Originaltitel: /
Autor/in: Nicole C. Vosseler
Reihe: /
Preis: 9,99€
Seiten: 512
Verlag: Goldmann
Erscheinungsdatum: 18. August 2014
ISBN-13: 978-3442480067
Leseprobe
Singapur um 1840. Das Tor zu den Schätzen Asiens. Ein Magnet für Schiffe
und Menschen aus aller Welt. Hier lebt Georgina nach dem Tod ihrer
Mutter weitgehend sich selbst überlassen. Im üppig wuchernden Garten am
Meer kann das Mädchen mit den veilchenblauen Augen umherstreifen und
ihre Einsamkeit eine Zeit lang vergessen. Eines Tages findet sie dort
einen verletzten Jungen: Raharjo, der dem Volk der Orang Laut angehört,
den „Meeresmenschen“. Wie vom Schicksal gelenkt, kreuzen sich ihre Wege
über Jahrzehnte hinweg immer wieder, und diese Liebe, die nicht sein
darf, verändert nicht nur ihrer beider Leben für immer ...
Der Schreibstil ist eine einzige Metapher, unglaublich bildhaft, wunderschön und malerisch. Er lässt einen komplett in der Geschichte versinken, die so viele Facetten bietet, so viele Niederschläge und Zweifel, aber auch so viel Glück und tiefe Liebe. I. Love. It.
Schon beim Cover gerät man ins Träumen. Die sanften Farben, die malerischen Blumen, der stolze Vogel... Man träumt sich sofort in weite Ferne und kann es gar nicht erwarten, sich in das Buch fallen zu lassen.
Klischeehafte und langweilige verzogenen Damen? Fehlanzeige. Ein mysteriöser Unbekannter, der sich als traumhafter Prinz entpuppt? Auch falsch. Eine öde, nie enden wollende Liebesgeschichte? Wieder daneben.
In diesem Buch tummeln sich zahlreiche Figuren, die so lebensecht und greifbar wirken, dass man sie beim Beenden des Buches direkt vermisst. Durch die lange Zeitspanne, während der die Geschichte spielt, kommt man den Charakteren sehr nahe, durchlebt mit ihnen große Teile ihres Daseins und teilt ihr Schicksal.
Durch die Sichtwechsel zwischen Georgina und Raharjo, aber auch einigen anderen Figuren, erhält man einen tiefen Einblick in die Gedanken und Gefühle, die jede Seite der Geschichte beleuchten. Dadurch wird die Story unglaublich komplex, jede Entscheidung ist nachvollziehbar, wenn man sie auch für eine andere Figur stark bedauert.
Georgina ist eine erstklassige Protagonistin, alles andere als perfekt, sehr verträumt, stark, aber gehorsam, dennoch dickköpfig und vor allem sehr leidenschaftlich. Auch Raharjo ist kein langweiliger Schmachtklotz, sondern hat ebenfalls einige Fehler, Eigenschaften, mit denen man sich nicht arrangieren kann, aber auch eine faszinierende und unheimlich anziehende unbekannte Seite.
Doch wer jetzt denkt, dass die Liebe der beiden zwar das ein oder andere Hindernis überwinden muss, aber klischeehaft quietsch-glücklich endet, hat sich geschnitten! Diese Liebesgeschichte ist anders, als alles was ich kenne. Die Liebe ist so authentisch, spürbar und nahegehend, und das ganz ohne kitschig oder von Dauer zu sein.
Das Buch erzählt die Geschichte von Georgina, anfangs ein kleines Mädchen, das mit ihren Eltern in Singapur lebt, wo ihr Vater erfolgreiche Geschäfte führt. Doch nach dem Tod ihrer Mutter wird das Mädchen stark vernachlässigt. Nicht nur ihr Vater wendet sich von ihr ab, scheint sie oft kaum zu bemerken, auch die Angestellten sind ihr gegenüber nicht alle wohlgesonnen.
Lediglich der Gärtner gibt ihr das Gefühl, geliebt und geschätzt zu werden, doch trotzdem verliert das Mädchen sich immer wieder in Träumereien. Bis sie eines Tages in ihrem geliebten, überwucherten Pavillon einen verletzten Jungen findet: Raharjo. Sie verarztet seine Wunden, sieht in ihm einen echten Freund, doch irgendwann ist er verschwunden, und Georgina erneut allein.
Einige Jahre später laufen sie sich erneut über den Weg und aus der ehemaligen Freundschaft wird schnell mehr. Doch dann wird Georgina schwanger, Raharjo kommt nicht von seiner Reise zurück und Georginas Vater gerät in Zugzwang. Er verheiratet sie mit seinem Nachfolger, wogegen Georgina sich vehement sträubt, doch auch sie weiß, dass ihr keine andere Wahl bleibt.
Über die Jahre hinweg lernt sie mit dem Verlust Raharjos zu leben, ihren Mann zu schätzen und ihren Kindern die Liebe zu geben, die sie brauchen. Bis zu dem Tag, an dem das Schicksal die Wege von Raharjo und ihr erneut zusammenführt.
Ein Auf und Ab, ein Wechselbad der Gefühle, eine aussichtslose Liebe, voller Qualen und Enttäuschungen und die ständige Gefahr, das eigentliche Glück des Lebens aus den Augen zu verlieren.
Ich habe jede Seite dieser Geschichte genossen, jede Wendung willkommen geheißen und fasziniert festgestellt, dass hier so Manches anders abläuft als man es erwartet.
Müsste ich sagen, welches Buch meiner Meinung nach am besten geschrieben ist: Ich würde "Zeit der wilden Orchideen" wählen. Ich liebe die Wortwahl der Autorin, ihre Metaphern und Vergleiche, die wundervollen Bilder, die sie erschafft. Ich kann mir vorstellen, dass ihr Stil für viele Leser zu ausschweifend, zu blumig ist, aber ich kann nicht anders, als ihn zu lieben.
© Jörg Brochhausen |
Nicole C. Vosseler, geboren 1972 in Villingen-Schwenningen, studierte
Literaturwissenschaft und Psychologie in Tübingen und Konstanz, bevor
sie sich ganz der Schriftstellerei widmete. Mit ihren Romanen „Unter dem
Safranmond“, „Sterne über Sansibar“, „Der Himmel über Darjeeling“ und
„Das Herz der Feuerinsel” feierte sie große Erfolge. Die Autorin lebt am
Bodensee – mit knapp zweitausend Büchern unter einem Dach.
Ach Mensch :D Warum bist du denn jetzt so begeistert von dem Buch? Ich wollte es eigentlich gar nicht lesen, aber wenn du 4,9 Punkte vergibst, dann muss es ja wirklich genial sein *-* Kommt es jetzt halt doch auf meine Wunschliste :'D
AntwortenLöschenHaha, tut mir Leid Sabrina :D
AntwortenLöschenHallo!
AntwortenLöschenIch bin immer wieder begeistert von Deinen guten Beschreibungen. Das Buch werde ich nun wohl auch anschaffen, das hört sich echt gut an.
Liebe Grüße von Ellen
Das Buch hört sich wirklich toll an. Vielleicht liegts aber auch an deiner Rezension? Ich weiß es nicht. :)
AntwortenLöschenJedenfalls ich das Buch gerade in der Sekunde auf meinem gedanklichen SuB gelandet. :D
Ich habe dich für den "Liebsten Award" nominiert und würde mich freuen, wenn du teilnehmen würdest. :)
Liebe Grüße
Kim
AAH! Ich sollte dir vermutlich den Link schicken:
AntwortenLöschenhttp://www.kimwerner.blogspot.de/2015/01/liebster-award.html