Dienstag, 21. Januar 2014

[Rezension] Grischa - Eisige Wellen

Titel: Eisige Wellen
Originaltitel: Siege and Storm
Autor/in: Leigh Bardugo
Reihe: Grischa #2
Preis: 18,90€
Seiten: 384
Verlag: Carlsen
Erscheinungdatum: 25. Juli 2013
ISBN-13: 978-3551582966
Leseprobe
Nur weg aus Rawka – das ist Alinas und Maljens einziger Gedanke nach dem furchtbaren Kampf gegen den Dunklen. Doch selbst an ihrem Zufluchtsort jenseits der Wahren See erreichen sie die Gerüchte: Der Dunkle habe das Gefecht auf der Schattenflur überlebt und strebe nach dem Zarenthron. Und er wird nicht ruhen, bis er Alina gefunden hat. Denn um seine Macht ins Unermessliche zu vergrößern, braucht er ihre Hilfe – ob freiwillig oder nicht.




Nach einem soliden Reihenauftakt folgt ein etwas schwächerer zweiter Teil. Mir war die Geschichte häufig zu zäh, teilweise zu wenig, dann wieder zu viel detailliert. Auch Protagonistin Alina ist keine wirkliche Sympathieträgerin und hat mich mehr gestört, als sonst eine Figur.
Das Buch profitiert jedoch von ansonsten sehr gut ausgearbeiteten und interessanten Charakteren und einer tollen Grundstimmung.

Das Cover ist ein richtiges Kunstwerk. Mittlerweile bin ich von der angewandten Technik wirklich begeistert. Durch die leuchtenderen Farben gefällt mir was Cover deutlich besser als das des ersten Bandes und auch der Titel ist absolut perfekt und passen gewählt.


Schon im Vorgänger konnten die Charaktere mich begeistern. Mit einer Ausnahme: Alina. Das hat sich auch jetzt nicht geändert, ich werde mit der Hauptfigur leider nicht warm. Alina ist nicht blass oder langweilig, aber ich finde sie einfach nicht stimmig. Man dringt nicht wirklich in ihre Gedankenwelt vor, sodass ich zu keinem Zeitpunkt ihre Gefühle wirklich hautnah miterleben konnte.
Ihre Handlungen waren mir oft unverständlich, ihre Gedankengänge verwirrend, ihre Gefühle absolut nicht nachvollziehbar. Mal wirkt sie total egoistisch, dann wieder selbstlos. Liebevoll und abweisend. Überlegt und neigt zu Kurzschlussreaktionen. Es. passt. einfach. nicht.
Gott sei Dank gibt es ja noch andere Figuren, die mir um Längen besser gefallen. Das Überraschende ist wirklich, dass die Nebenfiguren die eigentlichen Sympathieträger sind. Alle, die im Mittelpunkt stehen, finde ich eher schwach, während die Figuren, die am Rande agieren mich restlos überzeugen.
Das ist zwar toll, aber eben auch nicht wirklich das Wahre.
Man merkt allerdings, dass die Autorin viel Wert auf ausgefeilte Figuren mit Vergangenheit legt. Niemand taucht einfach so auf wie aus dem Nichts, sie alle haben eine Geschichte und Beweggründe, die sie an den Punkt bringen, an dem sie letztendlich sind.
Ein krasser Gegensatz zwischen schwach und genial. Genauso poralisierend wie die Figur Alina.
 
Wie im ersten Band bin ich erneut hin und hergerissen. Alles an dem Buch polarisiert. Auch zur Handlung kann ich nicht viel anderes sagen, als zu den Charakteren.
Irgendwie ist sie sehr zäh, dann doch wieder total spannend, es passiert so viel und gleichzeitig doch wieder nichts... Wirklich außergewöhnlich und alles andere als leicht zu beschreiben.
Dieser Band beginnt mit Alinas und Maljens Flucht aus Rawka, die jedoch ein jähes Ende findet, als sie vom Dunklen geschnappt werden. Er braucht Alina in seiner Gewalt und hat den Plan gefasst, ihre Kräfte durch einen zweiten Kräftemehrer ins Unermessliche zu treiben, denn der Hirsch war nicht das einzige magische Wesen, das zu diesem Zweck existierte.
Sie machen sich auf die Jagd nach einer gewaltigen Seeschlange. Die Suche endet erfolgreich und durch eine überraschende Meuterei können Alina und Maljen den Fängen des Dunklen entkommen. Der Weg führt zurück ins Königreich, denn ein Krieg ist endgültig unausweichlich und Alina soll das Heer der Grischa anführen.
Zunächst zweifelt sie daran, ob sie dieser großen Aufgabe tatsächlich gewachsen ist, doch dann stellt sich ein viel größeres Problem: Sie findet Gefallen an ihrer unglaublichen Macht und strebt nach mehr. Ein Umstand der ihr nicht nur Angst macht, sondern auch Maljen und sie immer weiter auseinander treibt.
Und zu allem Übel scheint das Band, das sie mit dem Dunklen verknüpft, stärker zu sein als sie ahnten...
Eine Story mit unendlich vielen Wendungen und Schauplätzen, so komplex und verzweigt, dass man nicht anders kann, als begeistert zu sein.
Doch trotzdem hat die Geschichte etwas ansich, dass mir einfach nicht so recht gefallen will. Ich kann nicht benennen, was mir nicht gefällt, aber etwas hält mich davon ab, das Buch wirklich zu mögen. Trotzdem  bin ich gespannt, wie es weitergeht und wer weiß, vielleicht werde ich ja sogar mit Alina noch warm.

Mit ihrer speziellen Art zu schreiben und den zahlreichen Bildern, erschafft die Autorin eine Welt, die nur so glüht vor Magie. Die Stimmung in "Grischa" ist sehr eigenwillig und absolut einzigartig. Auch hier wird sie definitiv polarisieren, denn ich kann mir vorstellen, dass ihr Stil absolut nicht allen liegen wird.
Mit einem Händchen für einzigartige Settings und der Fähigkeit, eine ganze Welt lebendig werden zu lassen, kann die Autorin aber mich, wenn schon nicht mit ihrer Geschichte selbst, doch vollkommen mit ihrer Art zu schreiben überzeugen.

3,2 Punkte

Kevin Rolly
Leigh Bardugo wurde 1975 in Jerusalem geboren und wuchs in Los Angeles auf. Sie studierte an der Yale University. Wenn sie nicht schreibt, arbeitet sie als Make-up-Artist. Grischa - Goldene Flammen ist ihr erster Roman, zwei weitere Bände der Saga um die Sonnenkriegerin Alina sind in Vorbereitung.

2 Kommentare:

  1. Hm, ich habe den ersten Band gelesen und fand ihn auch recht gut. Allerdings hatte ich bisher noch nie so richtig Lust, die Trilogie weiterzuverfolgen und es scheint ja auch kein Must-Read zu sein...
    Schöne Rezension <3

    Liebe Grüße,
    Livi ♥
    liviliest.blogspot.de

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  2. Mir war Alina zum Glück etwas sympathischer... Aber absolutes Highlight war ganz klar Sturmhond ;-)

    lg
    Steffi

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