Montag, 31. Dezember 2012

[Rezension] Kyria & Reb - Bis ans Ende der Welt

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Titel: Bis ans Ende der Welt
Originaltitel: /
Autor/in: Andrea Schacht
Reihe: Kyria & Reb #1
Preis: 17,99€ 
Seiten: 384
Verlag: Egmont INK
Erscheinungdatum: 9. Februar 2012
ISBN 3863960165
Wertung: 3,4/5
Leseprobe
Das Vereinigte Europa im Jahr 2125 ist eine Welt der kompletten Überwachung. Alles geschieht nur zum Besten der Bürger, sagt Kyrias Mutter, eine hochrangige Politikerin des perfekt gesteuerten Systems „New Europe“. Doch die 17-jährige Kyria möchte endlich erfahren, wie es ist, sich frei zu fühlen. Als sie in Reb, einem jungen Rebellen aus dem Untergrund, einen Verbündeten findet, fliehen die beiden auf abenteuerliche Weise aus New Europe und gelangen in ein fernes Reservat. Dort haben sich die Menschen ein bäuerliches Leben wie in längst vergangenen Zeiten bewahrt. Aber schon bald sind die Verfolger Kyria und Reb auf der Spur. Und das ist nicht die einzige Gefahr, denn alle, die sich der Macht von New Europe entziehen, werden von künstlich ausgelösten Seuchen bedroht. Auch Kyria gerät in den Verdacht, die friedliebenden Menschen des Reservats mit einer Masernepidemie vernichten zu wollen. Zum Glück hat sie Freunde an ihrer Seite – und einen jungen Rebellen, der ihr Herz berührt ...


 


"Kyria & Reb" hat mir großteils gut gefallen, es gibt aber auch so einige Dinge, die mir nicht so zugesagt haben.
Gefallen haben mir besonders das Setting und die Charaktere, eher schwach fand ich die Story selbst.

Das Cover finde optisch sehr ansprechend. Wirklich aussagekräftig ist es eher nicht, aber die Farbkombination macht es zu einem tollen Eyecatcher.

Was die Protagonistin Kyria angeht bin ich vollkommen zwiegespalten. Nein, eigentlich nicht. Ich finde sie super, auch wenn sie wirklich schrecklich ist.
Sie ist eine extrem verwöhnte Ziege und manchmal bekommt man beim Lesen schon fast einen kleinen Wutanfall, wenn sie wieder anfängt zu jammern "Ich kann das nicht", "Ich will nicht" usw...
Es passt jedoch zu ihrem Charakter und ihrer Erziehung und ihre ständigen Zickereien sind im Nachhinein wirklich süß.
Was allerdings nicht so ganz stimmig war, war meiner Meinung nach, dass sie sich der Situation immer sofort gefügt hat. Zwar jammert sie immer kurz, aber wirklich wehren tut sie sich nicht.
Außerdem hegt sie zu keiner Zeit Zweifel an ihrem Plan, zu ihrer Freundin ins Reservat zu gelangen. Sie macht sich nie Gedanken, ob ihre Entscheidung richtig war, oder überlegt zurückzukehren. Der ein oder andere Zweifel wäre in der Situation eigentlich verständlich.
Mit Reb verhält es sich ähnlich wie mit Kyria. Auch über ihn kann man sich herrlich aufregen, aber eigentlich ist er wirklich putzig. Er ist alles andere als ein durchschnittlicher Traumkerl, sondern wirklich sehr erfrischend und ungewöhnlich.
Auch die Nebenfiguren finde ich recht gut gelungen, dem ein oder anderen hätte etwas mehr Tiefe gut getan.
Das es bei den Charakteren keine Schwarz-/Weißmalerei gibt ist ein großer Pluspunkt.
Die Kurzbeschreibung zum Buch passt meiner Meinung nach überhaupt nicht.
Kyria ist die Tochter einer Politikerin in New Europe und ein verwöhntes Prinzesschen. Sie leidet an einer tödlichen Krankheit, an der auch ihr Vater gestorben ist.
Als sie hört, dass sie nur noch 3 Wochen zu leben hat, fasst sie einen Entschluss: Sie will ihre Freundin Hazel besuchen, die in einem Reservat lebt.
Im Krankenhaus lernt sie Reb kennen und gemeinsam mit ihm setzt sie ihren Plan kurzfristig in die Tat um und flüchtet.
Ein langer Weg liegt vor ihnen und Kyria scheint sich nicht bewusst gewesen zu sein, was es heißt, ihre gewohnte Umgebung zu verlassen.
Zu allem Übel ist ihr Begleiter Reb auch noch ein unverschämter Kerl mit dem sie sich häufig in den Haaren liegt.
Auf ihrer Reise erfährt Kyria viel über das politische System und schaut hinter die glänzende Fassade. Sie erkennt, dass New Europe weit von dem perfekten Ort entfernt ist, für den sie ihre Heimat einst gehalten hat.
Die Zukunftsversion halte ich für ziemlich unrealistisch. Die Frauen sind an der Macht, die Männer werden unterdrückt. Ich konnte mir das alles wirklich nicht vorstellen.
Davon abgesehen hat mir die Story aber gut gefallen. Sie ist spannend, aber überzeugt auch durch lockere Passagen.
Teilweise reihen sich aber sehr, sehr viele Zufälle aneinander, sodass es manchmal etwas weit hergeholt wirkt.

Der Schreibstil war nicht unbedingt mein Fall.
Das Buch lässt sich flüssig und schnell lesen, aber die Ausdrucksweise der Autorin hat nicht wirklich meinen Geschmack getroffen. "Ach ne" und ähnliche Aussprüche sind zwar ab und zu durchaus passend, hier war es mir aber too much, besonders, da sich die Charaktere im Kontrast dazu häufig recht gewählt ausdrücken.


3,4 Punkte

Andrea Schacht
Andrea Schacht hat lange Jahre als Wirtschaftsingenieurin gearbeitet, bis sie sich entschloss, ihre wahre Leidenschaft, das Schreiben, zu ihrem Beruf zu machen. Vor allem mit ihren historischen Romanen um die Kölner Begine Almut Bossart erlangte sie große Bekanntheit. Ihre Bücher stehen regelmäßig auf den Bestsellerlisten.

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