Originaltitel: The Scorpio Races
Autor/in: Maggie Stiefvater
Reihe: /
Preis: 18,95€
Seiten: 430
Verlag: Script5
Erscheinungdatum: November 2012
ISBN 3839001471
Wertung: 4,2/5
Leseprobe
Jedes Jahr im November wird die Insel Thisby von Capaill Uisce
heimgesucht, Meereswesen, die in Gestalt wunderschöner Pferde Tod und
Verderben bringen. Schnell wie der Seewind und tückisch wie das Meer,
ziehen sie die Menschen in ihren Bann. Wie viele junge Männer der Insel
fiebert auch Sean Kendrick dem Skorpio-Rennen entgegen, bei dem sie auf
Capaill Uisce gegeneinander antreten. Nicht wenige bezahlen dafür mit
ihrem Leben. Das diesjährige Rennen aber wird sein wie keines zuvor: Als
erste Frau wagt Puck Connolly, sich einen Platz in dieser Männerwelt zu
erkämpfen. Sie gewinnt den Respekt von Sean Kendrick, der ihr anfangs
widerwillig, dann selbstlos hilft. Schließlich fällt der Startschuss und
auch diesmal erreichen viele Reiter nicht das Ziel. Ihr Blut und das
ihrer Capaill Uisce färben die Wellen des Meeres rot Mehr Infos rund um
Maggie Stiefvater und ihre Bücher unter: www.maggiestiefvater.de
Sowohl das Cover, als auch der Titel haben mich magisch angezogen.
Das Cover ist geprägt, sodass die Wellen alle unterschiedlich weit herausstehen. Auch ohne Umschlag ist das Buch etwas Besonderes: Der Einband ist gerillt, wie der Sand bei Ebbe.
Das Cover ist geprägt, sodass die Wellen alle unterschiedlich weit herausstehen. Auch ohne Umschlag ist das Buch etwas Besonderes: Der Einband ist gerillt, wie der Sand bei Ebbe.
Durch die Fülle an Figuren kommt man anfangs oft durcheinander, aber im Laufe der Handlung werden sie alle greifbar und real. Besonders gefällt mir, dass die Figuren nicht einer nach der anderen vorgestellt werden. Zwar werden die Charaktereigenschaften grob umrissen, ein richtiges Bild entsteht jedoch erst dadurch, dass man sie durch ihre Taten besser kennenlernt. So bauen sich die Beziehungen langsam auf und die Autorin knüpft unbemerkt ein Band zwischen Figur und Leser.
Die Protagonistin Puck ist ebenso gewöhnungsbedürftig wie besonders. Ihre kratzbürstige und aufbrausende Art mag einem anfangs wenig sympathisch erscheinen, aber umso näher man sie kennenlernt, umso mehr weiß man ihren Charakter zu schätzen.
Puck, wie Kate Connolly genannt wird, ist definitiv keine einfache Person und schon gar kein typisches Mädchen. Sie hat ihren eigenen Kopf, setzt durch, was sie für richtig hält und kann auch ganz schön stur sein. Bei ihrer Dickköpfigkeit hat sie allerdings eine Eigenschaft, die bei Protagonisten durchaus selten ist: Sie ist bereit, ihre Meinung noch einmal zu überdenken und kommt oft zu dem Schluss, dass sie vielleicht falsch lag.
Sie versucht vernünftig zu handeln, riskiert dabei jedoch einiges. Kurz gesagt: Sie ist ein super ausgearbeiteter Charakter.
Die männliche Hauptperson Sean Kendrick ist ebenso gut ausgearbeitet, hat mir aber nicht immer gefallen. Er ist ein sehr in sich gekehrter Mensch, redet kaum und auch wirklich nur, wenn es unbedingt nötig ist. Mit dem Meer und seinem Capall Uisce Corr fühlt er sich mehr verbunden, als mit seinen Mitmenschen. Er ist der typische Einzelgänger und wirkt auf den ersten Blick schroff und abweisend. Nur Puck gelingt es, diese Mauer zu durchbrechen.
Auch die übrigen Charaktere sind vielseitig und interessant, allen voran Pucks Brüder Finn und Gabe.
Die Insel scheint düster und rau, das Leben bescheiden und hart. Viele Menschen, wie auch Puck und ihre Familie, leben in ärmlichen Verhältnissen. Das, und die Bedrohung durch die Capaill Uisce, die die Insel jedes Jahr heimsuchen, treibt viele Inselbewohner ans Festland. So auch Pucks älteren Bruder Gabe, der das einengende Leben auf Thisby einfach nicht mehr ertragen kann.
Um ihren Bruder länger auf der Insel zu halten, beschließt Puck, am Skorpio-Rennen teilzunehmen. Ein gefährlicher Entschluss, denn bei diesem Rennen sterben Menschen..
Die Capaill Uisce sind wilde und blutrünstige Wesen aus dem Meer, die von den Inselbewohnern gefangen und das Jahr über für das Rennen trainiert werden. Zu dieser Zeit strömen die Touristen nur so auf die kleine Insel, um sich das Spektakel nur nicht entgehen zu lassen.
Großer Favorit ist wie immer Sean Kendrick, der für den reichsten Mann der Insel antritt: Den Eigentümer eines erfolgreichen Gestüts. Denn nicht nur für die Capaill Uisce ist Thisby bekannt, dort werden auch erfolgreiche Rennpferde gezüchtet.
Als erste weibliche Teilnehmerin, hat Puck es alles andere als leicht und ihre Chancen stehen schlecht. Doch dann bekommt sie Hilfe. Außgerechnet von dem abweisenden Sean Kendrick.
Die Geschichte ist wirklich unvergleichbar. Genau das macht das Buch zu etwas so Besonderem. Die Handlung an sich kommt nämlich eher mittelmäßig daher. Nur schleppend geht es voran, immer wieder werden die Pferde trainiert, Puck reitet hierhin und dorthin, immer unterbrochen von Anfeindungen anderer Teilnehmer, Aufheiterungsversuchen ihrer Bekannten und den Problemen bei ihr zu Hause.
Außerdem wird die Story aus der Sicht von Sean erzählt, aber auch dieser Teil ist recht einseitig und schildert hauptsächlich seinen Umgang mit den Pferden und seinen verzweifelten Wunsch, das Capall Uisce Corr zu kaufen.
Langsam wird auf das Ende hingearbeitet, welches dann innerhalb weniger Seiten abgehandelt wird.
Alles in allem ist die Story gut, weist zwar wenig Handlung auf, aber punktet dafür an anderen Stellen.
In "Rot wie das Meer" ist der Stil um einiges malerischer geworden. Die düstere Stimmung ist greifbar und wird aufgelockert durch den trockenen Humor der Protagonistin Puck. Hat mir sehr gut gefallen!
Hab ich dir schon gesagt, dass ich dieses Buch liebe?
AntwortenLöschenNaja, jetzt weißt du es :D
Schöne Rezension!!
LG Jan
Ui eine sehr schöne Rezi!
AntwortenLöschenDas Buch ist seit dem Wochenende auch bei mir im SUB Regal und ich freue mich schon total aufs Lesen. :)
LG
Lilly