Donnerstag, 7. November 2013

[Rezension] Himmelsfern

http://www.script5.de/_cover/628/9783839001431.jpgTitel: Himmelsfern
Originaltitel: /
Autor/in: Jennifer Benkau
Reihe: /
Preis: 18,95€
Seiten: 495
Verlag: script5
Erscheinungdatum: 16. September 2013
ISBN-13: 978-3839001431
Leseprobe
Noa verliebt sich. Doch ihr bleiben nur zwei Wochen. In zwei Wochen wird der Junge, den sie liebt, dem Menschsein den Rücken kehren, vielleicht für immer. Hat ihre Liebe unter diesen Umständen überhaupt eine Chance? Wird der Schmerz am Ende nicht viel zu groß sein? Doch Noa kennt das Spiel mit dem Feuer - ihre Leidenschaft ist der Tanz mit den brennenden Poi. Wird sie es schaffen, ihre Furcht zu bezwingen, so wie sie bei jedem Training, jedem Auftritt ihre Angst überwindet? Denn sie ist seine einzige Hoffnung ...



Eine aussichtslose Liebe, ein magisches Geheimnis und eine fesselnde Jagd. "Himmelsfern" bietet eine schöne und spannende Geschichte, doch diese ist es für mich nicht, was das Buch ausmacht. Erst durch Jennifer Benkaus bezaubernden Schreibstil, ihre sanfte und gefühlvolleWortwahl wird dieses Buch zu etwas wirklich Besonderem und Ergreifendem.
 
Ein eher mittelmäßiges Cover, jedoch mit wunderschönem Titel. Durch die Schlichtheit wird allerdings auch das Cover wieder zu einem Blickfang, meinen Geschmack trifft es aber nicht.
Die Charaktere sind vielleicht kein Meisterwerk, aber durchaus gut gelungen. Wirklich herausstechend und ungewöhnlich bleibt niemand in Erinnerung, dennoch wirken die Figuren lebendig und überzeugend. Einige Nebenfiguren hätten noch etwas mehr Tiefe vertragen können, aber da das Augenmerk auf der Beziehung zwischen Noa und Marlon liegt, fällt das nicht groß ins Gewicht.
Noa ist weder die typische Hauptfigur, noch besonders ungewöhnlich. Sie wirkt eher wie das typische Mädchen, dass man in seiner eigenen Nachbarschaft finden kann. So ist sie keine umwerfende Schönheit, nicht übermenschlich begabt, hat schon schwere Erlebnisse durchmachen müssen und kämpft mit den Problemen eines ganz normalen Teenager-Alltags.
Ihr männlicher Gegenspieler Marlon passt schon eher in die Typisch-Jugendbuch-Kiste, allerdings ist er von der recht angenehmen, nicht zu schmalzigen und zu gewollt mysteriösen Sorte.
Sowohl Noas Gedanken und Gefühle, als auch die von Marlon werden sehr glaubhaft vermittelt. Das Wissen, dass die Beziehung beschränkt ist, dass ihnen nur zwei Wochen bleiben, lastet schwer auf den beiden, doch trotzdem wollen sie diese zwei Wochen nicht missen.
Die Zuneigung der beiden entwickelt sich realistisch und nachvollziehbar, schließlich sind beide noch sehr jung und stürzen sich Hals über Kopf in die Gefühle.
Eine Liebesgeschichte, die berührt und wunderschön zu lesen ist.
 
Alles beginnt mit einer schicksalsschweren Fahrt mit der U-Bahn. Noa hört eine Stimme in ihrem Kopf, die sie davor warnt einzusteigen, doch sie hört nicht auf sie. Ein großer Fehler, denn die U-Bahn entgleist und Noa überlebt nur, da ein junger Mann sich schützen vor sie geworfen hat, ihr Schutzengel. So zumindest die Annahme Noas bester Freundin Rosalia.
Doch auch Noa lässt der Gedanke an ihren Retter nicht los und sie macht sich auf die Suche nach ihm. Sie gerät zwischen die Fronten zweier verfeindeter Parteien und bis zum Ende ist nicht wirklich klar, wer hier gut oder böse ist.
Doch Noa verliebt sich in Marlon und trotz etlicher Zweifel hält sie an der Liebe fest. Auch dann noch, als sie erfährt, dass ihr und Marlon nur zwei Wochen vergönnt sind, denn Marlon ist kein Mensch und wird sein Leben nach dieser Zeit hinter sich lassen müssen.
Hat die Liebe dennoch eine Chance? Können sie ihren Verfolgern entkommen? Oder war am Ende alles umsonst?
Allein die verzweifelte Liebe bietet schon Emotionen genug, durch die spannende Verfolgungsjagd der Gegner legt die Autorin noch eine ordentliche Portion Action dazu. Wer die Verfolger sind, und wen sie eigentlich aus welchem Grund verfolgen erfährt auch Noa erst nach und nach.
Welches Geheimnis dahinter steckt kam für mich sehr überraschend, denn ich hatte etwas völlig anderes erwartet.
Alles in allem hat mir die Geschichte gut gefallen, aber mir fehlt noch das i-Tüpfelchen, das mich wirklich aus den Socken gehauen hätte.

Der Schreibstil ist wohl mit Abstand das Beste an dem Buch. Jennifer Benkau schreibt voller Emotionen, verwendet wundervolle Bildern und Metaphern und spricht mit ihren perfekt gesetzten Worten direkt ins Herz der Leser.

4,0 Punkte


 Jennifer Benkau
script5 © Fabian Stürtz
Jennifer Benkau lebt mit ihrem Mann, drei Kindern und zwei Katzen inmitten lauter Musik und vieler Bücher im Rheinland. Nachdem sie in ihrer Kindheit Geschichten in eine Schreibmaschine gehämmert hatte, verfiel sie pünktlich zum Erwachsenwerden in einen literarischen Dornröschenschlaf, aus dem sie zehn Jahre später, an einem verregneten Dezembermorgen, von ihrer ersten Romanidee stürmisch wachgeküsst wurde. Von dem Moment an gab es kein Halten mehr.

2 Kommentare:

  1. Hallo :)

    Eine schöne Rezension hast du geschrieben. Ich bin mir aber immer noch nicht ganz im Klaren, ob ich mich an das Buch wagen soll oder nicht. Vorerst landet es auf meiner "Vielleicht"-Liste ;)

    Liebe Grüße,
    Fräncis

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  2. Ich fand das Buch total gut :) Deine Rezension kann ich gut nachvollziehen :)

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