Sonntag, 22. Juli 2012

[Rezension] Flucht eines Toten

Titel: Flucht eines Toten
Originaltitel: /
Autor/in: David Bielmann
Reihe: /
Preis: 19,90€ 
Seiten: 255
Verlag: Woa Verlag
Erscheinungdatum: 6. Juli 2011
ISBN 3952365726
Wertung: /5
"Es war eine weitere unsterbliche Melodie von Albert. Und doch war sie sterblich, denn mit ihm würde auch sie die Welt auf immer verlassen. Es war Alberts Todesmelodie, sein Requiem. Es war gut. Teuflisch gut."
Albert Leblanc führt ein trostloses Leben als Koch in der verrauchten Dorfbeiz von Rechthalten. Ständig wird er vom Wirt erniedrigt und von betrunkenen Gästen verhöhnt, Anerkennung erhält er kaum. Die einzigen Freuden in seinem Alltag sind das Gitarrenspiel, der Absinth und die Serviertochter Mona, die ihm als einzige etwas Sympathie entgegenbringt.
In einsamen Momenten hängt er immer öfter morbiden Gedanken nach. Er beschliesst, in vier Tagen all den Bosheiten ein Ende zu setzen. Albert macht sich an sein schauriges Werk ...
Ob sich heute in Rechthalten noch jemand an Albert Leblanc zu erinnern vermag? Wer seinerzeit regelmässig in die Wirtschaft pilgerte, wird sich womöglich noch ein Bild seiner schmächtigen Gestalt machen können. Es würde allerdings nicht erstaunen, wenn er vollends in Vergessenheit geraten wäre. Dies ist seine so verwegene wie tragische Geschichte.


Hinter "Flucht eines Toten" verbirgt sich eine Geschichte, die ich so nicht erwartet hätte. 
Sie hat mir gefallen, aber sie hat mich nicht umgehauen. Die Figuren und der besondere Schreibstil hingegen haben mich beeindruckt. 
 
In das Cover lässt sich sehr viel hineininterpretieren, was mir gut gefällt, auch wenn es mich optisch nicht unbedingt anspricht.
Die Hauptfigur Albert Leblanc wirkt schnell sehr real, authentisch und greifbar.
Seine Gefühle und Gedanken sind nachvollziehbar und gehen dem Leser nahe. Mir hat er sehr gut gefallen, wenn er mir auch nicht unbedingt sympathisch war.
Die zahlreichen anderen Figuren waren genau im richtigen Maß ausgearbeitet, man erfährt über jede Figur genau so viel, wie man wissen muss. 


Die Story war nicht wirklich mein Fall. Besonders mit den vielen Gitarrenakkorden konnte ich gar nichts anfangen, aber ich bin was Musik angeht eben total talentfrei. Für jemanden, der sich damit auskennt, sind die Akkorde am Anfang der Kapitel aber ein sehr schönes Extra.
Trotzdem konnte mich das Buch fesseln, denn man weiß nie, wie es weitergeht und was auf einen zukommt. Ich würde nicht sagen, dass die Geschichte dadurch sonderlich spannend ist, aber eine gewisse Neugier verspürt man das ganze Buch über, besonders da erst im Laufe der Handlung klar wird, warum das Buch "Flucht eines Toten" heißt.
Der Verlauf der Geschichte hat mich im positiven Sinne überrascht und auch das Ende finde ich gut gelungen.
Was mir nicht gefallen hat, kann ich nicht genau benennen, aber "Flucht eines Toten" ist auf jeden Fall kein Buch, das ich noch einmal lesen werde. 


Der Autor drückt sich sehr gewählt aus und das Buch ist nicht immer einfach zu lesen, aber man gewöhnt sich schnell daran. Gerade durch diese Ausdrucksweise versprüht das Buch einen ganz eigenen Charme.

3,1 Punkte



Vielen Dank an den Autor für das Rezensionsexemplar

2 Kommentare:

  1. Ich habe das Buch auch erst vor kurzem gelesen und rezensiert und ich fand es echt super. es war mal etwas total anderes, etwas, was man nicht immer und überall liest und ich finde alleine dafür, hat der Autor großen Respekt verdient. Er hat sich an ein Genre getraut, dass doch sehr schwierig ist wie ich find e... ich fand das Buch jeden falls sehr gelungen :-)

    Liebste Grüße
    Ivi

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  2. Da bin ich ganz deiner Meinung Ivi ;)
    Die Wertung muss sich aber leider an meinem Bewertungsbogen orientieren.
    Aber das Buch ist definitiv eine Glanzleistung! Nur eben nicht mein Geschmack ;)

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