Sonntag, 23. September 2018

To all the boys I´ve loved before – Jenny Han

To all the boys I’ve loved before



Lara Jeans Liebesleben verlief bisher eher unauffällig. Nicht, dass es ihr an Herz oder Fantasie mangelte. Im Gegenteil, Liebeskummer hatte sie schon oft, und unsterblich verliebt war sie auch schon. Einmal sogar in den Freund ihrer großen Schwester. Klar, dass sie das keinem anvertrauen kann. Außer ihrer Hutschachtel. Denn um sich ihrer Gefühle klar zu werden, schreibt Lara Jean jedes Mal einen Abschieds-Liebesbrief, in dem sie so richtig ihr Herz ausschüttet, und legt ihn dort hinein. Diese fünf Briefe sind ein streng gehütetes Geheimnis. Bis zu dem Tag, an dem auf mysteriöse Weise jeder Brief seinen Empfänger erreicht und Lara Jeans rein imaginäres Liebesleben völlig außer Kontrolle gerät …

Der Horror jedes Mädchens: Der heimliche Schwarm erfährt von der gut gehüteten Liebelei. Das haben wir bestimmt alle schon einmal erlebt. Und es war schrecklich, oder?
Lara Jean macht diese Erfahrung gleich in fünffacher Ausführung. Und auch wenn sie die meisten dieser Jungen längst abgeschrieben hat, so ist doch der eine dabei, der auf keinen Fall von ihren Gefühlen erfahren sollte: Josh. Denn Josh ist kein Geringerer als der Freund von Margo, Lara Jeans Schwester. Da ist der Ärger natürlich vorprogrammiert.

Um sich aus der Affäre zu ziehen geht Lara Jean kurzerhand eine Schein-Beziehung mit ihrem Freund aus Kindertagen – und jetzigem Schulschwarm – Peter ein. Für den kommt die Gelegenheit gerade recht, denn auch sein Liebesleben läuft nicht wie geplant. Die beiden sind jedoch gegensätzlich wie Feuer und Wasser und müssen so mancherlei Hürde überwinden, um den Schein zu wahren… Und kommen sich dabei ungewollt immer näher.

Und auch wenn die Beiden  – seien wir mal ehrlich – im echten Leben niemals zusammenkommen würden (erst recht nicht in dem Alter), so ist „To all the boys I´ve loved before“ doch eine zuckersüße Geschichte. Darüber, dass manche Menschen eben doch einen zweiten Blick wert sind, und dass es etwas vollkommen Anderes ist, jemanden nur von fern anzuhimmeln, als sich wirklich und wahrhaftig auf einen Menschen einzulassen. Und manchmal braucht es eben ein paar Umwege, um schlussendlich ans Ziel zu kommen.

Was das Buch jedoch in meinen Augen so besonders macht, sind die Charaktere. Lara Jean ist keine typische Roman-16-jährige, die immer vollkommen vernünftig und vorausschauend handelt. Sie ist ein unerfahrenes, noch sehr junges Mädchen, das ihre ersten Erfahrungen in Sachen Liebe macht, sich oft verrennt und noch nicht genau weiß, wer sie eigentlich ist und wer sie sein will. Das macht ihre Geschichte so ungemein authentisch und lässt den Leser auf jedem Schritt ihrer Reise mitfiebern. Kurz gesagt: zur Abwechslung mal ein Hype, den ich vollkommen gerechtfertigt finde.

Sonntag, 19. November 2017

Mieze Undercover - Mina Teichert

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Michaela Moll – von allen nur Mieze genannt – hat einen liebevollen Ehemann, eine süße Tochter und ist hauptberuflich Hausfrau. Allerdings ödet sie ihr Alltag zwischen Bauklötzen und Mutti-Stammtisch mehr und mehr an. Um wieder etwas Abwechslung in ihr Leben zu bringen, bewirbt sie sich kurzerhand um einen Bürojob im Polizeirevier – und wird prompt eingestellt. Wie es der Zufall so will, platzt die schlagfertige Blondine gleich an ihrem ersten Arbeitstag in einen Undercovereinsatz in einer Table-Dance-Bar. Zum Glück weiß sie sich zu helfen und tanzt sich als sexy Pole-Dancerin mal eben aus der Bredouille – was ihr umgehend eine Beförderung zur verdeckten Ermittlerin im Rotlichtmilieu einbringt. Den Balanceakt zwischen ihrem Alltag als Mama und ihrer Geheimexistenz als Undercover-Agentin meistert Mieze fortan mit jeder Menge Charme, einer beeindruckenden Beobachtungsgabe und viel Witz – und sorgt für heitere Krimiunterhaltung vom Feinsten.

Was macht man, wenn völlig überraschend ein Quietsch-Rosa Paket vor der Tür liegt und man plötzlich mit dem Katzen-Krimi dasitzt, von dem man zugegebener Maßen noch nicht einmal gehört hat? In meinem Fall: Man freut sich tierisch über die pinke Pracht, aber schenkt dem Barbie-Krimi maximal einen skeptischen Blick. Ein Krimi? Nicht mein Ding. Die Katze als Hauptfigur? Hm, okay. Was erwartet man da? Eher nicht so viel.
Trotzdem hat es mich ständig in den Fingern gejuckt und ich dachte, gut, ein winziger Blick kann ja nicht schaden. Und schon war ich bei der Hälfte des Buches angelangt. Das einfach nur super ist und wohl die positivste Überraschung, die ich jemals in die Hände bekommen habe.
In Michaela Moll sieht man Daniela Katzenberger wirklich direkt vor sich. Ich mag Daniela, ich habe aber weder eine ihrer Shows verfolgt, noch bin ich sonst irgendwie der groß informierte Fan. Zur Einstimmung konnten ein paar YouTube Clips also nicht schaden. Und was soll man sagen? Die Autorin trifft mit der süßen Art und dem losen Mundwerk ihrer Protagonistin absolut ins Schwarze.
Und auch die Story ist lange nicht der blonde Mist, den ich erwartet hätte. Mit unheimlich viel Witz und Charme entführt uns Mina Teichert in eine Welt voller Intrigen, jeder Menge Drogen und skrupelloser Verbrecher. Ich bin absolut begeistert, wie mitreißend die Geschichte aufgebaut ist, wie ausgereift die zahlreichen Figuren sind und wie viele Überraschungen den Leser hier erwarten.
Was soll ich sagen? Ich bin total hin und weg, was für ein unterhaltsames Buch mir hier ins Haus geflattert ist und ich freue mich jetzt schon darauf, noch mehr von Mieze zu lesen!

Donnerstag, 17. August 2017

Rock my Soul - Jamie Shaw

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Er ist ein Rockstar und verdreht jeder den Kopf – doch um sie für sich zu gewinnen, muss er sich richtig ins Zeug legen …

Als Kit Larson Shawn Scarlett das erste Mal Gitarre spielen sieht, ist es um sie geschehen! Doch nach einer verhängnisvollen Party wird Kit klar, dass sie für den hinreißenden Typen mit den grünen Augen nie mehr sein wird als ein One-Night-Stand. Die Liebe zur Musik aber lässt sie nie wieder los, und als Kit Jahre später erfährt, dass Shawns inzwischen sehr erfolgreiche Band The Last Ones to Know einen neuen Gitarristen sucht, kann sie nicht widerstehen und spielt vor. Kurz darauf erhält sie die Zusage und ist überglücklich. Doch das heißt auch, dass sie Shawn, den sie nie vergessen konnte, von jetzt an jeden Tag sehen wird …

Nach dem durchwachsenen zweiten Band bin ich eher mit Vorsicht an diesen Teil der Reihe herangegangen. Und ja, ich habe wirklich etwas gebraucht, um mich in die Story und besonders in Hauptperson Kit hineinzufinden.
Im Vergleich zu Dee und Rowan ist Kit eher der draufgängerische Typ und dank ihrer vier Brüder (wie quasi ständig erwähnt wird) überhaupt nicht mädchenhaft. Was mir ehrlich gesagt eigentlich nicht so vorkommt, aber das nur am Rande.
Einmal in der Story angekommen entwickelt sich Kit allerdings nach und nach zu meiner persönlichen Favoritin, die in erster Linie durch ihre Entschlossenheit und besonders durch ihre Reife glänzt, die an Rowan und Dee ja eher vorbeigegangen ist.
Auch Shawn näher kennenzulernen ist toll, da er bisher ja leider sehr im Hintergrund geblieben ist.
Was direkt zu meinem eigentlich größten, wenn nicht gar einzigen Kritikpunkt führt: Die anderen Charaktere bleiben einfach zu blass und passiv. Selbst die Figuren, die man bereits aus den Vorgängern kennt, verlieren ihre markante Note und ihren Wiedererkennungswert und sind kaum mehr als dekoratives Beiwerk.
Ansonsten ist die Story wirklich top, wenn auch leichtere Kost als beispielsweise die Rockstarreihe von Nalini Singh, der man deutlich mehr Recherche anmerkt, und die dadurch wesentlich realistischer ist. Das Rockstarleben in dieser Reihe ist doch sehr von Klischees geprägt und kratzt nur an der Oberfläche der Realität.
Dennoch meinerseits wieder eine klare Leseempfehlung für alle Rocker-Bräute und die, die es einfach gerne wären.

Mittwoch, 19. Juli 2017

Frühlingsglück und Mandelküsse & Fliedersommer

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Die junge Wienerin Charlotte Paul, genannt Charlie, hat einen Traumjob als Patissière im Hotel Elisabethhof und mit ihrem Freund Eddie einen Traumgatten in spe. Die Zukunft scheint süß wie Zuckerguss. Doch dann erhält Charlie einen neuen Chef, und gleich beim ersten Zusammentreffen gerät sie mit Daniel Eppensteiner aneinander. Auch privat kriselt es, nachdem sich der fesche Eddie immer mehr als Albtraummann entpuppt. Als Charlie dann noch gegen den Willen ihres Chefs eine Petit-Fours-Messe in ihrem Hotel ausrichten will, ist das Chaos perfekt. Das Leben hält aber nicht nur böse Überraschungen für Charlie bereit. Manchmal kommt auch das Glück ganz unverhofft …

Sieht doch nach einer wundervollen, süßen Lektüre zum Zeitvertreib während der Prüfungsphase aus, oder? (Ja, während. Lernvermeidungsstrategie und so.)
Dafür ist das Buch auch optimal geeignet, bei den ganzen süßen Leckereien schüttet man schon automatisch Glückshormone aus. Wäre nur die Hauptfigur nicht so endlos nervig, verbohrt, hilflos, und von Mr. Eddie geblendet. Aber gut, würde die gute Charlie sich nicht anstellen wie ein dümmliches kleines Huhn, wäre die Story ja auch nach den ersten 100 Seiten gegessen. (Essen. Da ist es wieder.)

Der schreckliche (Ironie) neue Chef ist selbstverständlich der lang vermisste Traummann. Auch wenn den beiden natürlich tausend Steine in den Weg gelegt werden, damit irgendwie eine Story daraus wird. Dazu ist Eddie nicht nur einfach nicht der Richtige... Er ist schlichtweg ein Arschloch vom Feinsten. Traurig, wenn man Ende 20 nicht in der Lage ist, so einem Vollidioten den Laufpass zu geben.

Alles in allem: Schönes Buch, tolle Atmosphäre, yummi Futter, aber einfach nur eine schrecklich unnötig dramatische Lovestory.


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Holly Swifts größter Traum wird wahr, als ihr eine Stelle auf Wickham Hall angeboten wird. Gemeinsam mit Ben, der Hollys Herz auf Anhieb höherschlagen lässt, organisiert sie die schillernden Sommerfeste und Hochzeiten auf dem prächtigen Anwesen, das Zeit ihres Lebens ein besonderer Ort für sie war. Bereits als Kind ist sie durch die Gärten und Gänge des Schlosses gewandert. Doch welche Geheimnisse das Gemäuer wirklich für sie bereithält, muss Holly erst noch erfahren ...

Nachdem "Frühlingsglück und Mandelküsse" so eine endlose Enttäuschung war, habe ich parallel zu diesem wunderschönen Exemplar gegriffen. (Das war auch das Einzige, was mich motiviert hat, mich weiter mit Charlie rumzuschlagen.)

Hier haben wir es mit einer völlig anderen Hauptfigur zu tun. Holly ist zielstrebig, talentiert, ambitioniert, hat ein gesundes Selbstbewusstsein und ein großes Herz. Und das gepaart mit einem so natürlichen Touch, dass man sich einfach wünscht, sie selbst einmal kennenlernen zu dürfen.

Auch hier gibt es natürlich einen männlichen Gegenpart, denn wozu würde frau denn auch sonst nach diesen Büchern greifen. Im Gegensatz zu unserem Negativbeispiel (ich sollte aufhören, ständig darauf zurückzukommen) ist zwar auch hier von Anfang an klar, dass die beiden zusammenkommen... Aber der Weg dorthin ist einfach viel schöner, voller zart aufkeimender Gefühle, realistischen Umwegen und jeder Menge Herzblut.

Eingebettet ist die Romanze in eine unheimlich schöne und detailreiche Familiengeschichte (beziehungsweise gleich mehrere). Ich liebe es, wenn mehrere Handlungen ihren Platz in der Geschichte finden, besonders, wenn sie so schön zusammenfließen wie hier.

Hinzu kommt noch das malerische und schon fast magische Setting, das direkt zum Träumen einlädt. Hollys Liebe zu dem Anwesen ist auf jeder einzelnen Seite spürbar.

Einziges Manko hier: Die total verkitschte Schlussszene, die mir etwas zu viel des Guten war. Aber gut, mit einem schwachen Kapitel kann man durchaus leben.

Samstag, 10. Juni 2017

[Rezension] Im Land der Orangenblüten, Linda Belago

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Rotterdam 1850: Die junge Julie Vandenberg verliert bei einem tragischen Unfall ihre Eltern. Ihr Onkel übernimmt die Vormundschaft - jedoch nur, um Julies große Erbschaft im Blick zu behalten. Als sie achtzehn Jahre alt ist, verheiratet er sie mit seinem Geschäftspartner Karl Leevken, bei dem er Schulden hat und der durch Julies Mitgift besänftigt werden soll. Julie ist nun an einen Mann gebunden, den sie kaum kennt. Wenige Tage nach der rasch arrangierten Hochzeit folgt sie ihm in die niederländische Kolonie Surinam in Südamerika, wo Karl sehr erfolgreich eine Zuckerrohrplantage betreibt. Welches Schicksal wird sie in jenem fernen tropischen Land erwarten?

Lust auf eine Reise nach Südamerika in die tropische Wildnis von Surinam? In ein Land voller exotischer Tiere, verheißungsvoller Träume und prächtiger Plantagen? "Im Land der Orangenblüten" ist ein wundervolles Buch für den Sommer und lädt durch die zahlreichen Handlungsstränge und die atemberaubende Kulisse zu vielen entspannten Stunden in der Sonne ein.

Ganz so heiter und fröhlich geht es in der Geschichte selbst allerdings nicht zu. Der Schicksalsschlag, der der kleinen Julie die Eltern genommen hat, bleibt bei Weitem nicht die einzige dramatische Szene in diesem Buch. Vielmehr wird man mit den fürchterlichen Zuständen in Surinam konfrontiert. Mit dem menschenverachtenden Verhalten den Sklaven gegenüber, mit dem skrupellosen Umgang von Männern ihren Frauen gegenüber und mit den weitreichenden Problemen, die das schwierige Klima mit sich bringt.

Nein, "Im Land der Orangenblüten" ist kein Friede, Freude, Eierkuchen Roman. Doch er schafft es, den Leser in die Welt von Julie und vielen weiteren Figuren zu entführen. Wir erhalten, wie bei vielen Romanen dieser Art üblich, Einblicke in das Leben und die Gedanken der verschiedensten Charaktere und können Surinam somit mit all seinen Facetten, Tücken, aber auch in all seiner Schönheit erleben.

Für Fans von historischen Romanen mit exotischem Flair definitiv eine wundervolle Lektüre.

Dienstag, 6. Juni 2017

[Rezension] Blutrosen - Monika Feth

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Sie kann ihm nicht entkommen. Er liebt sie.


Romy ist leidenschaftlich verliebt, als eine Recherche ihr vor Augen führt, was aus Liebe werden kann: Sie begegnet der neunzehnjährigen Fleur, die sich vor ihrem Freund Mikael und seiner gefährlichen Eifersucht in ein Kölner Frauenhaus geflüchtet hat. Gerade als Fleur beginnt, sich dort sicher zu fühlen, geschieht ein Mord, und sie weiß, dass Mikael sie gefunden hat. Für Romy beginnt ein Wettlauf mit der Zeit ...

...
Ehrlich gesagt ist es alles andere als einfach, die Gedanken zu einem solchen Buch in Worte zu fassen. So vieles könnte man dazu sagen. "Eines der besten Bücher von Monika Feth!", "Brillant, wie all die Vorgänger!", "Nervenkitzel von Anfang bis Ende!"...

Aber nichts davon würde dem gerecht werden, was dieses Buch in einem lostritt. Und genau darin liegt die Stärke von Monika Feths Thrillern im Allgemeinem und "Blutrosen" im Besonderen. Sie treffen einfach mitten in die Seele. Obwohl ich hier ganz klar sagen muss: Dieser Band hat mich von allen wirklich am tiefsten berührt. Selten ist mir eine Geschichte so nahe gegangen. Durch Mark und Bein und direkt ins Herz.

Monika Feth ist schlicht und ergreifend eine einzigartig talentierte Autorin, die ihre Figuren in Fleisch und Blut aufs Papier bringt. Sie fühlen sich nicht nur real an. Und so klischeehaft das auch klingen mag: Sie erwachen wirklich zum Leben.

Fleurs Geschichte geht zu tief, um sie einfach platt zu beschreiben und die Handlung zusammenzufassen. Es ist nicht einfach ein "Wettlauf mit der Zeit", ein netter kleiner Mord am Rande in einem spannenden Thriller. Fleurs Geschichte ist einfach zu echt, um sie so einfach abzukanzeln. Ich kann jedem Einzelnen von denen, die das hier lesen nur wärmstens ans Herz legen: Lest bitte dieses Buch. Es ist schlichtweg unbeschreiblich.

Sonntag, 7. Mai 2017

Rock my Body, Jamie Shaw

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Er ist ein Rockstar und erobert alle Herzen – doch an ihr könnte er sich die Finger verbrennen …


Als Dee Dawson das erste Mal auf den sexy Gitarristen Joel der Band The Last Ones To Know trifft, weiß sie eines ganz genau: Auch ihn wird sie in kürzester Zeit um den Finger gewickelt haben! Schließlich konnte ihr noch nie ein Mann lange widerstehen. Aber in Joel hat sie ihr Gegenstück gefunden, denn auch er hat den Ruf, nichts anbrennen zu lassen. Zwischen ihnen sprühen sofort die Funken – in jeder Hinsicht, denn beide haben ihren ganz eigenen Kopf und klare Ansichten, was sie von festen Beziehungen halten. Und doch muss sich Dee bald eingestehen, dass sie mehr sein will, als nur Joels Affäre …

Erinnern wir uns an dieser Stelle doch bitte einmal an Adam und Rowan zurück und versinken in entzückten Seufzern. Diese Ausstrahlung mimi, dieser Look mimi, dieser sexy-süß-verruchte Touch yumyum...
Und vergleichen das dann mit Joel und Dee. Arschloch-Kerl pfui, Jammer-Huhn pfui, unnötiges Drama pfui.
Monatelang habe ich mir nach dem zweiten Band die Finger geleckt und jetzt sitze ich hier.. und weiß absolut nicht, was ich von der Story halten soll.
Dee und Joel sind verrückt nacheinander. Das sieht ein Blinder mit Krückstock. Aber anstatt über ihre verbohrten Schatten zu springen, bringen sie sich doch lieber ständig gegenseitig auf die Palme, machen sich mit anderen Typen/Weibern gegenseitig bis zum Zusammenbruch eifersüchtig und streiten jegliche Art von tieferen Gefühlen ab.
Dee verhält sich wie die komplette Bi**. Tut mir leid, aber es ist so. Nicht, dass mir mini-Stock-im-Arsch-Rowan mehr zusagt, einen leichten Hauch Baby-Bitch finde ich durchaus nett, aber Dee ist einfach nur billig.
Das bedenkend könnte man sagen, Joel passt echt perfekt zu ihr. Offensichtlich keine Ansprüche, nimmt jedes Groupie mit, das seinen Weg kreuzt und reibt Dee das schön unter die Nase. Da könnte ich ausrasten. Dee liegt regelmäßig auf dem Boden und heult. Aber nein, natürlich lassen wir die Sache nicht a) einfach bleiben oder b) sagen dem Trottel in sein dummes Gesicht, woran er ist. Wir leiden lieber wimmernd in unserer Höhle und graben im Gegenzug den letzten Depp an, den wir finden können.
Meine Güte, das Buch kostet Nerven.
Ich würde ja gern sagen, dass ich es scheiße finde. Aber das tue ich nicht. Ja, all die Sachen regen auf bis zum geht nicht mehr. Aber die Parts dazwischen? Die streicheln meine Rockstar-Sucht und mein Mimi-Liebe-Herz. Und irgendwie gefällt es mir doch. So unverbesserlich wie mein Männergeschmack.

Sonntag, 30. April 2017

Magonia - Maria D. Headley



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Seit sie klein ist, leidet die 16-jährige Aza an einer seltsamen Lungenkrankheit, die ihr ein normales Leben unmöglich macht. Als sie eines Tages ein Schiff hoch in den Wolken erspäht, schiebt sie das Phänomen auf ihre akute Atemnot. Bis jemand auf dem Schiff ihren Namen ruft ...


Nur ein Mensch glaubt ihr diese Geschichte: ihr bester Freund Jason, der immer für sie da war, den sie vielleicht sogar liebt. Aber gerade als sie versucht, sich über die neuen tiefen Gefühle zu Jason klarzuwerden, überstürzen sich die Ereignisse. Aza meint zu ersticken – und findet sich plötzlich in Magonia wieder, dem Reich über den Wolken. Dort ist sie das erste Mal in ihrem Leben nicht mehr krank, sondern stark und magisch begabt. In dem heraufziehenden Kampf zwischen Magonia und Azas alter Heimat, der Erde, liegt das Schicksal aller mit einem Mal in Azas Händen …

Was. für. ein. sagenhaft. schönes. Cover.
Wenn das mal nicht Liebe auf den ersten Blick war...
Wie das aber leider des Öfteren so ist, verbirgt sich dahinter dann doch eher eine Mogelpackung. Wobei "Magonia" doch eher nur ein Mogelpäckchen ist. Es hat durchaus seinen Reiz, das kann man dem Buch nicht absprechen.
Aza ist als Protagonistin vor allem eines: anders. Kein schönes, starkes Mädchen. Und auch kein schwaches Mauerblümchen, das (oh wunder) plötzlich doch vom Aschenputtel zur Super-Prinzessin wird. Aza ist durch ihre Krankheit nicht nur körperlich in schlechter Verfassung. Sie ist blass, knochig, hat blaue, fast durchscheinende Haut... und dazu einen köstlichen Zynismus entwickelt. Ihre wundervoll bissige Art macht sie zu einer wirklich angenehmen Hauptperson, die nicht durch Perfektion glänzt.
Auch ihr bester (und einziger) Freund Jason ist weit weg vom Allerwelts-Durchschnitt. Der kleine Nerd schleicht sich mit seinem schier unendlichen Wissen und seinem einfach nur hinreißenden Tick, Pi bis auf die schlag-mich-todeste Zahl aufzuzählen, wenn er nervös ist, in das Leserherz.
Ansonsten sind die Figuren leider eher nur grob ausgearbeitet oder sehr einseitig, obwohl so unendlich viel Potenzial vorhanden ist. Gerade bei den Magoniern hätte ich mir neben dem schlichtweg magischen Auftreten auch noch etwas herausragender Charaktere gewünscht. So müssen wir uns leider mit... nein gut, ich gehe nicht weiter ins Detail. Aber die Magonier sind einfach nur unschlagbar! Was bestimmt nicht zuletzt an dem wundervollen Schreibstil liegt, der ganz automatisch die fantastische Szenerie ins Kopfkino zaubert.
Die Story selbst umfasst leider nicht sonderlich viel mehr Handlung, als schon im Klappentext angedeutet wurde und bleibt sehr diffus und ohne klare Richtung. Auch hier hätte ich mir mehr erhofft.
Aber auch so ist "Magonia" ein lesenswertes Buch, das einige neue Ideen bietet. Zum Weiterlesen der Reihe hat es mich allerdings nicht animiert.