Samstag, 22. September 2012

[Rezension] Die Besessene

http://www.dtv.de/_cover/640/die_besessene-9783423760614.jpgTitel: Die Besessene
Originaltitel: Poison Heart
Autor/in: S. B. Hayes
Reihe: /
Preis: 14,95€ 
Seiten: 420
Verlag: dtv
Erscheinungdatum: 1. September 2012
ISBN 3423760613
Wertung: 2,5/5
Leseprobe 
Wer ist die geheimnisvolle Genevieve, die wie aus dem Nichts in Katys Leben tritt und alles an sich reißen will, was Katy etwas bedeutet? Die sich kleidet wie Katy, deren beste Freundinnen umgarnt und selbst vor Katys Freund Merlin nicht haltmacht? Schnell ist klar: Genevieve scheint besessen von dem Gedanken, Katys Leben zu zerstören. Doch während Genevieve offenbar bestens über Katy Bescheid weiß, hat diese nicht die leiseste Ahnung, mit wem sie es zu tun hat. Sie beginnt nachzuforschen und stößt auf eine Wahrheit, die ihr Leben schlagartig verändert ...




   
"Die Besessene" wird als Thriller beworben, Spannung baut sich jedoch nicht wirklich auf. Viel eher zeichnet sich das Buch durch Mitleid, aber auch Missverstehen gegenüber der Protagonistin Katy aus. Genevieve macht ihr das Leben zur Hölle, aber anstatt sich Hilfe zu suchen, versucht Katy sich alleine zu helfen, was mir in dieser Situation ziemlich unlogisch erscheint.

Die Farben des Covers passen leider überhaupt nicht zusammen. Der düstere Hintergrund und dann das knallige Grün des Titels und an der Seite beißt sich extrem. Noch dazu sieht man eindeutig, dass das Gesicht einfach auf den Körper gesetzt wurde, die Proportionen sehen sehr unnatürlich aus. Das englische Cover gefällt mir wesentlich besser.

Die Hauptperson Katy ist recht sympathisch, nur leider kann ich ihre Handlungen oft nicht nachvollziehen.
Ihren Hass auf Genevieve, die ihr ganzes Leben an sich reißt und sie nachahmt wo es nur geht, ist durchaus verständlich. Man leidet mit ihr, vorallem da niemand zu verstehen scheint, wie schlecht es ihr geht. Ihr ganzes Leben wird auf den Kopf gestellt und droht auseinander zu brechen, weswegen sie natürlich vollkommen durch den Wind ist. Genau das ist der Grund, weshalb ich nicht verstehen kann, dass Katy sich nicht längst Hilfe von Lehrern o.ä. gesucht hat. Stattdessen stellt sie selbst Nachforschungen an, wer Genevieve überhaupt ist.
Genevieve ist von Anfang an unsympathisch und ziemlich beängstigend. Auch hier verstehe ich Katys Verhalten nicht, denn auch wenn sie große Angst vor Gen hat, lässt sie sich doch immer wieder darauf ein, mit ihr allein zu sein.
Katys Freundinnen verdienen es gar nicht als solche bezeichnet zu werden. Anstatt Katy zu fragen, was denn mit ihr los ist und ein wenig Verständnis zu zeigen, machen sie ihr ständig nur Vorwürfe, unhöflich zu Genevieve zu sein.
Auch ihr Freund Merlin und ihre Mutter scheinen Katys Gefühle nicht im Geringsten zu kümmern. Einzig ihr Nachbar und langer Freund bietet Katy seine Unterstützung an.
Alles in allem sind die Charaktere zu unsympathisch, blass oder unglaubwürdig, als dass man eine Beziehung zu ihnen aufbauen könnte.

 
Katys Leben gerät vollkommen aus den Fugen als Genevieve auftaucht. Das Mädchen scheint sie nachzuahmen wo es nur geht und sie regelrecht zu verfolgen. Sie weiß mehr über Katy als irgendjemand anderes und versucht ihr Leben an sich zu reißen, Katys festen Freund und ihre Freundinnen inklusive. Aber warum hasst Genevieve sie so?
Katy versucht herauszufinden, was eigentlich los ist, und bald schon wächst in ihr der Gedanke, dass Genevieve eine Hexe sein könnte. Auf der Suche nach Informationen über Gens Vergangenheit macht sie grausame Entdeckungen.
Spannung kommt nicht wirklich auf, man wartet eher sehnsüchtig darauf, dass das Buch endlich endet, da die Stimmung sehr drückend ist. Die Auflösung ist allerdings sehr überstürzt, um nicht sogar zu sagen unglaubwürdig. Vieles passt nicht zu den Details, die man vorher erfahren hat, oder wirkt einfach zu weit hergeholt. Das liegt zum Teil aber auch daran, dass man Katys Hexen-Vermutung ab einem gewissen Punkt wirklich für wahrscheinlich hält, wohingegen das Ende dann doch sehr "harmlos" ist.
Trotzdem wirkt es einfach nicht stimmig, es wird nicht greifbar und irgendetwas scheint zu fehlen.

Der Schreibstil der Autorin ist sehr verworren und man muss sehr genau lesen, um alle Sätze zu verstehen. Der Satzbau wirkt teilweise sehr verdreht, wenn man sich erst einmal daran gewöhnt hat, lässt sich das Buch aber gut und flüssig lesen.
Drückende Stimmung und Angst bringt die Autorin gut rüber, nur mit der Auflösung der ganzen Story hapert es etwas. Es wirkt fast, als hätte die Autorin selbst nicht gewusst, auf was sie eigentlich hinaus will.


2,5 Punkte




http://agentmilburn.files.wordpress.com/2011/11/s-b-hayes1.jpg
via
S.B.Hayes wurde in Liverpool geboren. Bereits in ihrer Kindheit kaufte sie sich von ihrem Taschengeld Notizbücher, die sie mit Gedichten füllte. Später studierte sie Englisch und arbeitete in verschiedenen Positionen im Öffentlichen Dienst, doch das Erfinden von Kurzgeschichten lag ihr immer näher, als Formulare auf den Weg zu bringen. S.B. Hayes hat drei Söhne und lebt in Crosby, Liverpool. ›Die Besessene‹ ist ihr erster Roman.
Vielen Dank an dtv für das Rezensionsexemplar

4 Kommentare:

  1. Huhu.
    Da bist du ganz meiner Meinung, klasse Rezi. ;)
    LG Mandy

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  2. So viele negative Meinungen zu dem Buch. Ich glaube ,ich lasse es besser und werde es nicht lesen...

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  3. Oh, jetzt bereue ich es schon fast, dass ich dieses Buch ertauscht habe . . . na mal schauen . . .

    lG Favola

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  4. Ich hab auch nur 2 Punkte vergeben. Das Ende war ja mal total aus den Sternen gegriffen *kopfschüttel* Was mir auch negativ aufgefallen sind waren die Freundinnen. Wenn ich doch eine Person nicht mag versuchen doch meine Mädels nicht sich mit dieser Person anzufreunden, mit ihr auszugehen und sagen nicht zu mir, ich sei paranoid. Alles in allem war es einfach ein schlechtes Buch :D

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