Sonntag, 21. April 2013

[Rezension] Partials 1: Aufbruch

Titel: Aufbruch
Originaltitel: Partials
Autor/in: Dan Wells
Reihe: Partials #1
Preis: 16,99€ 
Seiten: 512 
Verlag: ivi 
Erscheinungsdatum: 12. März 2013
ISBN 3492702775
Leseprobe
Wertung: 4,5/5
Den Krieg gegen die Partials, künstlich erschaffene Menschen, haben nur wenige tausend echte Menschen überlebt. Die 16-jährige Kira begibt sich mit einer Gruppe Verbündeter nach Manhattan, ein Gebiet, das die übermächtigen Partials beherrschen. Und dabei entdeckt sie, dass nicht nur die Menschen, sondern auch die Partials vor dem Untergang stehen – und beide mehr gemeinsam haben, als sie ahnten. Die letzten Menschen haben sich nach einer verheerenden Katastrophe nach Long Island, vor die Tore Manhattans, zurückgezogen. Die Partials, übermächtige Krieger, die einst von den Menschen erschaffen wurden und sich dann gegen sie wendeten, bedrohen die Überlebenden. Und eine unheilbare Seuche fordert ihre Opfer. Die sechzehnjährige Kira setzt alles daran, einen Weg zu finden, die Krankheit zu heilen. Doch dieser Weg führt sie nach Manhattan, mitten in das Gebiet der unheimlichen Partials. Und was sie dort entdeckt, wird nicht nur ihr eigenes, sondern das Schicksal aller Geschöpfe auf unserem Planeten verändern …


 
Der Auftakt der "Partials"-Reihe ist mehr als vielversprechend. Eine spannende und unverbrauchte Story, gespickt mit authentischen und faszinierenden Charakteren ergeben eine hervorragende Dystopie, die den Leser schnell in ihren Bann zieht.
Fans von "Die Bestimmung" oder "Renegade" werden an diesem Buch garantiert ihre Freude haben.

Das deutsche Cover ist angelehnt an die Originalausgabe und gefällt mir im Großen und Ganzen sehr gut. Das Original sagt mir dennoch etwas mehr zu, denn die deutsche Ausgabe wirkt durch die Farben für meinen Geschmack zu kitschig und harmonisch.
Ausgestattet ist das Buch mit einem Schutzumschlag und einem Leseband.

Die Charaktere in "Partials" haben es in sich.
Trotz nur sporadisch vorhandenen Beschreibungen des Aussehens entstehen überraschend schnell lebhafte Bilder der Figuren. Sie sind authentisch dargestellt und entwickeln sich in kürzester Zeit zu ausgereiften und vielschichtigen Personen.
Protagonistin Kira ist gehört zu den so genannten "Seuchenbabys". In ihrer frühen Kindheit kam es zum Zusammenbruch der damaligen Welt.
Sie kennt kein friedliches und ruhiges Leben und verspürt den starken Drang danach, in ihrer Welt etwas zu ändern. Mit ihren 16 Jahren ist sie aufgrund ihrer verheerenden Vergangenheit schon sehr reif und erwachsen. Zudem ist sie äußerst intelligent und eine begabte Medizinerin und Forscherin. Ihr Ziel ist es, den Virus, der alle Neugeborenen tötet, unschädlich zu machen.
Für dieses Ziel würde sie bereitwillig alles opfern, was sie hat, sogar ihr Leben. Hier ist der Autor allerdings etwas über das Ziel hinausgeschossen, denn Kira ist so vollkommen selbstlos und aufopferungsvoll, dass es teilweise doch überzogen wirkt.
Außer Kira spielen auch ihre Freunde eine wichtige Rolle. Die Charaktere sind sehr vielfältig und jeder für sich ist ungeheuer interessant. Hier findet garantiert jeder Leser jemanden, mit dem er sich identifizieren kann.
Auch die zahlreichen Nebenfiguren sind perfekt ausgearbeitet und ebenso vielschichtig wie die Hauptfiguren.
Genial sind besonders die Partials, die den Menschen zwar frapierend ähnlich sind, aber denen man dennoch feine Unterschiede anmerkt.

Vor mehr als einem Jahrzehnt erschufen die Menschen die Partials. Menschenähnliche Maschinen, mit dem Ziel, einen Krieg zu gewinnen. Doch schon bald lehnten die Partials sich gegen die Menschen auf, die sie lediglich als Werkzeuge ansahen. Unter den Menschen begann ein Virus zu wüten, der innerhalb kürzester Zeit den Großteil der Weltbevölkerung auslöschte. Nur rund 40000 Menschen haben überlebt und sich nach Long Island zurückgezogen.
Seitdem hat kein Mensch mehr einen Partial zu Gesicht bekommen und sie setzen alles daran, auf Long Island ein neues Leben aufzubauen. Trotz der vielen vergangenen Jahre hat der Virus immer noch gravierende Folgen: Alle Neugeborenen sterben. Die Menschheit steht vor dem Ende ihrer Existenz und die Verzweiflung in der Bevölkerung nimmt immer mehr zu.
Kira erträgt die Situation nicht mehr und stürzt sich in die Suche nach einem Heilmittel. Ihr Weg führt sie zum Ursprung des Virus: Direkt hinein, in das feindliche Lager der Partials.
Dabei stößt sie auf Hinweise, die ihr Leben und das der gesamten übrigen Bevölkerung für immer verändern werden.
Nach wenigen Seiten schon ist man von der Geschichte vollkommen gefangen genommen und wird auch nicht mehr losgelassen.
Bewundernswert ist ebenfalls, dass die Geschichte vollkommen ohne kitschige Liebesgeschichte auskommt.
Genau im richtigen Tempo entwickelt sich das Geschehen immer weiter, ohne zäh oder zu überstürzt zu werden. Die Spannung hält sich konstant aufrecht und lässt das Buch zu einem Pageturner 1. Klasse werden.
Das Ende lässt den Leser atemlos und gespannt zurück und es bleibt zu hoffen, dass die Fortsetzung nicht allzu lange auf sich warten lässt.

Der Schreibstil ist schlicht, aber wirkungsvoll. Dan Wells versteht sich darauf, den Leser ohne zu viel Gerede zu packen und komplett in seine Geschichte zu entführen.
Seine Figuren und die ganze Welt, die er erschaffen hat, werden innerhalb weniger Seiten lebendig.

4,5 Punkte


Dan Wells
© Micah Demoux
Dan Wells studierte Englisch an der Brigham Young University in Provo, Utah. Der überzeugte Mormone war Redakteur beim Science-Fiction-Magazin »The Leading Edge«. Mit »Ich bin kein Serienkiller« erschuf er das kontroverseste und ungewöhnlichste Thrillerdebüt der letzten Jahre. Seine Romane um den jungen Killer John Cleaver sind große Erfolge. »Partials«, der Auftakt zu seiner neuen Young-Adult-Serie, eroberte den US-Buchmarkt im Sturm. 


3 Kommentare:

  1. Eine sehr aussagekräftige und schöne Rezension, stimme dir in den meisten Punkten absolut zu und freue mich schon sehr auf Teil 2!!! Und da ich die Bestimmung auch liebe und die Renegade mit in dem Satz nennst, sollte ich es mir vllt. mal zulegen :)

    lg
    Shanty

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  2. Oh, ich hab schon so viel Gutes zu diesem Buch gelesen und will es endlich auch lesen! *-*
    Echt schöne Rezi! :)

    Lg :)

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  3. Eine überaus gelungene Rezension, der ich in so ziemlich jedem Punkt zustimmen kann :) Die Farben des deutschen Cover mag ich persönlich lieber, weil sie sehr außergewöhnlich für eine Dystopie sind.

    LG

    Rica

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