem das schon zu weit hergeholt ist, dem kann ich nur sagen, dass es in "Die Welt ist kein Ozean" definitiv nicht besser wird.



Alexa Hennig von Lange wurde 1973 geboren und begann bereits mit acht Jahren zu schreiben. 1997 erschien ihr Debütroman Relax, mit dem sie über Nacht zu einer der erfolgreichsten Autorinnen und zur Stimme ihrer Generation wurde. 2002 bekam sie den Deutschen Jugendliteraturpreis. Es folgten zahlreiche Romane für Erwachsene wie Jugendliche und Kinder, außerdem Erzählungen und Theaterstücke. Alexa Hennig von Lange lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern in Berlin.

0 Kommentare:

Kommentar veröffentlichen