Samstag, 31. Januar 2015

[Rezension] In einem weiten Land

http://www.randomhouse.de/content/edition/covervoila_hires/Nicholls_JIn_einem_weiten_Land_147188.jpgTitel: In einem weiten Land
Originaltitel: The Lace Balcony
Autor/in:
Johanna Nicholls
Reihe: /
Preis: 14,99€
Seiten: 736
Verlag: Page & Turner
Erscheinungsdatum: 10. November 2014
ISBN-13: 978-3442204410
Leseprobe
Sie ist eine starke Frau. Doch das Schicksal stellt sie vor die schwerste Prüfung.

England 1827: Das Schicksal meint es nicht gut mit Vianna Francis. Als die junge Frau übel verleumdet wird, muss sie zusammen mit ihrer kleinen verwaisten Halbschwester Daisy London Hals über Kopf verlassen und nach Sydney flüchten. Da sie ohne Geld und Papiere in der neuen Heimat ankommt, bleibt ihr nichts anderes übrig, als das Angebot von George Severin anzunehmen, der zufällig auf die hübsche Frau aufmerksam wird: Er bietet ihr und Daisy ein Zuhause, wenn sie in seinem Casino reiche Männer zum Glücksspiel animiert. Schon bald verlangt Severin aber von ihr, für weitere Dienste zur Verfügung zu stehen. Als sich Vianna widersetzt, droht er, Daisy etwas anzutun. Vianna hat keine Wahl, sie muss das böse Spiel mitspielen. Doch dann scheint sich das Blatt zu wenden, denn sie bekommt Hilfe von unerwarteter Seite. Aber kann sie darauf wirklich vertrauen?



"In einem weiten Land" wirkt schier endlos. Nicht aufgrund des Titels, sondern des zähen Inhalts. Was vielversprechend mit Viannas Ankunft in Sydney beginnt, entpuppt sich schon bald als extrem langatmiges Etwas, das mich leider so gar nicht begeistern konnte.
Während zu Anfang noch viele interessante Szenen aufeinander folgen, tritt das Geschehen schon bald auf der Stelle. Der ellenlange Mittelteil hätte gut und gerne auf 100 Seiten zusammengekürzt werden können. Das eigentlich erwartete Thema zieht sich völlig in den Hintergrund zurück, während das Hauptgeschehen von dem Kampf zweier Halbbrüder um die schöne Vianna dominiert wird. (Die in meinen Augen so gar nicht begehrenswert ist). Vianna verändert sich im Laufe des Geschehens extrem, wie auch die übrigen Figuren. Eigentlich positiv, jedoch werden sie mit der Zeit allesamt so durch und durch unsympathisch, dass das Weiterlesen überhaupt keinen Spaß macht.
Auch inhaltlich wird es immer langweiliger, umso weiter man letztendlich vorankommt. Jede noch so gute Gelegenheit, um endlich etwas Spannung aufkommen zu lassen, bleibt ungenutzt. Der erwartete Knall zu Ende, das letzte Highlight, ein großartiger Showdown, der das ganze noch einmal herausreißt, ist leider auch nicht zu finden. So verläuft die komplette Geschichte eher wie eine Schlittenfahrt auf einem Grashügel. Es fängt ganz oben an, doch schon nach ein paar Metern bleibt man stecken und es wird regelrecht zum Kampf, endlich unten anzukommen. Und wozu das Ganze? Um am Ende voller Grasflecken und Schlamm zu sein.
Kurz gesagt: Das lohnt sich leider überhaupt nicht.
Für mich leider eine Enttäuschung auf ganzer Linie, wohl auch aufgrund meiner Erwartungen an die Story, die durch den Klappentext deutlich höher angesetzt waren und in eine völlig andere Richtung gingen. Hätte ich gewusst was mich erwartet, hätte ich wohl von Anfang an die Finger von dem Buch gelassen.



1,5 Punkte

Johanna Nicholls studierte in Sydney und hat als Journalistin in London sowie als Produzentin und Redakteurin für das australische Fernsehen gearbeitet. Sie bewundert die Werke von Shakespeare, Goethe und Tolstoi genauso wie Margaret Mitchells "Vom Winde verweht" oder Jane Austens "Stolz und Vorurteil". Mit ihrem Roman "Die Blüte des Eukalyptus", für den sie intensive historische Recherchen betrieben hat, erfüllte sie sich einen Lebenstraum: den Wunsch, Autorin zu werden und eine große Australiensaga zu schreiben. Sie lebt in einem Haus aus dem 19. Jahrhundert in einem Vorort von Sydney, wo sie gerade an einem weiteren historischen Roman schreibt.

1 Kommentar:

  1. Ich bin ja eh kein Fan von historischen Romanen und nachdem du nur 1,5 Punkte gegeben hast, werde ich es wohl nicht lesen. ;) Schöne Rezension!

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