Dienstag, 22. Juli 2014

[Rezension] Das Reich der Tränen

Titel: Das Reich der Tränen
Originaltitel: /
Autor/in: Janine Wilk
Reihe: /
Preis: 12,995€
Seiten: 224
Verlag: Thienemann - Kaufen
Erscheinungdatum: 14. Februar 2014
ISBN-13: 978-3522183895
Leseprobe
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Immer wenn Mia Tränen in die Augen steigen, verlässt sie die Realität und findet sich im Reich der Tränen wieder - einer Welt mit blühenden Landschaften und Mias treuesten Freunden. Doch die Herrscherin dieses Reichs, Königin Zenoide, trachtet ihr nach dem Leben. Während Mia versucht, ihren Freund Goldiur aus dem Kerker der Königin zu befreien, findet sie heraus, dass das Reich der Tränen sehr eng mit ihrem wahren Leben verwoben ist – und sie sich in der Realität längst in den Fängen der bösen Königin befindet. Eine bewegende Geschichte über die Macht der Fantasie



"Das Reich der Tränen" ist ein Buch, das zwar ein sehr nachdenklich stimmendes Thema verarbeitet, aber dennoch wunderschön ist. Bildhaft, emotional und fantasievoll bringt die Autorin den Lesern die Macht der Vorstellungskraft näher und begeistert mit einem atemberaubenden Schreibstil

Sowohl Cover, als auch Titel gefallen mir wirklich gut. DieFarben sind harmonisch und stimmig, strahlen aber dennoch auch Wehmut und etwas Düsteres aus. Somit bringt das Cover das Kernthema des Buches sehr gut zum Ausdruck.

Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht des kleinen Mädchens Mia. Ein Mädchen, das es alles andere als leicht hat. Sie wächst in einer schönen Villa auf, mit ihrem treuen Hund Goldi und ihren Eltern. Doch besonders ihre Mutter setzt ihr zu, während ihr Vater oft einfach nur wegschaut.
Mia hat ständig Angst etwas falsch zu machen, aus Angst, vor der darauffolgenden Strafe. Diese Angst macht sich auch in der Schule bemerkbar, was Mia schließlich zur Schulpsychologin bringt, was nur noch mehr die Angst vor der Wut ihrer Mutter schürt.
Immer, wenn Mia es nicht mehr aushält, flüchtet sie in ihre Traumwelt. Das "Reich der Tränen" wie sie es nennt. Hier trifft man auf die Spiegelbilder der Figuren aus der Realität, jedoch mit leicht veränderten Namen. So wird besonders veranschaulicht, wie Mia ihre Mitmenschen wahrnimmt. Auch Mias Selbstbild wird einem somit klar vor Augen geführt und die Verbindung zwischen Leser und Mia wird zunehmend stärker.
Die Figuren bleiben einem eher fern, allerdings nicht auf negative Art und Weise. Der Eindruck wirkt erweckt, dass Mia die Geschichte wie durch einen Schleier erzählt, halb zwischen Realität und Traumwelt gefangen. Die Übergänge sind fließend und hier hebt und senkt sich der Schleier regelmäßig. Wirklich super umgesetzt!


Die Handlung springt zwischen der Realität und Mias Fantasiewelt hin und her. Sobald ihre Mutter die Hand gegen sie erhebt, oder Mia von Trauer erfüllt ist, entflieht sie ins Reich der Tränen. Dort spinnt sie sich ihre eigene Geschichte zusammen, wie sie gegen die böse Königin Zenoide kämpft, um den Drachen Goldiur zu retten, wie sie Hilfe bekommt, und verraten wird, glücklich ist, und wieder enttäuscht wird.
Die komplette Geschichte strahlt ein enormes Maß an Hilflosigkeit aus, das Mitleid mit Mia ist stets allgegenwärtig, doch auch die Bewunderung ihr gegenüber, denn trotz allem glaubt Mia an das Gute und an das Glück.
Die Geschichte ist keineswegs schwarz-weiß gezeichnet, sondern auch hier gibt es Auf und Abs, sodass Mias Leben Zuhause sehr authentisch wirkt. Die Art, wie sie ihr Leben immer wieder in ihre Fantasie überträgt, ist wirklich bemerkenswert, beide Teile der Handlung gehen einem sehr nahe und verknüpfen sich perfekt zu einem ergreifenden Gesamtbild.
Auch das Friede-Freude-Eierkuchen-Happy-End bleibt aus, doch trotzdem ist der Abschluss des Buches sehr gelungen. Rückblickend stimmt es wirklich sehr nachdenklich, auf eine schöne Art und Weise und ohne zu sehr zu deprimieren. 

Die Wortwahl der Autorin ist unbeschreiblich schön. So viele Zeilen könnte man wieder und wieder lesen, weil sie einfach unglaublich faszinierend sind. Sehr metaphorisch und verschnörkelt, aber ohne zu kitschig zu werden. Ich konnte mich gar nicht mehr von den Seiten losreißen, die so voller Emotionen und Gefühle stecken, dass man vollkommen in ihnen gefangen ist.

4,6 Punkte

Janine Wilk wurde am 07.07.1977 als Kind eines Musikers und einer Malerin in Mühlacker geboren. Schon von Kindesbeinen an war die Literatur sehr wichtig für sie, mit elf Jahren schrieb sie ihre ersten Geschichten. Mit Anfang zwanzig begann sie mit der Arbeit an ihrem ersten Buch und schon bald folgten die ersten Veröffentlichungen im Bereich Lyrik und Kurzprosa. Janine Wilk lebt mit ihrem Mann und ihren zwei Kindern in der Nähe von Heilbronn.

1 Kommentar:

  1. Ich finde dieses Buch klingt richtig toll, und ich freu mich, dass du es bei BdB bekommen hast (meine Bewerbung reichte nicht aus). Die Idee des Buches fand ich auch ansprechend, und das Cover ist so wundervoll gestaltet.

    LG Piglet ♥

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