Originaltitel: The Twins
Autor/in: Saskia Sarginson
Reihe: /
Preis: 18,95€
Seiten: 416
Verlag: script5
Erscheinungdatum: 21. Juli 2014
ISBN-13: 978-3839001523
Leseprobe
Eine bewegende und fesselnde Reise zu den dunklen Geheimnissen einer
Kindheit, die aus einem unzertrennlichen Ganzen zwei Schwestern machte,
die einander wie Fremde erscheinen. Ein flirrender Sommer an Englands
Ostküste. Die Zwillingsschwestern Viola und Isolte sind durch duftende
Kiefernwälder gestreift, haben auf nebelüberfluteten Lichtungen längst
vergessene Sagengestalten beschworen und den scharfen, salzigen Wind des
Meeres geatmet. Doch nun, fünfzehn Jahre später, scheinen die beiden
nichts mehr gemein zu haben. Während Isolte sich mit verzweifelter
Lebensfreude der Welt entgegenwirft, hungert Viola sich in den sicheren
Tod. Während eine der Schwestern sich verbissen an ihre Ziele und Pläne
klammert, wünscht die andere nichts sehnlicher, als sich aufzulösen und
ihrer Vergangenheit zu entkommen. Welcher unaussprechliche Schrecken
ist geschehen in jenem Sommer, als alles möglich schien und der das
Erwachsenwerden zweier Zwillingsschwestern so unerbittlich bestimmt? In
ihrem hochgelobten Debüt schafft Saskia Sarginson eine bewegende
Liebesgeschichte und einen Spannungsroman, dessen Geschichte mitreißt
und dessen Atmosphäre lange nachklingt.
Das Cover wurde nahezu exakt übernommen, in meinen Augen passen die Schriftart des deutschen Covers und die etwas verwaschenen Farben aber sogar noch besser zusammen, als beim Original. Der Titel ist super, ausdrucksstark und originell.
Im Mittelpunkt stehen die Zwillinge Isolte und Viola, die abwechselnd die Geschichte erzählen. Die Gegenwart wird hierbei großteils von Isolte wiedergegeben, während man die Vergangenheit aus Violas Sicht erlebt. Immer wieder tauschen sich die Rollen aber auch für wenige Seiten.
Früher, als die beiden noch Kinder waren, waren sie ein Herz und eine Seele. Sie verbrachten jeden Tag zusammen, teilten sich ein Zimmer und konnten sich ein Leben ohneeinander kaum vorstellen. Dennoch war Isolte schon immer die wildere der Beiden, während Viola sich stets eher ruhig im Hintergrund hielt.
Dieser kleine aber feine Unterschied hat sich im Laufe der Jahre immer mehr ausgeprägt. Währen Isolte bemüht ist, ihre Kontakte zu pflegen und etwas im Leben zu erreichen, würde Viola sich am liebsten unsichtbar machen und verschwinden. Ein Umstand, der sie in die Magersucht treibt.
Die Entwicklung der beiden Schwestern, die in so vollkommen unterschiedlichen Bahnen verläuft, ist wunderbar umgesetzt. Ihr früherer Charakter ist nach wie vor vorhanden, man hat nicht das Gefühl, vollkommen andere Menschen vor sich zu haben, als in den Passagen der Vergangenheit. Viel mehr wird die Entwicklung aufgrund der früheren Ereignisse hervorragend veranschaulicht und eindrucksvoll rübergebracht.
So lernt man die Zwillinge sehr gut kennen, versteht, warum sie so unterschiedlich reagiert haben und kann dennoch deutlich spüren, dass sie nach wie vor verbunden sind.
Die übrigen Charakteren überzeugen nicht ganz so sehr, sind teilweise etwas einseitig und klischeebeladen, oder schlichtweg zu blass. Doch auch unter ihnen gibt es einige wirklich sehr gut gelungene Figuren.
Die Erzählung springt zwischen Vergangenheit und Gegenwart hin und her, sodass man als Leser nur nach und nach zusammensetzen kann, was in der Kindheit der beiden Mädchen geschehen ist, dass ihr Leben so von grund auf bestimmt.
Mittlerweile leben beide in London, Isolte schreibt Artikel über Mode, während ihre Schwester Viola halb verhungert im Krankenhaus liegt. Doch was hat die beiden einst so stürmischen und wilden Mädchen so verändert?
Gemeinsam mit ihrer Mutter lebten sie früher als Selbstversorger im Wald von Suffolk, wo sie durch die Wälder streiften, mit den Zwillingsjungen Michael und John ihr Unwesen trieben und ihr Leben in der Natur genossen. Doch ein schlimmes Ereignis, das noch schlimmere Schicksalsschläge nach sich zog, hat alles verändert.
Die Geschichte wird so packend erzählt, dass man manchmal sogar vergisst, dass die große Enthüllung noch auf sich warten lässt. So gefangen ist man sowohl von der Gegenwart, als auch von dem außergewöhnlichen Leben im Wald der beiden Kinder. Demnach ist es ein wahrer Schock, als schließlich die ganze Wahrheit ans Licht kommt, denn zu dem Zeitpunkt rechnet man nicht mehr damit, beziehungsweise ist der Meinung, schon alles zu wissen.
Doch trotz dieses wirklich positiven Eindrucks, weißt das Buch leider auch ein paar Schwächen auf. So empfand ich das Ende als nicht im Geringsten zufriedenstellend, es nicht nur sehr offen, es lässt einfach alles im Unklaren. Und auch der erwartete Thriller-Touch hat mir gefehlt, bei diesem Buch stehen wirklich zu 100% die Emotionen im Vordergrund.
Somit ein wirklich drückendes Buch, das viel Schmerz und Leid ausstrahlt und damit berühren kann, als Unterhaltungslektüre aber eher nicht zu empfehlen.
© Alex Sarginson |
Ich fand das Buch auch sehr schön. Die Entwicklung damals und heute war richtig gut lesbar, zum Ende hin hat es ein bisschen geschwächelt, aber ich fand die Entscheidungen dann richtig gut.
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