Originaltitel: /
Autor/in: Nora Melling
Reihe: Schattenblüte #3
Preis: 14,99€
Seiten: 400
Verlag: rororo
Erscheinungdatum: 1. Oktober 2013
ISBN-13: 978-3499267024
Leseprobe
Die letzte Schlacht beginnt: Schatten gegen Licht – Liebe gegen Schmerz.
Luisa ist zur Werwölfin geworden, nur so konnte sie überleben. Nun
droht ihr ein grausames Schicksal: Bald wird sie ihre Erinnerung an ihr
vorheriges Leben verlieren – auch die an ihren geliebten Bruder, der
viel zu früh sterben musste. Als der Leitwolf Norrock ihr das Tor zur
Unterwelt zeigt, ergreift sie die Chance: Endlich kann sie ihren Bruder
wiedersehen. Sie ahnt nicht, in welch große Gefahr sie sich damit bringt
– noch nie hat jemand zurückgefunden aus der Welt der Toten. Thursen,
ihrer großen Liebe, gelingt es dennoch, sie zu retten. Doch damit haben
sie die mächtigen Gegenspieler der Wölfe – die Shinanim – auf ihre Spur
gelockt. Ihr Ziel: die Vernichtung aller Werwölfe ...
Der Abschluss der "Schattenblüte"-Trilogie war in meinen Augen der schwächste Teil und kann vor allem mit Band 2 "Die Wächter" bei Weitem nicht mithalten. Vieles ist sehr langgezogen, anderes kommt in meinen Augen zu kurz. Stark hingegen sind wie immer die Charaktere und die knisternde Stimmung, die dafür sorgen, dass das Buch dennoch einen relativ runden Abschluss bildet.
Ganz so restlos begeistert wie bisher bin ich dieses Mal nicht von den Charakteren. Band 2 ist bei mir allerdings schon eine Weile her, weshalb ich mich auch erst wieder neu mit den Figuren anfreunden musste.
Anders als bisher aber konnten mich manche der neuen Figuren nicht vollkommen überzeugen. Dass es in "Schattenblüte" keine schwarz-weiß-Figuren gibt, hat mir bisher immer sehr zugesagt, doch diesmal bleibt es leider nicht ganz so grau, sondern tendiert doch etwas Richtung typischer Bösewicht.
Eine Figur, die mir nicht gefällt, ist natürlich kein Weltuntergang, im Gegenteil, das zeigt nur, wie hoch die Erwartungen eigentlich waren.
Nach den ersten paar Kapiteln sind die bekannten Figuren auch wieder präsent und rufen einem das bisherige Geschehen in Erinnerung. Wiederholt wird nämlich wenig bis gar nichts, was manchmal doch etwas schwerfiel.
Luisa im Besonderen hatte ich sehr anders in Erinnerung, teilweise war sie mir zu blass. Ihre tiefe Trauer in Band 1 war so greifbar und ging unter die Haut, dass die "neue" Luisa einem beim Lesen seltsam fern bleibt. Im letzten Band wurde Luisa zum Wolf und genau das wird der Figur meiner Meinung nach zum Verhängnis, denn die ganze verworrene Wolf/Mensch-Sache kam bei mir nicht wirklich rüber.
Krasser Gegensatz hierzu sind Thursen und Elias und ganz besonders das restliche Wolfsrudel, das man in diesem Band besser kennenzulernen scheint als zuvor. Natürlich hat sich die Besetzung sehr verändert, aber man bekommt einen tieferen Einblick in das Zusammenspiel des Rudels und was es wirklich bedeutet, dazu zu gehören.
Ebenfalls sehr positiv anzumerken ist, dass die Autorin auch einige bisherige Nebenfiguren weiter in den Vordergrund rückt und dadurch nicht nur für einige Überraschungen sorgt, sondern auch für nahezu jede Figur einen runden Abschluss schafft.
Sie bekommen Luisa und Haddrice in ihre Fänge, um sie von ihrem Wolfsdasein zu heilen. Brutale Foltermethoden erwarten die beiden jungen Wölfinnen im Geheimversteck der Engel, deren Oberhaupt inzwischen in Berlin eingetroffen ist.
Dank Luisa schaffen die beiden es jedoch, zu entkommen, doch dann bricht das Chaos erst richtig los. Luisa betritt die Welt der Toten, um noch einmal mit ihrem kleinen Bruder Fabian in Kontakt zu treten und endgültig Abschied zu nehmen. Doch dadurch löst sie eine unaufhaltsame Kettenreaktion aus, denn unbeabsichtigt lockt sie dadurch die Engel auf die Spur... Denn die Engel kennen eine Methode, um alle Wölfe auf einen Streich auszulöschen.
Band 1 überzeugte durch die Melancholie und schwermütige Stimmung, während Band 2 durch einen rasanten Spannungsbogen glänzte. "Die Erwählten" ist beides, sowohl melancholisch als auch spannend, aber trotzdem springt der Funke nicht ganz über. Viele Passagen waren mir schlichtweg zu zäh, währen andere wiederum innerhalb weniger Sätze abgehandelt werden. So zum Beispiel Luisas Besuch im Totenreich, der kaum eine Seite dauert.
Zudem ist die Geschichte sehr blutig und gewaltvoll, das Ende dann hingegen recht flott und simpel zur Stelle. Auch beim Ende weiß ich nicht so recht, was ich davon halten soll, es ist einfach sehr unerwartet und wirkt dadurch, dass man so überhaupt nicht damit rechnen konnte, eben auch etwas weit hergeholt.
Alles in allem der schwächste Band, nicht schlecht, aber leider auch nicht sonderlich überzeugend. Schade um die Trilogie, denn die ersten beiden Bände waren wirklich umwerfend!
2,9 Punkte
Nora Melling wurde 1964 in Hamburg geboren. Schon als Kind liebte sie
es, phantastische Geschichten zu erfinden. Doch erst einmal machte sie
eine kaufmännische Ausbildung und zog zum Studium nach Berlin, bevor sie
sich den Traum erfüllte, ihren ersten Roman zu schreiben. Heute lebt
sie mit ihrem Mann und vier Kindern in Berlin-Zehlendorf und geht oft im
Grunewald spazieren, wo sich auch ihre Werwölfe tummeln.
© by Dieter Kroll |
Oh je, ist ja schade, dass dir der Band nicht so gut gefallen hat, wie die anderen. Ich fand diesen Band tatsächlich am besten und er gehörte sogar zu den drei besten Büchern, die ich letztes Jahr gelesen habe.
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Linda
@Linda: Ich hätte einfach gerne mehr im Stil des ersten Bandes gelesen, aber was soll man machen, Geschichten entwickeln sich eben weiter ;) Nur hat mir leider hier die Richtung nicht so gut gefallen. Immerhin dein Geschmack wurde getroffen ^^
AntwortenLöschenlG,
Svenja