Samstag, 4. Mai 2013

[Rezension] Sternenseelen - Wenn die Nacht beginnt

http://www.randomhouse.de/content/edition/covervoila_hires/Pflieger_KSternenseelen_I_131156.jpgTitel: Wenn die Nacht beginnt
Originaltitel: /
Autor/in: Kerstin Pflieger
Reihe: Sternenseelen #1
Preis: 12,99€ 
Seiten: 416
Verlag: Goldmann
Erscheinungsdatum: 15. April 2013
ISBN 3442477077
Leseprobe
Wertung: 3,4/5
Wenn die Nacht beginnt, erwacht sein wahres Ich, und sie erkennt in ihm ihre große Liebe ...

Weil Lillys Mutter mit ihrem neuen Freund zusammenziehen wollte, sitzt Lilly jetzt in der Provinz fest – weit weg von ihren Freunden. Aber es gibt einen Lichtblick: ihr Mitschüler Raphael, der es Lilly gleich angetan hat, obwohl er sie vor ein Rätsel stellt. Über Tag ist er abweisend, doch sobald es Nacht wird, verführerisch charmant. Als ihr Stiefbruder dann in einen Autounfall verwickelt wird, zeigt sich Raphaels wahres Ich, und Lilly entdeckt sein unglaubliches Geheimnis …


 
Bis man den Einstieg in "Sternenseelen" geschafft hat, vergeht leider ziemlich viel Zeit. Wenn man sich dann schließlich doch in die Story eingefunden hat, wird sie leider zunehmend langweilig und erinnert immer mehr an schon da gewesene Geschichten. Zum Glück bekommt das Buch im letzten Drittel noch die Kurve und kann somit den Leser wenigstens auf der Zielgeraden begeistern.
Das Cover ist anders und speziell und dadurch trotz seiner Schlichtheit sehr auffällig.
Dabei bleibt es allerdings inhaltlich sehr nichtssagend, weshalb ich mir ein etwas ausdrucksstärkeres Cover gewünscht hätte.

Protagonistin Lilly macht es einem zu Beginn nicht gerade leicht. Einige ihrer Charakterzüge stießen bei mir zunächst nicht gerade auf Begeisterung. Im Gegenteil, teilweise war sie mir so unsympathisch, dass ich mir wirklich nicht sicher war, ob ich das Buch würde beenden können.
Ihre Einstellung und ihr anfängliches Verhalten ihrem Stiefbruder Samuel gegenüber hat mir absolut nicht gefallen und ich hatte recht schnell den Eindruck, dass sie ein sehr oberflächliches Mädchen ist.
Das mache ich auch daran fest, dass sie alle ihre Mitmenschen nur damit beschreibt, wie sie aussehen. Keine Aussagen darüber, ob jemand sympathisch wirkt oder ähnliches. Alles wird gleichgesetzt mit dem Aussehen.
Im Laufe der Geschichte bessert sich dies jedoch zusehends und Lilly entpuppt sich im Endeffekt als etwas schwierige, aber doch recht nette Person.
Der Mann ihrer Träume, Raphael, bleibt zunächst sehr langweilig und durchschnittlich, doch auch er gewinnt im Laufe des Buches an Tiefe und wird zu einer beeindruckenden Persönlichkeit.
Umgeben sind diese zwei von einigen teils gut, teils weniger gut ausgearbeiteten Charakteren. Auffallend ist hier vorallem, dass absolut jeder umwerfend gut aussieht, was mich ehrlich gesagt nach einer Weile wirklich gestört hat.
Nachdem man allerdings den Figuren ein wenig Zeit gegeben hat, um sich entfalten zu können, findet man unter ihnen durchaus recht ansprechende Persönlichkeiten.
Lilly zieht mit ihrer Mutter in ein kleines Dorf, wo sie zusammen mit Thomas, dem Freund ihrer Mutter, und dessen Sohn Samuel leben werden.
Auf Anhieb versteht sich Lilly super mit ihrem neuen "Bruder" und auch in der Privatschule, auf die sie gehen darf, lebt sie sich schnell ein. Zwar fühlt sie sich zunächst unter all den reichen Teenagern nicht sonderlich wohl, doch die quirlige Michelle nimmt sie schnell unter ihre Fittiche.
Als sie Raphael begegnet, fühlt sie sich sofort zu ihm hingezogen. Doch er behandelt sie mehr als unhöflich und scheint nur mit ihr zu spielen, denn auch nachdem zwischen ihnen so einiges passiert ist, verhält er sich tagsüber, als würde er sie gar nicht kennen.
Dass etwas absolut nicht normal läuft erkennt Lilly, als ihr Bruder Samuel bei einem Autounfall ums Leben kommt. Nur um einige Minuten später unversehrt wieder aufzustehen. Doch Samuel ist nicht mehr derselbe und auch Raphael scheint etwas damit zu tun zu haben...
Lilly will um jeden Preis herausfinden, was vor sich geht und einen Weg finden, ihren Bruder zu retten, koste es was es wolle.
Der Anfang des Buches scheint zunächst sehr ansprechend, wird aber nach kürzester Zeit sehr zäh und langatmig. Lange Zeit konnte ich mich weder mit Lilly, noch mit der langsam dahinkriechenden Story anfreunden. Teilweise war ich sogar geneigt, das Buch abzubrechen.
Doch ab dem letzten Drittel hat mich das Buch dann doch gepackt und absolut nicht mehr losgelassen. Es entwickelt sich endlich in eine noch nicht da gewesen Richtung und entfernt sich von all dem Durchschnitts-Drama, das man schon tausend Mal gelesen hat.
Ab diesem Moment gibt es kein Halten mehr und für diesen letzten Teil würde ich ohne zu zögern glatte 5 Punkte vergeben.
Ich bin absolut gespannt auf die Fortsetzung und kann allen nur raten, bis zum Ende durchzuhalten.

Der Schreibstil der Autorin ist durch seine besondere Atmosphäre bestimmt nicht jedermanns Sache, hat mir persönlich aber gut gefallen, nachdem ich mich daran gewöhnt habe.
Das Setting ist anschaulich und bildhaft beschrieben, ganz nach meinem Geschmack.


3,4 Punkte



Kerstin Pflieger
© Bildschön - Das schnelle Bild-Netzwerk GmbH
Kerstin Pflieger lernte schon früh durch Reisen an die Küsten Europas, Afrikas und Asiens unterschiedliche Kulturen und Denkweisen kennen und entdeckte so auch ihre Liebe zum Schreiben. Nach dem Abitur studierte sie Biologie in Heidelberg und arbeitet unter anderem für ein Institut zur biologischen Stechmückenbekämpfung. Für ihren Roman "Die Alchemie der Unsterblichkeit" wurde sie in der Kategorie Bestes deutschsprachiges Debüt mit dem Deutschen Phantastik Preis ausgezeichnet. Kerstin Pflieger lebt mit ihren Hunden im Landkreis Heilbronn.

4 Kommentare:

  1. Hallöchen....

    Hm, irgendwie schade, dass du das Buch nicht so toll findest. Ich hab da schon andere Meinungen gehört. Es steht bei mir selbst erst mal auf der Wunschliste. Aber auch schon etwas länger. Bloß muss ich zugeben, dass ich es allein wegen diesem Cover drauf habe. Ich liebe extra schöne Cover und das hat mir einfach gefallen. Ich bin gespannt, wann ich es mal lesen kann und wie ich es finde.

    Liebe Grüße,
    Shelly

    AntwortenLöschen
  2. Hallo Shelly!
    Im Endeffekt würde ich schon sagen, dass es sich lohnt, das Buch zu lesen. Lass dich also auf keinen Fall abschrecken! Die Geschichte ist eben Geschmacksache und mich hat einfach zu viel an schon Dagewesenes erinnert.

    Liebe Grüße,
    Svenja

    AntwortenLöschen
  3. Ich habe mir die Leseprobe durchgelesen, und würde auch nicht mit anspruchsvollen Erwartungen an das Buch rangehen :) Eine Internatsgeschichte mit einigen Klischees eben. Was es mit dieser Auferstehung zu tun hat, macht mich schon neugierig o.o

    AntwortenLöschen
  4. Wenn man kein Problem mit schon Bekanntem hat, lohnt sich das Buch bestimmt ;) Die Grundidee selbst ist nämlich neu, nur die Umsetzung verläuft eben wie immer

    AntwortenLöschen