Donnerstag, 17. Juli 2014

[Rezension] Legend - Berstende Sterne

http://www.loewe-verlag.de/_cover_media/titel/648h/7168.jpgTitel: Berstende Sterne
Originaltitel: Champion
Autor/in: Marie Lu
Reihe: Legend #3
Preis: 17,95€
Seiten: 448
Verlag:Loewe
Erscheinungdatum: 21. Juli 2014
ISBN-13: 978-3785574928
Leseprobe
Machen sie ihre Drohungen wahr, wird das zahllose unschuldige Menschen das Leben kosten. Und das könnten wir verhindern, indem wir ein einziges Leben aufs Spiel setzen. Day und June haben so viel geopfert für die Republik und füreinander. Nun scheint das Land endlich vor einem Neubeginn zu stehen. June arbeitet mit dem Elektor und führenden Politikern zusammen, während Day einen hohen Rang beim Militär bekleidet. Keiner der beiden hätte die Umstände vorhersehen können, unter denen sie wieder zusammenfinden. Gerade als ein Friedensabkommen unmittelbar bevorsteht, drohen Anschuldigungen einen erneuten Krieg heraufzubeschwören. Um das Leben tausender Menschen zu retten, soll June nun Day darum bitten, das zu opfern, was ihm am meisten bedeutet ... Das packende, actionreiche Finale der New-York-Times-Bestseller-Trilogie! Im Abschlussband der Dystopie treffen große Hoffnung und große Verzweiflung aufeinander und bis zuletzt bleibt völlig offen, ob ein Happy End für Day und June und ihre große Liebe möglich ist.



Im dritten und letzten Band der Legend-Trilogie, geht es richtig zur Sache. Der Krieg erreicht die Republik, ihr Fortbestehen steht auf Messers Schneide. Trotzdem kann das Buch nicht restlos überzeugen, es sind eher die Details neben dem Hauptthema, die die Geschichte zu etwas Besonderem machen. Und wie auch schon beim letzten Band von "Soul Seeker": Der Epilog reißt noch einmal alles raus.

Zweifelsohne das beste Cover der Reihe und auch die Titel ergeben nun als Ganzes wesentlich mehr Sinn. Durch den dunklen Beerenton wird zudem das grausige Rosa des zweiten Bandes um einiges erträglicher.

Wie gehabt können die Charaktere durch die Reihe überzeugen. Auch hier trifft man wieder auf einige neue Gesichter, jedoch bleibt der Fokus auf den bereits bekannten Figuren.
Erneut werden deutliche Entwicklungen klar, besonders June ist im Vergleich zu Band 1 wesentlich reifer und bodenständiger geworden. Man merkt den Figuren die 8 Monate, die seit Band 2 vergangen sind, deutlich an und fühlt sich so direkt auf dem neuesten Stand.
Interessant ist diesmal auch die Beziehung zwischen June und Day, die in meinen Augen bisher zu den eher schwächeren Aspekten der Trilogie gehörte. Jetzt allerdings, nach 8 Monaten Funkstille, entwickelt sich das Ganze völlig untypisch. Diese Liebesgeschichte ist anders, als alle anderen. Hier gibt es keine schmalzigen Liebesschwüre, unsterbliche Hingabe und anderes klischeehaftes Gelaber.
Hier findet man eine Beziehung, mit vorübergehender Trennung, noch immer vorhandener Anziehung und erneut langsames Herantasten. Und hier kann ich eines versprechen: Diese Lovestory endet nicht mit einem kitschigen allerwelts-Happy-End. Hier gibt es authentische Dramatik und viele Emotionen, hervorgerufen durch eine Situation, mit der bestimmt kein einziger Leser der Trilogie gerechnet hätte.


Auffällig ist an der Trilogie vor allem eines: Jeder Band steht für sich. Während Band 2 noch viele Fragen aus dem Auftakt klärte, wird in Band 3 davon kaum mehr etwas erwähnt. Die Story hat sich weiterentwickelt, eine neue Richtung eingeschlagen, alte Probleme hinter sich gelassen und widmet sich denen, die sich neu aufgetan haben.
Der Frieden zwischen der Republik und den Kolonien ist nach wie vor wacklig. Nachdem in den Kolonien eine unkontrollierbare Seuche ausbricht, sind alle Verhandlungen vergessen und die Kolonien greifen aggressiver an, als jemals zuvor. Durch ein Bündnis mit Afrika hat die Republik keine Chance und die gegnerischen Soldaten überrennen die großen Städte schneller als gedacht. Die einzige Hoffnung: Ein Gegenmittel.
Doch dazu brauchen sie Eden, Days jüngeren Bruder. Ist er bereit Edens Leben aufs Spiel zu setzen um die Republik zu retten?
Und wieder ist es nicht der vermeintliche Kern der Geschichte, der das Buch ausmacht. Die Suche nach dem Heilmittel ist lang und schwerfällig, wird letztendlich aber durch eine überraschende Erkenntnis fast in Sekundenschnelle gelöst. Auch die Kriegsszenen sind nicht unbedingt der Hit, können beispielsweise nicht an die schauderhaften Szenen aus Panem heranreichen.
Was dieses Buch ausmacht sind ganz andere Dinge: Die verzweifelte Liebe von June und Day, die unmöglich ein gutes Ende finden kann, die Antarktis, deren geniale Zivilisation mich staunend zurückgelassen hat und die Story rund um Anden, der mit dem Schatten seines Vaters zu kämpfen hat.
Was allerdings wirklich alles topt: Der Epilog! Ob Zufall oder Schicksal, ich lese in letzter Zeit nur absolut geniale Epiloge. Und Legend gehört wirklich zu den Besten der Besten.

Der Stil hat sich im Vergleich zu Band 2 nicht weiter verändert und hält konstant das Niveau. Spannung und Emotionen vermittelt die Autorin gekonnt, ohne viele große Worte. Die Sätze sind schlicht, aber auf den Punkt gebracht und auch die ein oder andere Überraschung, hat man wirklich nicht kommen sehen. Viele Wow-Momente und Herzklopfen sind garantiert!
Besonders Eindruck schinden kann die Antarktis, mit der Marie Lu eine Zukunftsvision der Extraklasse heraufbeschwört.

4,3 Punkte

Marie Lu
© Paul Gregory
Marie Lu wurde 1984 in Shanghai geboren und lebte für einige Zeit in Texas, bevor sie an der University of Southern California studierte. Das Wetter hat sie überzeugt dortzubleiben und nun wohnt die New-York-Times-Bestsellerautorin mit ihrem Mann und drei Hunden in Santa Monica, nahe dem Meer. Marie Lu verbringt ihre wenige Freizeit mit Lesen, Zeichnen, dem Spielen von Assassin´s Creed und Im-Stau-Stehen.

1 Kommentar:

  1. Hallo Svenja,

    oh ja, der Epilog hat es voll in sich. Ich konnte alles bildlich an mir vorbeiziehen sehen...Alles in allem finde ich die Reihe echt gut gelungen. Es war mal wieder ein bisschen was anderes :-)

    Liebe Grüße

    Kay

    AntwortenLöschen