Sonntag, 23. Oktober 2016

Bluescreen, Dan Wells

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Nach den Bestsellern um den Serienkiller John Cleaver führt Dan Wells in eine Zukunft, die erschreckend schnell Realität werden kann: Los Angeles im Jahr 2050 ist eine Stadt, in der du tun und lassen kannst, was du willst – solange du vernetzt bist. Durch das Djinni, ein Implantat direkt in deinem Kopf, bist du 24 Stunden am Tag online. Für die Menschen ist das wie Sauerstoff zum Leben – auch für die junge Marisa. Sie wohnt im Stadtteil Mirador, doch ihre wirkliche Welt ist das Netz. Und sie findet heraus, dass darin ein dunkler Feind lauert. Als sie an die virtuelle Droge Bluescreen gerät, die Jugendlichen einen sicheren Rausch verspricht, stößt Marisa auf eine Verschwörung, die größer ist, als sie je ahnen könnte ...

Dass in Dan Wells ein kleiner Wissenschaftler steckt, hat er ja schon bei seiner "Partials"-Trilogie ausreichend bewiesen. Aber was er hier liefert ist der absolute Wahnsinn!
Eine so reale und durchdachte Zukunftsversion kommt einem selten unter die Finger. Eine wahre Zeitmaschine aus Papier und Tinte!
Zwar muss ich sagen, dass ich erst nach den ersten paar Kapiteln wirklich den recht schweren Einstieg in "Bluescreen" bewältigt habe, aber ab dann gibt es kein Halten mehr. Und die lange Einstiegsphase tut dem Buch absolut keinen Abbruch. Im Gegenteil: Ich finde es bewundernswert, wie detailliert und gekonnt Dan Wells seine Leser zunächst mit der Welt vertraut macht, ganz ohne einfach die Tatsachen über die Lebensumstände herunterzubeten. Er wirft seine Leser einfach direkt nach Los Angeles im Jahr 2050 und erschafft Satz für Satz sein ganz eigenes Universum. Das aber durchaus zur Realtiät werden kann. Immer wieder stellt man sich die Frage: Wie weit sind wir auf dem Weg dorthin? Werden unsere Kinder oder Enkel vielleicht schon mittendrin stecken in dieser Welt voller Gefahren, die wir uns gar nicht vorstellen können? In wie weit wird die Technologie unser Leben bestimmen und welche Auswirkungen wird es auf die Realität, wie wir sie kennen haben?
Dan Wells hat sich all diese Fragen gestellt und noch unzählige andere. Wie auch schon in "Partials" ist deutlich zu merken, dass der Herr seine Recherche sehr ernst nimmt. Genau dafür liebe ich diesen Autor so. Er bastelt nicht einfach ein paar Puzzlestücke zusammen, die ihm eben gerade gefallen. Er hangelt sich so an der Realität und den tatsächlichen Möglichkeiten entlang, dass seine Welt ganz von allein zum Leben erwacht.
Mit seinen bunt gemischten und vielfältigen Charakteren verleiht er dem Buch sowohl freche, romantische und witzige, als auch heimtückische und berechnende Züge. Er fährt die ganze Bandbreite an menschlichen Möglichkeiten auf und kreiert die "Bluescreen" die absolute Gefahr aus dem Netz.
Marisa ist eine ungefragte Meisterin im Hacken und wahrlich ein kleines Genie. Sie hantiert mit Codes und Daten wie andere mit Nagellack und Wimperntusche und webt so geschickt ihre Fäden im Netz von Los Angeles. Als sie auf die Droge Bluescreen stößt dauert es somit nicht lange, bis sie und ihre Freunde erkennen, dass sie auf eine tickende Zeitbombe getroffen sind. Die Sache ist größer, als alles, was sie sich je vorgestellt hätten und wächst ihnen zunehmend über den Kopf. Marisa sticht mit ihren Nachforschungen in ein Wespennest, dass sie besser unberührt gelassen hätte. Denn die Drahtzieher hinter Bluescreen kennen keine Gnade und scheuen vor nichts zurück. Aber wer steckt dahinter? Wem kann sie noch vertrauen? Und wie soll ein einfaches 17-jähriges Mädchen eine ganze Welt retten?
Ein Roman, so spannend wie genial und ein wahnsinniger Auftakt zur neuen Mirador- Reihe. Band 2! Bitte!

Vielen Dank an
Piper

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2 Kommentare:

  1. Hallo Svenja,

    deine Rezi macht sehr Lust auf das Buch und wenn ich es nicht schon gelesen hätte, müsste ich es mir spätestens jetzt kaufen :)

    Liebe Grüße,
    Uwe

    PS: ich war der Meinung, dir bereits zu folgen, dies habe ich nun nachgeholt ;)

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