[Rezension] Unearthly - Dunkle Flammen

Titel: Dunkle Flammen
Originaltitel: Unearthly
Autor/in: Cynthia Hand
Reihe: Unearthly #1
Preis: 9,99€ 
Seiten: 432
Verlag: rororo
Erscheinungdatum: 1. August 2012
ISBN 3499256983

Wertung: 3,2/5

Leseprobe 

Die Erde steht still, wenn Engel lieben. «Am Anfang ist da ein Junge, mitten im Wald. So alt wie ich, um die sechzehn, siebzehn. Dabei sehe ich ihn nur von hinten. Ein orangefarbenes Licht erhellt den Himmel. Die Luft ist voller Rauch. Als ich auf ihn zugehe, knackt ein Ast unter meinen Füßen. Er hört mich, wendet sich langsam um. In einer Sekunde werde ich sein Gesicht sehen. Genau da verschwimmt die Vision. Ich blinzele, und er ist weg.» Clara ist anders als all die anderen Mädchen auf der Highschool: Ihre Mutter gehört zu den Nephilim. Auch in Claras Venen fließt Engelsblut. Mit übernatürlichen Kräften ausgestattet, wird sie selbst zu einem Schutzengel werden. Vorausgesetzt, sie besteht ihre Bewährungsprobe. Doch die ist schwieriger als erwartet: Clara muss sich entscheiden – zwischen Himmel und Hölle,zwischen Christian und Tucker ...

"Unearthly" hat mir großteils gut gefallen, allerdings finde ich das Ende alles andere als zufriedenstellend.

Von Anfang an werden immer mehr Fragen aufgeworfen. Man erwartet, dass wenigstens einige davon gegen Ende aufgelöst werden, aber man wird nur mit einem noch größeren Fragezeichen im Kopf zurückgelassen.

 

Das Cover finde ich ausgesprochen schön und ansprechend. Zum Inhalt passt es auch gut, denn die arme Clara hat durch einen misslungenen Versuch, ihre Haare zu färben, orangenes Haar. Das Licht im Hintergrund passt zu ihrer Vision.

Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, wenn auch schwer zu durchschauen. Bei vielen von ihnen weiß ich nicht, was ich von ihnen halten soll. Das mag bei der ein oder anderen Figur ja gut sein, aber wenn es bei fast allen so ist, ist es zu viel.

Angefangen bei Clara: Man kann sich sehr gut in sie hineinversetzen und weiß manchmal sogar schon was sie als nächstes sagen oder tun wird. Man lernt sie wirklich sehr gut kennen. Aber ich bin mir bis jetzt noch nicht sicher, ob sie mir sympathisch ist oder nicht. Zweimal wird ihr vorgeworfen, dass sich alles immer nur um sie dreht. Und genau das Gefühl hatte ich hin und wieder auch. Auch im Umgang mit ihren Freunden wird nicht ganz klar, ob sie ihr wirklich wichtig sind, oder ob sie sie nur um sich schart, um nicht alleine zu sein. 

Ihre beiden besten Freundinnen Wendy und Angela sind ähnlich. Wendy ist sehr zurückhaltend und gehört zu den "Unsichtbaren" an der Schule. Sie war mir sympathisch, aber zu langweilig. 

Bei Angela ist es anders. Ihr gegenüber war ich von Anfang an skeptisch. Was führt sie im Schilde? Irgendetwas an ihrem Charakter macht den Leser stutzig.

Christian, um den sich Claras Vision dreht, ist der typische männliche Held. Gutaussehend, aber auch total nett, lieb, selbstlos,... Kurz: Langweilig.

Auch die Nebenfiguren sind super ausgearbeitet und wirken sehr authentisch, aber keine der Figuren mochte ich wirklich.

Keine, außer Tucker! Er bringt viel frischen Wind in den Urwald der männlichen Protagonisten und sticht durch seine ungewöhnliche Art heraus. Er ist ein waschechter Cowboy, verbringt viel Zeit in der Natur und ist Clara gegenüber zunächst sehr unsicher. Am Anfang fand ich ihn total komisch, aber er hat sich im Laufe des Buches zu meinem absoluten Liebling entwickelt.

 

Die Story ist sehr gut, wenn auch nicht unbedingt etwas neues. Es gibt einige Ähnlichkeiten mit anderen Engelbüchern (ist ja logisch) und hin und wieder auch mit Twilight. Womit ein Buch bei mir schlechte Karten hat.
"Unearhtly" hat allerdings immer wieder die Kurve gekriegt und konnte mich letztendlich doch überzeugen.
Clara hat immer wieder eine Vision, die ihre Familie veranlasst, nach Wyoming zu ziehen, denn die Vision zeigt ihr ihre Aufgabe, die sie als Engel erfüllen muss. Schnell trifft sie auf Christian, um den sich ihre Vision dreht. Sie verknallt sich ihn, doch die Beziehung der beiden ist zunächst sehr schleppend. Als Tucker Claras Interesse weckt, wird alles noch komplizierter. Clara ist hin und hergerissen zwischen Tucker, der ungeahnte Gefühle in ihr weckt, und und Christian, auf den sie sich eigentlich konzentrieren soll, denn er ist ihr Schicksal.
Die Geschichte hat mir sehr gut gefallen, bis auf das Ende. Offene Fragen sind okay, aber wenn man völlig im Unklaren gelassen wird, bin ich immer unzufrieden.
Der wunderschöne Mittelteil des Buches macht das aber fast wieder wett, denn es hat unglaublich viel Spaß gemacht, das Buch zu lesen.

Der Schreibstil er Autorin ist flüssig, aber nicht unbedingt fesselnd. Oft sind meine Gedanken abgeschweift und ich musste erst wieder zurück ins Geschehen finden. 

Sehr gut gelungen sind die Beschreibungen der Umgebung, die ich mir super vorstellen konnte. Die Autorin hat es geschafft, dass mir Claras neuer Wohnort richtig gut gefallen hat, und das, obwohl ich Berge nicht ausstehen kann.

3,2 Punkte

Text & Bild

 Die US-amerikanische Fantasy-Autorin Cynthia Hand wurde in der Nähe der Stadt Idaho Falls im Bundesstaat Idaho geboren.
Bereits in ihrer Kindheit entwickelte die Schriftstellerin eine Faszination für Bücher und das Schreiben und verfasste im Alter von 6 Jahren ihre erste Kurzgeschichte.
Nachdem sie für längere Zeit in ein kreatives Loch fiel und die richtige Inspiration für weitere Werke fehlte, kam ihr über Nacht die zündende Idee, die sie zur ihrer "Unearthly" Trilogie inspirierte. Im Januar 2011 veröffentlichte sie den ersten Band der Fantasyreihe, der im August 2012 in deutscher Erstausgabe unter dem Titel "Unearthly. Dunkle Flammen" erscheint. Der zweite Band "Hallowed", der im Oktober in deutscher Sprache unter dem Titel "Unearthly. Heiliges Feuer" veröffentlicht wird, schaffte den Sprung in die New York Times Bestsellerliste. Im Januar 2013 erscheint mit Band 3 der finale Teil der Serie unter dem Originaltitel "Boundless".

Vielen dank an rororo für das Rezensionsexemplar