Dienstag, 22. Oktober 2013

[Rezension] Angelfall

http://www.randomhouse.de/content/edition/covervoila_hires/Ee_SAngelfall_135824.jpgTitel: Angelfall
Originaltitel: Angelfall
Autor/in: Susan Ee
Reihe: #1
Preis: 12,99€
Seiten: 400
Verlag: Heyne Verlag
Erscheinungdatum: 26. August 2013
ISBN-13: 978-3453268920
Wenn die Engel die Bösen sind

Die Engel sind auf die Erde gekommen, doch sie haben nicht Frieden und Freude, sondern Elend und Zerstörung mit sich gebracht: Weltweit liegen die Städte in Trümmern, und die Menschen trauen sich vor Angst kaum noch auf die Straße. Als eine Gruppe Engel die kleine Schwester von Penryn entführt, haben sie sich jedoch mit der Falschen angelegt. Die Siebzehnjährige zieht los zum Hauptquartier der Engel, um ihre Schwester zu befreien. Aber dafür braucht sie Hilfe – und die kommt ausgerechnet von Raffe, einem flügellosen Engel ...



Was den Auftakt der neuen "Angelfall"-Reihe angeht, bin ich etwas zwiegespalten. Die Story ist nett, die Protagonistin sehr authentisch und sympathisch und an Action mangelt es auch nich. Trotzdem fehlt mir das gewisse Etwas, das das Buch zu eine Must-Read machen würde. Der Funke ist leider nicht übergesprungen.
 
Das innovative Cover ist an das Original angelehnt und passt perfekt zur Geschichte. Doch obwohl es sich von vielen anderen Covern abhebt, fehlt der Eye-Catcher-Effekt, der beim Original vorhanden ist.

Protagonistin Penryn sticht nicht nur durch ihren ausgefallenen Namen hervor. Auch ihre Art ist einzigartig, authentisch und man kann sich sehr gut in sie hineinversetzen. Ihre Kindheit war alles andere als einfach. Ihre Mutter ist psychisch krank und hat nicht selten Gewalt gegenüber ihren Kindern angewandt. Sie ist sogar der Grund dafür, dass Penryns kleine Schwester Paige im Rollstuhl sitzt!
Seit Penryns Vater die Familie verlassen hat, ist sie für sie alle verantwortlich und obwohl sie ihrer Mutter gegenüber oft Abscheu empfindet, ist sie ihr trotzdem sehr wichtig. Der kleinen Paige gegenüber verhält Penryn sich sehr aufopferungs- und liebevoll; sie ist ihr ein und alles.
Auf der anderen Seite steckt in Penryn auch eine wahre Kämpferin. Sie beherrscht alle möglichen Kampfsportarten und hat so manchen Trick im Ärmel, um das total Chaos, das über ihre Welt hereinbricht, überleben zu können.
Ihre Mutter und Schwester werden ebenfalls sehr gut beschrieben, weisen allerdings einen Touch weniger Tiefe auf als Penryn.
Skeptisch bin ich gegenüber Raffe, dem Engel, der Penryn hilft, ihre Schwester zu finden. Er wirkt sehr 0815-mäßig, schon tausendmal da gewesen. Erst gegen Ende bekommt er einen etwas originelleren Anstrich.
Alles in allem noch Luft nach oben, nicht umwerfend, aber auch nicht enttäuschend.

 
Die Engel sind über die Erde hergefallen und auf dem Planeten herrscht das absolute Chaos. Nur stellenweise gibt es noch Wasser und Strom, zahlreiche Städte wurden zerstört und die Menschen verstecken sich in verlassenen Häusern. Nicht nur vor den Engeln, auch vor den umherziehenden Gangs, die vor Gewalt nicht zurückschrecken.
In dieser Welt lebt Penryn mit ihrer Mutter und ihrer kleinen Schwester Paige, die im Rollstuhl sitzt. Die kleine Familie ist zur falschen Zeit am falschen Ort und die 7-jährige Paige wird von Engeln entführt. Penryns Mutter schafft es zu fliehen und Penryn selbst bringt einen Engel in ihre Gewalt, der schwer verwundet auf der Straße zurückgelassen wurde. Mit abgeschnittenen Flügeln. Penryn und Raffe schließen einen Pakt: Wenn Raffe Penryn in den Engelshorst führt, um ihre Schwester zu retten, übergibt Penryn ihm seine verlorenen Flügel.
Gemeinsam machen sie sich auf einen beschwerlichen Weg voller Gefahren und stehen gemeinsam so manche ausweglose Situation durch. Penryns Hass dem Engel gegenüber verwandelt sich schon bald in etwas viel Tiefergehendes und auch Raffe scheint ihr gegenüber Zuneigung zu empfinden.
Im Mittelpunkt steht, anders als erwartet, nicht die Raffe-Penryn-Beziehung. Hauptthema ist tatsächlich der Krieg zwischen Menschen und Engeln, der Widerstand, der sich nach und nach aufbaut und die grausamen Machenschaften der Boten Gottes.
Hier geht es an manchen Stellen ganz schön brutal und blutig zur Sache, an Action mangelt es also definitiv nicht. Was mir jedoch gefehlt hat, war ein angenehmes Erzähltempo. Mal schleicht die Geschichte vor sich hin, dann passiert alles Schlag auf Schlag. Das hat meine Lust am Lesen etwas getrübt und somit verhindert, dass "Angelfall" mich begeistern konnte.

Der Schreibstil ist flüssig und gut zu lesen, jedoch nicht unbedingt fesselnd. Man klebt nicht an den Seiten, wird nicht von der Geschichte mitgerissen und in sie hineingezogen.
3,5 Punkte

Susan Ee
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Susan Ee war zunächst Anwältin, bevor sie beschloss, ihre Leidenschaft für die Literatur zu ihrem Beruf zu machen. Sie studierte Kreatives Schreiben in Stanford und Clarion West und arbeitet nun als Autorin und Filmemacherin. Sie lebt in San Francisco, Kalifornien.

3 Kommentare:

  1. Ich hab auch eine ganze Weile gebraucht, bis ich mit dem Buch warm wurde. Allerdings fand ich das Ende dann richtig gut und spannend, so dass ich schon gern weiterlesen würde. Aber ich kann deine Kritiken durchaus nachvollziehen.

    LG Michaela

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  2. Mir geht es wie Michaela und dir. Aber trotzdem hat mir das Buch gefallen und ich freue mich schon auf den zweiten Band!

    LG
    Tabea

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  3. Für mich ist es definitiv auch kein MUSS - aber es war ganz gut! :)
    Kann deine Kritik also durchaus nachempfinden. :D
    LG
    Jan

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