Originaltitel: /
Autor/in: Agnes Hammer
Reihe: /
Preis: 5,95€
Seiten: 160
Verlag: Loewe
Erscheinungsdatum: März 2013
ISBN 3785577060
Leseprobe
Wertung: 2,7/5
Julie ist schön, beliebt und kann wundervoll singen. Zusammen mit ihrer
Band will sie am Schulfest auftreten. Doch wie aus dem Nichts erhält
Julie gemeine E-Mails, Beschimpfungen, Drohungen. Dann taucht im
Internet ein gefaktes Facebook-Profil auf, das Julie als arrogante Zicke
darstellt. Im Nu lästern Klassenkameraden und wildfremde User online
über sie. Julie verzweifelt. Wer tut ihr das an? Als sie auch noch die
Band verlassen soll und die Drohungen in Gewalt umschlagen, eskaliert
die Situation.
"Ich blogg dich weg!" wird sich garantiert zu einer beliebten Schullektüre für die unteren Klassen entwickeln. Es geht um das momentan sehr präsente Thema Mobbing, das in diesem Buch klar und anschaulich dargestellt wird. Zwar wage ich zu bezweifeln, dass dieses Buch die Schüler wachrütteln kann, aber vielleicht trägt es wenigstens dazu bei, dass auch die "Täter" einmal ansatzweise erfahren, wie es ist, gemobbt zu werden.
Julie hat alles, was die anderen wollen. Sie sieht super aus, ist beliebt, hat eine umwerfende Stimme und die Jungs liegen ihr zu Füßen.
Schlicht und (wenn man ehrlich ist) auch nicht gerade ansprechend, sieht das Buch auch schon wie die typische Schullektüre aus. Andererseits würde ein süßes und goldiges Cover natürlich auch nicht zu dem ernsten Thema des Buches passen. Es ist schließlich nicht zur Unterhaltung gedacht.
Anfangs ist man dadurch schnell verwirrt, da man direkt mit unzähligen Figuren überhäuft wird und diese ersteinmal einordnen muss.
Nach einiger Zeit weiß man jedoch, wer wer ist. Ich finde die verschiedenen Sichten aber doch sehr einseitig dargestellt, da die "Täter" meiner Meinung nach von Grund auf als fies und gemein hingestellt werden und das "Opfer" Julie als das unschuldige kleine Mädchen.
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass Julie bei vielen aneckt, da sie ehrlich gesagt manchmal wirklich die arrogante Prinzessin zu sein scheint, als die sie dargestellt wird.
Dadurch kann man auch verstehen, warum es zu der Mobbingaktion kam. Natürlich ist das nicht der richtige Weg, an die Situation ranzugehen, aber mir bleiben die Figuren zu einseitig und vorurteilhaft dargestellt.
Auch sonst bleiben die Figuren recht blass und lassen sich lediglich in die Gruppe der ach so tollen und mutigen Helfer und die der bösen, gemeinen und miesen Übeltäter einsortieren.
Ihr Leben verläuft angenehm und sie genießt ihren Status, den sie in der Schule inne hat.
Das Blatt wendet sich, als sie per Mail (zunächst relativ harmlos) beleidigt wird. Bald schon arten die Beleidigungen in Drohungen aus und ein Fakeprofil mit pikanten Bikinifotos von Julie taucht im Netz auf.
Die Entwicklungen sind nicht zu stoppen und schnell sind alle der Meinung, dass Julie eine arrogante und hinterhältige Zicke ist.
Julie zieht sich immer mehr in sich selbst zurück und weiß gar nicht mehr, was eigentlich los ist und was sie tun soll.
Ihre Gefühle werden großteils sehr gut dargestellt und gehen dem Leser nahe, allerdings hätte man hier noch mehr in die Tiefe gehen und ihre Verzweiflung noch deutlicher ansprechen können.
Dem Leser ist relativ schnell klar, wer hinter der ganzen Aktion steckt, dadurch ist das Buch nicht unbedingt spannend, aber es regt definitiv zum Nachdenken an.
Allerdings sollte man sich nicht davor scheuen, dass die Geschichte sehr deprimierend und bedrückend ist.
Was mir aber noch negativ aufgefallen ist, sind die vielen Handlungsstränge, die nicht weiter fortgeführt wurden und die vielen Charaktere, bei denen man deutlich gemerkt hat, dass hinter ihnen noch mehr steckt. Was das allerdings ist, wurde bei den meisten nicht weiter aufgeklärt, es diente wohl nur dazu, dass man die falschen Personen im Verdacht hat.
2,7 Punkte
© Torsten Behr |
Du fandest Julie wirklich nervig? Also ich habe sie SO nie gesehen und nur weil sie eigentlich ziemlich beliebt ist, sind die Beweggründe des Täters schon sehr fraglich - aber so scheint das ja heute schon leider Grund genug zu sein.
AntwortenLöschenDafür, dass es so kurz und knapp ist, finde ich die Charaktere sehr echt - besonders Julie. Ela kann ich nicht die geringste Sekunde nachvollziehen :O
Schon die Sache mit ihrem Freund - ich glaube Mädchen schaukeln sich oft in vieles einfach zu sehr rein! xD
Aber das Ende war wirklich zu offen :(
Ich versteh Ela wirklich total gut wenn ich ehrlich bin ;) Wenn sich jemand an meinen Kerl ranmachen würde, würde ich über Leichen gehn >.< Mir hat sie Leid getan :(
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