Freitag, 19. April 2013

[Rezension] Der Duft des Regenwalds

http://www.piper.de/fileadmin/import/produkte/produkt-8185.jpgTitel: Der Duft des Regenwalds
Originaltitel: /
Autor/in: Rosa Zapato
Reihe: /
Preis: 10,99€ 
Seiten: 592
Verlag:Piper Taschenbuch
Erscheinungdatum:  12. März 2013
ISBN 3492274307
Leseprobe
Wertung: 3,4/5
Veracruz, 1903: Alice Wegener hat die weite Reise von Berlin nach Mexiko angetreten, um ihren Bruder Patrick zu besuchen. Doch es kommt nicht zu einem Wiedersehen – Patrick wurde im Dschungel Opfer eines Verbrechens. Als Alice näheres zu den Umständen wissen möchte, stößt sie auf eine Mauer des Schweigens. So stellt Alice ihre Nachforschungen auf eigene Faust an und bringt neben der Wahrheit über Patricks Tod auch das Geheimnis einer Maya-Prinzessin ans Licht – das letztendlich auch sie zur wahren Liebe führt …
 


 
Die Geschichte rund um die junge Alice Wegener, Mexiko und die alte Kultur dieses Landes ist interessant, spannend und erfrischend. Allerdings wirkt sie sehr in die Länge gezogen, weshalb der Lesespaß deutlich gebremst wird. Hier wäre etwas weniger mehr gewesen.

Das Cover kombiniert die schillernde Farbenpracht des Dschungels und dessen berauschende Weite mit den Nebeln des Ungewissen. Es passt somit gut zum Inhalt und wirkt sehr ansprechend.

Hauptperson Alice Wegener trifft beim ersten Eindruck voll und ganz auf die Wesenszüge einer typischen Dame des 20. Jahrhunderts zu. Still und stets bemüht den Männern zu gefallen, um das Bild einer perfekten Frau widerzuspiegeln.
Schnell merkt man jedoch, dass hinter dieser Fassade eine sture Frau steckt, die zielstrebig durchs Leben geht und versucht dieses so zu gestalten, wie ihr es gefällt.
Auch was Männer angeht fügt sie sich in keinster Weise der Gesellschaft. Sie genießt es ungebunden zu sein, hat jedoch eine Affäre.
Als sie in Mexiko ankommt erlebt man die Entwicklung von einer zarten deutschen Frau zu einer starken und selbstbewussten Person.
Dort trifft sie auf zahlreiche weitere Figuren, wie zum Beispiel Dr Scarsdale, der voll und ganz für seine Ausgrabungen lebt, Juan Ramirez, einen sehr attraktiver Mexikaner, dessen Schwager Hans Bohremann, den erfolgreichen deutschen Plantagenbesitzer und schließlich sogar Andrés, den vermeintlichen Mörder ihres Bruders Patrick.
Die Charaktere sind zahlreich, vielfältig und authentisch.
Leider werden auch sie aufgrund der Länge des Buches mit der Zeit langweilig, wodurch die einigen wenigen Überraschungen sich nicht voll entfalten.

Auf den Wunsch des Archäologen Dr Scarsdale macht sich die junge Malerin Alice auf den Weg nach Mexiko, um ihren Bruder zu besuchen.
Zu diesem Wiedersehen kommt es aber nicht, denn als Alice eintrifft erfährt sie, dass er ermordet wurde. Ihm wurde das Herz herausgeschnitten, weshalb der Verdacht nahe liegt, das ein Indio, der noch nach der alten Kultur lebt, für Patricks Tod verantwortlich ist.
Alice genügt diese Erklärung nicht. Sie will Nachforschungen anstellen, den Täter fassen und herausfinden, was den Mörder dazu bewogen haben könnte, ihren so ruhigen und harmlosen Bruder umzubringen.
Nur widerstrebend willigen Dr Scarsdale und Juan Ramirez ein, doch Alice setzt sich durch und begibt sich auf die Spuren ihres Bruder.
Der Verlauf der Geschichte ist gut durchdacht, interessant und fesselnd... Wäre er nicht so unheimlich zäh.
Nur sehr langsam kommt man voran, alles entwickelt sich sehr schleppend und langwierig.
Etwas mehr Tempo und weniger Durstrecken würden das Buch zu einer umwerfenden Lektüre machen, in dieser Form allerdings kann es nur bedingt begeistern.

Der Schreibstil als solcher ist melodisch und fließend und beschreibt ausführlichst die Pracht Mexikos.
Die Landschaft entfaltet sich vor dem inneren Auge und zieht den Leser genauso in den Bann wie Alice.
Leider wird absolut jede Kleinigkeit detailgenau durchgekaut, sodass seitenweise Durststrecken entstehen. Andere Passagen, über die ich persönlich gerne mehr erfahren hätte, werden hingegen komplett gestrichen.


3,4 Punkte

Rosa Zapato hat Romanistik studiert und dabei auch Spanisch-Kurse besucht. Sie interessierte sich schon als Schülerin für Archäologie, fremde Kulturen und ferne Länder. Mit einer Rundreise durch Mexiko und der Besichtigung alter Maya-Ruinen erfüllte sie sich einen langen Traum, der schließlich zu der Entstehung des vorliegenden Romans führte.

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