Mittwoch, 14. Mai 2014

[Rezension] Poison Princess

http://www.randomhouse.de/content/edition/covervoila_hires/Cole_KPoison_Princess_147989.jpgTitel: Poison Princess
Originaltitel: Poison Princess
Autor/in: Kresley Cole
Reihe: #1
Preis: 9,99€
Seiten: 608
Verlag: cbt
Erscheinungdatum: 12. Mai 2014
ISBN-13: 978-3570308981
Leseprobe
Die rote Hexe, der Tod, ein Heer aus Blüten und Dornen … düstere Bilder und Stimmen suchen Evie vor ihrem sechzehnten Geburtstag heim – und nach einer Katastrophe werden diese Visionen wahr. Als eine der wenigen Überlebenden bleibt sie zurück in einer öden Welt aus Asche und Verderben, an ihrer Seite der undurchsichtige Bad Boy Jack. Als klar wird, dass in Evie der Schlüssel zu neuem Leben verborgen liegt, müssen sie fliehen. Doch Evie ahnt, es ist nicht nur ihre Bestimmung, Leben zu geben, sondern auch den Tod zu säen. Nie darf Jack davon erfahren, denn längst hat sich Evie unsterblich in ihn verliebt …

"Poison Princess" ist mit seinen über 600 Seiten alles andere als mal eben eine kleine Lektüre für Zwischendurch. Ein paar hundert Seiten weniger hätten es hier aber auch getan, oft hat man das Gefühl, nur sehr schleppend voran zu kommen. Inhaltlich erinnert das Buch mich stark an "Ashes" mit einem Touch "Bittere Wunder", "Tor der Dämmerung" und "Panem". Bekannte Aspekte, neu verknüpft, mit einer sehr düsteren Grundstimmung.

Der Titel wurde einfach übernommen, etwas anderes hätte hier auch nicht gepasst. Von demher die beste Wahl, die getroffen werden konnte.
Optisch ist das Cover ein echtes Highlight, das Motiv und die Farben haben es mir angetan. Als Evie geht die junge Frau allerdings absolut nicht durch.

Protagonistin ist die anfangs 15-, später 16-jährige Evangeline, kurz Evie. Ich muss zugeben, dass ich mit ihr leider nicht warm geworden bin, weil ihr Charakter mir oft widersprüchlich erscheint und sehr schwer zu fassen ist. Oft verhält sie sich wie ein kleines Kind, dann ihrem Alter entsprechend, um direkt im Anschluss extrem reife und erwachsene Züge an den Tag zu legen. Man springt ständig zwischen völlig unterschiedlichen Persönlichkeiten hin und her, die einfach nicht so recht zusammenpassen wollen. Auch hier ein Mix aus verschiedenen anderen Büchern: Alice aus "Alice im Wunderland", Elena aus "Tagebuch eines Vampirs" und "Aria" aus Eragon. Eine wirkliche eigenständige und authentische Person sieht für mich anders aus.
Etwas besser kommt der männliche Part daher. Aber auch nur ein Wenig. Jack ist der typische düstere Macho, schwer zu durchschauen, ein wahrer Bad Boy, aber der süßen kleinen Evie natürlich mit Haut und Haaren verfallen. Auch nicht gerade ein Highlight.
Umso besser sind dafür überraschenderweise die Nebenfiguren, die zumeist sehr unheimlich sind, aber ausgesprochen faszinierend. Hier ballt sich die Authentizität, an der es Evie und Jack mangelt und man kann wirklich gespannt sein, was es mit den einzelnen Figuren auf sich hat, denn wirklich schlau wird man aus den meisten nicht.
Hier ist zu erwähnen, dass sich alles um Tarotkarten dreht, das Große Arkana um genau zu sein. Evie ist eine dieser Karten, die Herrscherin. Und auch die anderen Karten sind als reale Menschen vertreten. Was genau es damit auf sich hat, würde allerdings zu viel verraten.

Nach einem schrecklichen Sommer in der Irrenanstalt kommt Evie endlich wieder nach Hause und ist bereit, sich wieder in ihr Schulleben zu stürzen. Ihr Freund Brandon ist ihr nach wie vor treu und auch ihre beste Freundin Mel kauft ihr die Geschichte der "Höheren Töchter Schule" ab.
Alles läuft super, bis Evie in der Schule Jack begegnet, und sofort die Funken fliegen. Allerdings nicht gerade im positiven Sinn. Zudem wird Evie nach wie vor von Albträumen geplagt, und auch ihre Visionen kehren, trotz Medikamenten, wieder zurück. Und sie werden wahr...
Ein verheerender Blitz zerstört die Welt, alles verbrennt, Flüsse, Seen, ganze Meere verdampfen, Menschen zerfallen zu Asche. Nur wenige überleben die Katastrophe, so auch Evie und ihre Mutter, doch nur wenige Monate können sie halbwegs sicher in ihrem Zuhause überleben. Evies Visionen werden immer schlimmer, die Stimmen in ihrem Kopf immer drängender.
Eines Tages steht Jack vor ihrer Tür und bietet ihr einen Handel an. Und seinen Schutz. Und den hat Evie bitter nötig, den es wimmelt nur so vor Kannibalen, grausamen Soldaten und den Wiederkehrern, zombiehaften Menschen, die nach ihrem Blut trachten.
Evie sieht nur eine Lösung: Sie muss zu ihrer Großmutter, die ebenfalls hellseherische Fähigkeiten besitzt, doch dazu muss sie nach North Carolina gelangen. Gemeinsam mit Jack macht sie sich auf eine gefährliche Reise, die sie vollkommen verändert. Denn in Evie schlummert eine mächtige Kraft. Und sie ist nicht die Einzige. Ein uralter Kampf ist dabei sich zu wiederholen und Evie steht mitten in seinem Zentrum.
Die Idee ist ansich nicht unbedingt neu, zumindest sind viele Elemente aus bekannten Büchern übernommen, aber auf eine ganz neue Art zusammengesetzt. Was allerdings sehr stört, sind die vielen Längen, die das Buch einfach hat. Die Story zieht sich wie Kaugummi, die Spannung ist zwar da, aber kann sich nicht richtig entfalten, da vieles viel zu schleppend verläuft.
Auch die Lovestory hat mich nicht wirklich überzeugt, hier geben sich alle Klischees fröhlich die Hand.
Alles in Allem eine gute und origienelle Idee, aus bekannten Stories zusammengepuzzelt, aber etwas schleppend in der Umsetzung.

Die Erzählung der Geschichte ist interessant aufgebaut. Evie erzählt alles, was passiert ist, einem Jungen, bei dem sie anscheinend auf einen Unterschlupf hofft, denn sie ist völlig allein unterwegs. Nur an manchen Stellen springt man in die Gegenwart zurück, sodass der Großteil des Buches aus Evies Erzählungen der Vergangenheit besteht. Erst am Ende fließen die beiden Stränge ineinander.
Eine nicht ganz einfach Art, eine Geschichte zu erzählen, hier aber super umgesetzt.
Auch die düstere Stimmung wird perfekt rübergebracht, Charaktere und Erzähltempo sind aber ausbaufähig.

3,2 Punkte


Kresley Cole
© Deanna Meredith Studios
Kresley Cole lebt mit ihrem Mann in Florida. Mit ihrer paranormalen Serie Immortals after Dark eroberte sie die Bestsellerlisten und gewann gleich zweimal den RITA Award. Poison Princess ist der Auftakt ihrer ersten Jugendbuchtrilogie.

6 Kommentare:

  1. Hm, wenn ich das schon lese "unsterblich in ihn verliebt", das lässt mich immer die Augen verdrehen. Die erwachsenen Bücher von der Autorin finde ich aber ganz gut :-)

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  2. Wow, 600 Seiten, was für ein Brocken!
    Das Buch ist mir schon einige Male aufgefallen, eigentlich hört es sich auch interessant an, aber bisher bin ich noch nicht dazu gekommen, mir die Leseprobe durchzulesen.
    Eine schöne Rezension :)

    Liebe Grüße

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  3. Hey :)

    Ach Jack war wirklich zum gegen die Wand klatschen. Er vergöttert Evie ja förmlich, ist dann auf der anderen Seite auch mehr an der körperlichen Seite interessiert. Die Liebesgeschichte war also auch nicht so ganz meins!

    Und ich finde auch, dass das Buch ruhig weniger Seiten hätte haben können, weil es wirklich ziemliche Längen hatte.

    Liebe Grüße
    Chianti

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  4. @Friedelchen: Ja, so gehts mir auch. Ich HASSE sowas. Das schreit schon nach unrealistisch...
    @Chianti: Ich kenne die anderen Bücher der Autorin gar nicht, die sprechen mich aber auch nicht unbedingt an ;)

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  5. Schöne Rezi ;)
    Lesen werde ich's wohl eher nicht klingt nicht ganz schon nach meinem Fall^^
    Liebe Grüße
    Jeanne
    Jeanne D'arc Bücherblog

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  6. Schöner Blog :)

    http://deardiarybrn.blogspot.de/
    Liebe Grüße!

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