Die Verborgenen
Autor: Nora Melling
Verlag: Rowohlt Polaris (1. November 2010)
Seiten: 352
Preis: 14,95€ (Gebundene Ausgabe)
ISBN 978-3862520008
Kurzbeschreibung
Eine Liebe, stärker als der Tod
Seit dem Tod ihres Bruders ist für Luisa nichts mehr, wie es war. Sie beschließt zu sterben. Aber kurz vor dem letzten Schritt hält jemand sie auf: Thursen nennt sich der Junge mit den geheimnisvollen Schattenaugen. Mit einer Gruppe Jugendlicher lebt er im Wald, und er spürt Luisas Schmerz. Die «Verborgenen» können ihre Gestalt ändern: Sie sind Werwölfe. Mit jeder Verwandlung wird Thursen mehr zum Tier - und die Erinnerungen an sein vorheriges Leben verblassen. Bald wird er ganz Wolf sein. Dann hat Luisa auch ihn verloren. Für ihre große Liebe würde sie alles tun. Doch reicht das, um Thursen zu retten?
Quelle: amazon.de
Dieses Buch ist einfach richtig, richtig hammer! Obwohl ich eigentlich nicht auf Werwölfe stehe, fand ich sie in diesem Buch unheimlich faszinierend. Die Geschichte ist mega spannend, die Charaktere total authentisch, alle Beschreibungen wirken so echt... Ich bin einfach nur begeistert! Die Fortsetzung habe ich sofort vorbestellt: Schattenblüte: Die Wächter erscheint am 1. März 2012!
Normalerweise halte ich mich ja mit Empfehlungen zurück, da ich finde, dass jeder sich seine eigene Meinung bilden muss, aber dieses Buch müsst ihr einfach lesen!
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Cover
Das Cover finde ich total schön, auf der Blüte sind Regentropfen, die durch Spotlack hervorgehoben sind. Es fühlt sich unglaublich schön an. Das Buch ist zwar gebunden, aber der Buchdeckel ist sehr dünn, fasst wie bei einer Broschur, was ich sehr ungewöhnlich aber gut fande.
Was mir außerdem besonders gut gefallen hat, war, dass das erste Blatt schwarz ist. Das habe ich noch bei keinem anderen Buch gesehen, sonst sind die ja immer farbig.
Charaktere
Die Figuren dieses Buches fand ich durchweg atemberaubend.
Sie wirken alle unglaublich real, man lernt jede Figur kennen,
wirklich jede. Klar wird nicht jede Nebenfigur genau ausgeleuchtet, aber man hat auf jeden Fall einen ersten Eindruck von ihnen, und macht sich ein Bild von ihnen, so als würde man ihnen wirklich gegenüber stehen.
Besonders die Hauptfigur Luisa fand ich sehr faszinierend. Obwohl sie definitiv kein fröhlicher und offener Mensch ist, findet man sofort einen Draht zu ihr.
Luisa hat schwere psychische Probleme, ihr kleiner Bruder ist gestorben und ihre Eltern sind so sehr mit ihrer eigenen Trauer beschäftigt, dass sie Luisas Problem gar nicht erkennen.
Luisa ist also psychisch am Ende und obwohl noch nie etwas annähernd so Schlimmes durchgemacht habe wie sie, konnte ich mich erschrecken gut in sie hineinversetzen.
Man versteht ihre Verzweiflung, kann nachvollziehen weshalb sie denkt, keinen Ausweg zu haben.
Es gibt so viele verschiedene Persönlichkeiten in diesem Buch, dass ich es echt erstaunlich finde, dass ich keine eizige von ihnen in irgendeiner Weise nicht gelungen oder unglaubhaft finde.
Handlung
Nach dem Tod ihrers Bruders ziehen Luisas Eltern überstürzt mit ihr nach Berlin. Sie haben alles, was an den kleinen Fabian erinnert vernichtet und versuchen weiterzuleben wie bisher.
Luisa hingegen will ihrem Schmerz nicht entfliehen, sie hat Schuldgefühle, dass sie alles, was an ihrern Bruder erinnert, zurückgelassen haben.
Ihre Eltern sind ihr keine Hilfe, sie gehen nicht auf Luisas Problem ein, sondern beschuldigen sie immer wieder, alles nur noch schlimmer zu machen.
Luisa verliert völlig den Halt und zieht sich immer weiter zurück. Als sie beschließt sich das Leben zu nehmen, rettet ein seltsamer Junge ihr das Leben.
Sie tut alles dafür, um ihn näher kennen zu lernen, und Thursen wehrt sich schnell nicht mehr dagegen.
Luisa findet heraus, dass Thursen ein Werwolf ist, und er erzählt ihr, dass er sich bald nicht mehr in einen Menschen verwandeln kann. Luisa tut alles, um sich und Thursen noch mehr Zeit zu verschaffen, denn er ist der einzige, der ihr hilft, wieder ins Leben zurück zu finden.
Die Geschichte ist einfach super spannend! Ab und zu gibt es einige langatmige Teile, die mich gelangweilt haben, aber das waren sehr wenige.
Man verfolgt alles aus Luisas Sicht und erlebt ihre Entwicklung mit. Immer wieder erfährt man mehr über Thursens Geheimnis, und nicht selten beschließt Luisa, dass es besser für sie wäre, ihn zu verlassen.
Es passieren viele, unerwartete Sachen, die meisten davon sind alles andere als schön.
Das Buch ist oft sehr traurig, und ich hatte an der ein oder anderen Stelle auch mal Tränen in den Augen. Dann wieder scheint sich alles zum Guten zu wenden, doch meistens folgt dann schon das nächste schlimme Ereignis.
Schreibstil
Den Schreibstil finde ich auch unglaublich gut! Die Autorin hat einen sehr ungewöhnlichen Schreibstil. Oft sind die Sätze sehr kurz, manchmal sind es nicht einmal richtige Sätze. Dann wieder geht ein Satz über mehrere Zeilen...
Das alles macht Luisas Gedankengänge einfach total glaubhaft.
Unter "Zitate" findet ihr jetzt einige der besten Stellen den Buches. Es gibt noch viele mehr, aber ich will nicht spoilern ;)
4,4 Punkte