[Rezension] Mythos Academy - Frostglut

Titel: Frostglut
Originaltitel: Crimson Frost
Autor/in: Jennifer Estep
Reihe: Mythos Academy #4
Preis: 14,99€
Seiten: 432
Verlag: ivi
Erscheinungdatum: 1. Oktober 2013
ISBN-13: 978-3492703048
Leseprobe

Jennifer Esteps "Mythos Academy" gehört zu den erfolgreichsten Serien zum Thema Götter. In "Frostglut" sieht sich Gwen Frost neuen Gefahren ausgesetzt: einer unfassbaren Anklage, einem Gericht, das ihren Tod will, - und ihrem potenziellen Schwiegervater! Gwen ist am Ziel ihrer Träume angelangt: Endlich hat sie ein richtiges Date mit dem Spartaner Logan. Doch dann macht ihr ausgerechnet dessen Vater einen Strich durch die Rechnung. Er verhaftet Gwen und klagt sie an, mit dem Gott Loki im Bunde zu stehen und ihm die Flucht ermöglicht zu haben. Nun droht ihr nicht nur Arrest, sondern sogar die Höchststrafe, der Tod. Und damit steht fest: Im Protektorat gibt es einen Schnitter des Chaos. Doch wer ist es? Plötzlich befindet sich Gwen in einem dramatischen Kampf gegen die Marionetten Lokis, der die Mythos Academy erschüttern wird ...

"Frostglut" kommt nach dem grandiosen dritten Band "Frostherz" nicht ganz so spannend daher. Das Setting ist gewohnt umwerfend, die Story und die Charaktere waren aber schon stärker.  Hier passiert wieder, was ich bei Band 1 kritisiert habe: Es wird leider recht schnell vorhersehbar. Davon absehen aber eine solide und gute Fortsetzung, die Lust auf den nächsten Band macht.

Das Cover ansich gefällt mir gut, es passt zu den anderen Bänden und sieht super aus, leider ist es sehr unscharf und wirkt dadurch etwas "billig".
Umso mehr freut man sich aber auf das Cover von Band 5, das mein persönlicher Favorit der Reihe ist.

Die Charaktere sind diesmal wirklich eine schwierige Sache. Gwen wird angeklagt, mit Loki im Bunde zu sein. Ihr droht sogar die Todesstrafe und nahezu die ganze Mythos Academy stellt sich gegen sie. Durch ihre Gypsy-Magie bekommt Gwen den Hass hautnah zu spüren. Genug Gründe also, total am Boden und niedergeschlagen zu sein. Genau das kauft man Gwen aber nicht so recht ab! Sie macht sich recht wenig Gedanken, was passieren wird, die Gehässigkeiten gehen ihr nahe, aber so richtig glaubhaft wirkt das Ganze nicht.
Allgemein wirkten viele Figuren sehr aufgesetzt und alles andere als authentisch. Schnell bildet sich ein deutliches Schachfigurenbild, man hat das Gefühl, die Figuren seien durchweg nur ein Mittel zum Zweck.
Leider treten auch viele der bereits liebgewonnen Figuren stark in den Hintergrund, wie beispielsweise Gwens Freunde. Sie tauchen immer nur kurz auf, fast das ganze Buch dreht sich ausschließlich um Gwen und auch die nach wie vor verkorkste Beziehung zu Logan.
Interessant sind allerdings die neuen Figuren, die im Vergleich zu den alten lange nicht so vernachlässigt werden und dadurch auch bei Weitem nicht so blass erscheinen.

 

Die Handlung erstreckt sich wieder über wenige Tage, was man hier sehr deutlich merkt.
Alles beginnt ganz ruhig mit dem ersten richtigen Date von Gwen und Logan. Die Stimmung hier ist wirklich toll und realistisch, aufgeregt, hibbelig und natürlich überglücklich.
Das Glück ist aber alles andere als von Dauer, denn nach wenigen Minuten platzt das Protektorat in das Café und zeigt Gwen an. Sie wird beschuldigt, mit Loki unter einer Decke zu stecken. Bis zur Verhandlung darf sie ganz normal am Unterricht teilnehmen, allerdings wird sie rund um die Uhr überwacht. Der Schulalltag gestaltet sich für sie als Spießrutenlauf, denn die anderen Schüler verhalten sich feindselig und herablassend, schrecken auch nicht davor zurück, Gwen ernsthaft zu bedrohen.
Zudem kommt es erneut zu einem Angriff der Schnitter, die in die Bibliothek eindringen und einige Artefakte stehlen. Gwen kommt schon bald dahinter, dass die Schnitter etwas Großes planen und setzt dafür ihr Leben aufs Spiel, das ohnehin schon am seidenen Faden hängt.
Bis wirklich etwas passiert dauert es leider ziemlich lange und dann geht alles ganz schnell. Für den Leser wird recht schnell klar, was die Schnitter planen und wann und wo sie zuschlagen werden. Es folgt ein großer und dramatischer Kampf, mit einem ebenso dramatischen Ende und das wars.
Alles in allem nicht schlecht, aber es reißt einen nicht vom Hocker. Der typische Spannungsbogen, kein überraschender Handlungsverlauf. Mir hat das gewisse Etwas gefehlt.

Der Schreibstil selbst ist gewohnt flüssig und angenehm, das Setting wie immer umwerfend. Leider überzeugt mich die Autorin in diesem Band nicht mit ihren Figuren, die teilweise sehr leblos und blass wirken. Auch der Verlauf der Story ist dieses Mal wieder etwas unausgereift und hätte noch ein paar Highlights vertragen können.

3,3 Punkte

Jennifer Estep ist Journalistin und New-York-Times-Bestsellerautorin. Sie schloss ihr Studium mit einem Bachelor in Englischer Literatur und Journalismus und einem Master in Professional Communications ab und lebt heute in Bluff City, Tennessee. Bei Piper erschien bisher ihre All-Age-Serie um die »Mythos Academy« sowie die Urban-Fantasy-Reihe »Elemental Assassin«.