Dienstag, 23. Oktober 2012

[Rezension] Die Landkarte der Liebe

Titel: Die Landkarte der Liebe
Originaltitel: Riding Seahorses
Autor/in: Lucy Clarke
Reihe: /
Preis: 9,99€ 
Seiten: 352
Verlag: Piper Taschenbuch
Erscheinungdatum: 9. Oktober 2012
ISBN 3492300855
Wertung: 4,9/5
Leseprobe 
Ein meerblaues Reisetagebuch. Das ist alles, was Katie von ihrer Schwester bleibt. Denn Mia ist tot. In Bali stürzte sie von einer Klippe. Katie hat nur eine Chance, das Geheimnis um den Tod ihrer unnahbaren Schwesterzu zu lüften: Ihr Tagebuch zu lesen und den Stationen ihrer Reise zu folgen. Und so taucht Katie immer tiefer ein in das Leben ihrer Schwester und entziffert Stück für Stück Mias ganz persönliche Landkarte der Liebe …



 


Selten hat mich ein Buch so sehr berührt wie "Die Landkarte der Liebe". Die Geschichte rund um die beiden Schwestern Katie und Mia fesselt von Anfang bis Ende und lässt einen so schnell nicht mehr los. Das Ende ist unheimlich traurig, aber auch schön und ich bin sicher, dass dieses Buch mir lange im Gedächtnis bleiben wird.

Blau, wie Mias Tagebuch, das Muster des Meeres, die geheimnisvolle Orchidee und ein Foto von Katie. Das Cover vereint alle wichtigen Komponenten des Buches, auch wenn die Blume nicht ganz der Beschreibung entspricht und ich nicht sicher bin, ob die junge Frau wirklich Katie darstellen soll. Mia erschiene mir passender, passt jedoch vom Aussehen her nicht.

Das Buch wird hauptsächlich aus der Sicht von Katie und Mia erzählt, hin und wieder auch aus der Sicht anderer Figuren.
Katie und Mia sind zwar Schwestern, können aber auf den ersten Blick nicht unterschiedlicher sein. Während Katie ein geregeltes Leben führt, einen sicheren Job hat, sich verlobt und mit beiden Beinen fest im Leben zu stehen scheint, ist Mia das glatte Gegenteil. Sie lebt vor sich hin wie es ihr gefällt, arbeitet nur, wenn sie gerade Lust dazu hat und tut das, wonach ihr gerade ist.
Früher waren die Schwestern ein Herz und eine Seele und haben viel Zeit miteinander verbracht. Das Meer hat die beiden verbunden und sie waren nur als "die Seeschwestern" bekannt.
Durch verschiedene Ereignisse entfernen sie sich immer weiter voneinander und bald kommt es bei jeder Begegnung zum Streit.
Als Katie erfährt, dass Mia Selbstmord begangen hat, ist sie vollkommen verstört und bereut es, wie sich ihre Beziehung zueinander entwickelt hat.
Finn war viele Jahre lang Mias bester Freund und begleitet sie auf ihrer Reise. Lange Zeit schon war er in Mia verliebt, hat es ihr aber nie gesagt, aus Angst, ihre Freundschaft aufs Spiel zu setzen. Er ist ein eher ruhiger Typ, der Mia auf Händen trägt und bedingungslos hinter ihr steht. Als Mia sich in Noah verliebt, den sie auf Maui kennenlernt, ist er totunglücklich, hat jedoch stets nur Mias Wohl im Sinn.
In Noah sieht Mia sich selbst, denn auch er trägt viele Sorgen und Probleme mit sich herum und lässt niemanden an sich heran. Die Beziehung der beiden ist nicht immer einfach, doch Mia ist unsterblich in ihn verliebt.
 
Mia war schon immer spontan und ungebunden, weshalb Katie sich nicht weiter wundert, als ihre Schwester kurzfristig entschließt, für ein Jahr zu verreisen. Begleitet wird sie von ihrem besten Freund Finn, der für sie seinen Job aufgibt und alles stehen und liegen lässt.
Dann erhält Katie eine schreckliche Nachricht: Mia wurde tot in Bali aufgefunden. Selbstmord, sagt die Polizei. Katie kann das nicht glauben und sie beschließt, mithilfe von Mias Tagebuches, der Route ihrer Schwester zu folgen.
Auf ihrer Reise enthüllen sich ihr viele Geheimnisse, nicht nur über Mia, sondern auch über sich selbst und ihre ganzes Leben.
Einiges hat man schon so erwartet, vieles jedoch überrumpelt einen beim Lesen total. Mias Geschichte ist unglaublich ergreifend und berührend... Es ist unbeschreiblich.
Die letzten 50 Seiten habe ich nur noch geweint. Nachdem man das Buch beendet hat braucht man auf jeden Fall etwas Zeit, um die Geschichte ausklingen zu lassen.

Anders, als man erwartet, findet man in diesem Buch keine Tagebucheinträge Mias, sondern erlebt alles direkt aus ihrer Sicht. Abwechselnd erzählen sie und Katie von ihren Erlebnissen, nur eben mit einem halben Jahr Abstand. Die Autorin schreibt sehr bildhaft und fließend. Ihr Stil wirkt zunächst sehr gestelzt, aber man braucht nicht lange, um sich einzufinden und voll und ganz in dem Buch zu versinken.


4,9 Punkte



Lucy Clarke studierte englische Literatur an der Universität von Cardiff und lebt heute in Bournemouth. Sie ist passionierte Tagebuchschreiberin und mit einem professionellen Windsurfer verheiratet, mit dem sie ihre Liebe zum Meer und zum Reisen teilt. »Die Landkarte der Liebe« ist ihr erster Roman.



2 Kommentare:

  1. Tolle Rezension zu einem berührenden Buch!

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  2. Ich habe mir auf der Buchmesse die Leseprobe davon mitgenommen, in erster Linie weil ich das Cover so ansprechend fand und scheinbar scheint es ja auch ein ganz besonderes Buch zu sein. Ich werde es weiter im Auge behalten.
    Danke dir für deine ausführliche Rezension.

    Grüsslies,
    iris

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