Mittwoch, 6. Februar 2013

[Rezension] Der Duft des Weißen Salbei

Titel: Der Duft des Weißen Salbei
Originaltitel: /
Autor/in: Erin Hamilton
Reihe: /
Preis: 9,99€ 
Seiten: 432
Verlag: Piper Taschenbuch
Erscheinungdatum: 15. Januar 2013
ISBN 3492300553
Wertung: 4,9/5
Leseprobe
Louisiana, 1859. Anabell Arceneaux führt das behütete Dasein einer jungen Südstaatenlady, bis das Familiengut eines Tages zerstört wird und sie mit ihrem Vater nach Kalifornien auswandern muss. Zurück bleibt ihr Verlobter Lewis, der ihr nachzukommen verspricht. Doch ihr neues Leben im Land der Träumer und Goldgräber fordert seinen Tribut und hält einen schweren Schicksalsschlag für sie bereit …


 


Hinter dem harmonischen Cover verbirgt sich eine eine wahre Explosion an Gefühlen.
Die Geschichte von Anabell Arcenaux ist rührend und fesselnd bis zum Ende und gehört zu der Sorte von Geschichten, durch die man sich beflügelt und bereichert fühlt und die man noch lange im Herzen tragen wird.
Ein absolutes Lesehighlight, das Herz und Seele berührt.
Das Cover kann man nur als Augenschmaus bezeichnen. Die Schrift fühlt sich rau an, fast wie Sand und lässt dich Geschichte schon greifbar werden, bevor man überhaupt anfängt zu lesen.
Im Hinblick auf den Inhalt besteht relativ wenig Zusammenhang, ebenso fehlt im Klappentext eine wichtige Information. Wer würde schon damit rechnen, dass es in diesem Buch um Indianer geht? Nur ganz leicht wird dies auf dem Cover angedeutet.
Anabell Arcenaux ist die Tochter eines wohlhabenden Mannes aus Louisianna und hat bisher ein behütetes, wenn auch manchmal trauriges Leben geführt.
Schon früh wird klar, dass in ihr eine Rebellin steckt, die jedoch weit davon entfernt ist auszubrechen. Sie heißt viele Dinge nicht gut, jedoch wagt sie es lange Zeit nicht, sich gegen die Gesellschaft und auch ihren Vater zu stellen. Was sollte eine einzelne junge Frau auch ausrichten?
Ihr Charakter blüht im Laufe der Geschichte immer weiter auf und Anabell entwickelt sich zu einer der sympathischsten und faszinierendsten Protagonistinnen schlechthin.
Dabei vermittelt sie vorallem eines: Für die wahre Liebe lohnt es sich zu kämpfen, wider jede Vernunft und auch dann, wenn alles aussichtslos scheint.
Ein weiterer Stern am Horizont der fiktionalen Charaktere ist der Indianer Ohitika, der Anabell entführt. Hin und hergerissen zwischen Misstrauen, Zuneigung, Bewunderung, aber auch Distanziertheilt lernt man den Krieger langsam kennen, denn nur nach und nach kann man hinter seine Fassade blicken.
Was sich dort verbirgt ist ein wirklich unglaublicher Mann, der allen Respekt der Welt verdient, wenn er auch nur erfunden ist.
Ähnlich, aber gleichzeitig auch vollkommen anders geht es einem mit Anabells Verlobten Lewis, dessen tiefe Gefühle zu ihr ebenso bewundernswert sind, wie sein Durchhaltevermögen und seine Versuche, seine entführte Geliebte zu finden.
Die Charaktere wirken durchweg lebendig, real und glaubhaft. Ein wahres Meisterwerk!

Nachdem Anabell einige Jahre ihres Lebens im Kloster verbracht hat, kehrt sie als erwachsene junge Frau auf die Plantage ihres Vaters zurück.
Dort begegnet sie ihrem Freund aus Kindertagen Lewis und schon bald flammen ungeahnte Gefühle in den beiden auf. Beim Ausbruch eines verheerenden Feuers auf der Plantage kommen die beiden sich noch näher und auch in den schweren Zeiten, bis die Plantage sich von der Katastrophe erholt hat, steht Lewis Anabell stets zur Seite.
Als jedoch die Pocken unter den Sklaven des Anwesens ausbrechen, ist die Plantage nicht mehr zu retten. Gemeinsam mit ihrem Vater macht Anabell sich auf den Weg nach Alta California, um dort ein neues Leben auf einer Rinderfarm zu beginnen. Ihr mittlerweile Verlobter Lewis verspricht, so bald wie möglich zu folgen.
Nach einer langen und nervenaufreibenden Reise endlich am Ziel angekommen, erwartet Anabell eine weitere schwere Zeit.
Bis zu Lewis´ Ankunft muss sie in der Mission leben und bekommt hautnah mit, wie dort mit den Indianerkindern umgegangen wird. Als endlich Lewis ankommt und alles gut zu werden scheint geschieht das nächste Unglück: Die Anwesen in der Umgebung werden von Indianern überfallen und Anabell wird entführt.
Für sie beginnt eine lange und beschwerliche Reise, quer durch das Land, und auch zu sich selbst.
Eine rührende, faszinierende und unglaublich schöne Geschichte.
Ich bin vollauf begeistert von der emotionalen Achterbahn, den tiefen Gefühlen und dem unheimlich spannenden und schönen Ende.

Der wunderschöne und bildhafte Schreibstil der Autorin erweckt die Geschichte von Anfang bis Ende zum Leben. Sowohl die Charaktere, als auch die Umgebung sind so liebevoll und detailliert beschrieben, dass alles zu atmen beginnt. Sehr emotional und einfach wunderschön.


4,9 Punkte


1 Kommentar:

  1. Das Buch hört sich wirklich schön an :) Gut das Anabell anscheinend zu einer kleinen Rebellin wird und sich nicht so zurücknimmt! Meiner Meinung nach die bewundernswertesten Protagonistinnen in Büchern.

    LG Anni

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