Sonntag, 4. November 2012

[Rezension] Die Macht der Seelen - Saving Phoenix

Titel: Saving Phoenix
Originaltitel: Stealing Phoenix
Autor/in: Joss Stirling
Reihe: Die Macht der Seelen #2
Preis: 16,95€ 
Seiten: 384
Verlag: dtv
Erscheinungdatum: 1. November 2012
ISBN 3423760621
Wertung: 3,8/5
Leseprobe
Die 17-jährige Phoenix wächst in der Gemeinschaft krimineller Savants, Menschen mit einer übersinnlichen Fähigkeit, auf. Für deren Anführer muss Phoenix ihre Gabe, das Zeitempfinden in fremden Gehirnen zu manipulieren, zu Diebstählen nutzen und das Gestohlene dann bei ihm abliefern. Als sie bei einer Gruppe amerikanischer Studenten iPads stehlen soll, trifft sie auf Yves Benedict. Doch der ist mehr als ihr nächstes Opfer – er ist ihr Seelenspiegel. Yves erkennt dies sofort und entwirft einen Schlachtplan, um Phoenix aus der Gemeinschaft zu befreien und den Anführer zu bezwingen. Doch dieser will die Macht der besonderen Verbindung zwischen Phoenix und Yves für seine eigenen Zwecke nutzen...



 


"Saving Phoenix" unterscheidet sich deutlich vom Vorgänger "Finding Sky". Während im ersten Band Sky und Zed im Vordergrund standen, sind die Hauptpersonen der Fortsetzung Phoenix und Yves.
Von der Story her finde ich "Saving Phoenix" lange nicht so vielseitig wie "Finding Sky", es bleibt alles recht eintönig.

Mit dem Cover des Buches kann ich wirklich überhaupt nichts anfangen. Ich finde es weder schön noch ansprechend. Der einzige Vorteil ist, dass es aus der Menge heraussticht, aber zum Lesen anregen würde es mich persönlich nicht.
Sky wird als Protagonistin von Phoenix abgelöst. Seltsamerweise merkt man kaum einen Unterschied zwischen den Beiden. Es wirkt fast so, als wären lediglich die Namen getauscht worden.
Wie Sky im Vorgänger, weist Phoenix eine oft niedergedrückte Stimmung auf, begeistert aber gleichzeitig durch ihre sarkastische Art. Wie auch Sky hat Phoenix schon viel durchmachen müssen. Einziger Unterschied: Während Sky von ihren Adoptiveltern aufgefangen wurde, musste Phoenix sich schon früh allein durchschlagen. Dadurch wirkt sie um einiges älter, als ihre fast 18 Jahre.
Die Ähnlichkeit zu Sky ist zwar nicht unangenehm, aber wirkt eben doch wenig innovativ. Besonders schockiert hat mich Skys Auftreten in diesem Band. Auch hier spielt sie natürlich eine Rolle, wenn auch eher im Hintergrund. Allerdings wirkt sie völlig verändert. Aus der witzigen, kleinen Sky ist ein vorlautes Gör geworden, das Zed herumscheucht, wie es ihr gerade passt und eher den Eindruck eines verwöhnten, dummen Prinzesschens vermittelt.
Die Benedict Familie bleibt nach wie vor im Gesamten sehr sympathisch und angenehm, im Einzelnen sind die Figuren immer noch sehr blass. Einzig Yves lernt man näher kennen, da er Phoenix´ Seelenspiegel ist. Er unterscheidet sich deutlich von Zed, ist eher ein ruhiger und besonnener Typ. Die besserwisserische Art und sein angebliches Gefühl von Überlegenheit, die sowohl seine Familie als auch Phoenix ihm nachsagen, kam bei mir aber überhaupt nicht an.
Wie schon in Band eins passen oft die Aussagen über die Charaktereigenschaften der Figuren nicht zu dem, wie sie letztendlich wirken.
Auch die Savants, bei denen Phoenix bisher gelebt hat, unterscheiden sich kaum von den Bösewichten aus Band eins.
Alles in allem sind die Charaktere gut und überzeugend, wenn man ignoriert, dass sie von der Grundstruktur her genau dieselben sind, wie die vorherigen Figuren.
 
Phoenix besitzt die Gabe, für kurze Zeit das Gehirn der Menschen in ihrer Umgebung lahmzulegen. Sie lebt in einer Community von bösen Savants, die sich ihre Gabe zunutze machen, um Menschen zu bestehlen. Phoenix kennt kein anderes Leben und ist der Meinung, dass sie als Savant keine andere Möglichkeit hat, über die Runden zu kommen.
Das ändert sich als sie auf ihren Seelenspiegel Yves trifft, der sie um jeden Preis aus der Community rausholen will, als er erfährt, unter welch schrecklichen Umständen Phoenix lebt. Doch er macht die Rechnung ohne den Seher, den Anführer der Community. Denn dieser hat seine ganz eigenen Methoden, um seine Gefolgsleute dazu zu bringen, zu gehorchen. Um Phoenix zu retten müssen Yves und seine Familie geschickt die Fallen des Sehers umgehen, denn sonst schweben sie in höchster Gefahr.
Die Geschichte ist fesselnd und glänzt durch eine wirklich hohes Niveau an Spannung. Allerdings bleibt sie auch wesentlich eintöniger als "Finding Sky", da nur ein Handlungsstrang verfolgt wird und außerhalb wirklich nichts passiert. Dadurch fehlt die Abwechslung und die Vielschichtigkeit, aber dennoch ist "Saving Phoenix" sehr unterhaltsam.

Der flüssige, lockere Schreibstil der Autorin trägt viel dazu bei, dass das Buch so fesselnd und spannend ist. Emotionen und Gefühle bringt sie sehr gut rüber, ihre Schwachstelle sind meiner Meinung nach definitiv die Charaktere, die einfach immer gleich wirken. Diese sind zwar sehr gut gelungen, aber man kann schon etwas mehr erwarten, als nur eine Reihe von Stereotypen in einen Roman zu platzieren und ihnen verschiedene Namen zu geben.
3,8 Punkte


Joss Stirling
© privat
Joss Stirling studierte Anglistik in Cambridge und war schon immer von der Vorstellung fasziniert, dass es im Leben mehr gibt, als man mit bloßem Auge sehen kann. Um für den vorliegenden Roman zu recherchieren, unternahm sie eine ausgedehnte USA-Reise von den Rocky Mountains bis nach Las Vegas.

2 Kommentare:

  1. Ich fand es einen Ticken besser als Band 1, weil das ganze um-sich-herumlaufen usw. wegfiel ;-)
    Aber bei deinem Kritikpunkt bezüglich der Charaktere kann ich dir zustimmen... :-)

    Lg
    Steffi

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  2. Ich fand denn zweiten teil genauso gut wie den ersten, wenn nicht sogar ein bisschen besser. Aber jedoch finde ich das die schon bekannten Charaktere
    anders dargestellt wurden als im ersten und so etwas unsympatisch. Im groß und ganzen gefiel es mir sehr gut ich freu mich schon auf den dritten teil.
    LG

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